Die tadschikische Nationalität, die auf dem Pamir-Plateau in Xinjiang lebt, wird auch als "Sonnen-Sippe" bezeichnet. Sie besitzt eine einzigartige originale Kultur.
Im Juni 1987 begann der tadschikische Journalist Dali Matihuxal nach langer Vorbereitung, alte volkstümliche Künstler zu besuchen und die fast in Vergessenheit geratene Kultur der tadschikischen Nationalität zu archivieren. Weil der Autonome Kreis Taxkorgan recht dünn besiedelt ist und das Gelände auf dem Plateau uneben und unholprig, waren die Schuhe Dalis wegen seiner Besuche und der damit verbundenen Wanderungen oft abgelaufen. Auch handelte er sich an den Füßen oft blutige Blasen ein. Einmal erlebte er auf einer seiner Wanderungen ein heftiges Gewitter. Es kam ziemlich schnell zu Überschwemmungen. Dali konnte in einer unbewohnten Strohhütte, die auf einem kleinen Hügel lag, Schutz suchen. Allerdings war er nun eingeschlossen und wurde erst zwei Tage später gerettet. Innerhalb von sechs Monaten wanderte Dali manchmal unter Lebensgefahr über 13 Eisgipfel, die über 5.000 Meter hoch sind. Dazu sagt Dali:
"Ich bereue nicht, dass ich so viele Mühen auf mich nahm. Während dieses Prozesses haben wir auch vieles gelernt. Wir haben viele seltenes Kulturerbe gerettet und aufbewahrt. Dies war ein bedeutungsvoller Beitrag für die tadschikische Nationalität."
Durch seine harte Arbeit versteht Dali Matihuxal mehr über die volkstümliche Kultur der Tadschiken als viele andere. Er meint, die originale Kultur einer Minorität trage in jedem Falle auch den Geist dieser Minorität. Dali bearbeitete die Materialien, die er gesammelt und gerettet hat, und übersetzte sie ins Uigurische. Durch dreijährige Bemühungen veröffentlichte er drei Bücher, die sich jeweils um die volkstümliche Geschichte, Tänze und Lieder der Tadschiken drehen.
Einerseits sammelt und schützt Dali Matihuxal die Kultur der tadschikischen Nationalität, anderseits versucht er aber auch, der Welt die tadschikische Kultur vorzustellen.
Im Juni 1996 war Dali Berater in einem Dokumentarfilm, der von der tadschikischen Kultur handelt und von der Xinjianger Fernsehanstalt aufgenommen wurde. Dali sagte, es sei sein langgehegter Wunsch, weltweit die tadschikische Kultur zu verbreiten. Keine Hürden könnten verhindern, diesen seinen Wunsch zu verwirklichen.
Dali Matihuxal legt Wert auf gute Arbeit, wenn es darum geht, die Geschichte der Tadschiken zu zeigen. Im Sommer 2003 filmte die Xinjianger Fernsehanstalt wieder einen Dokumentarfilm über Kamelknechte. In dem Film wurde die Geschichte der uigurischen, tadschikischen und kirgisischen Kamelknechte verdeutlicht, die während des Widerstandskrieges gegen japanische Aggression viele Schwierigkeiten beseitigten und mit ihrer Kamelkolonne Güter und Waffen transportierten. Dali war für den Film als Übersetzer und Berater tätig. Um den Film aufzunehmen, musste man Kamelknechte von damals finden. Dazu sagt Dali,
"Ich traf einen alten Mann, der mir die Geschichte der Kamelknechte erzählte. Dieser Mann brachte mich mit Maimaiti Yimin, der 92 Jahre alt ist und Kamelknecht war, zusammen. In Kashgar fand ich wiederum einen 93jährigen Mann, der früher ebenfalls ein "Kamelknecht" gewesen war. Alle meine Kenntnisse flossen in den Film über Kamelknechte ein, was von großer Bedeutung war. Nicht zuletzt deshalb wurde dieser Film mit einem großen Preis ausgezeichnet."
Während der Dreharbeiten begab sich Dali Matihuxal ins Gebirge in über 6.000 Metern Höhe, wo einige Szenen aufgenommen wurden. Er ignorierte sein starkes Unwohlsein auf dem Plateau und arbeitete so lange im Schnee, bis der Regisseur mit der Aufnahme zufrieden war.
Dass der Film mit einem großen Preis ausgezeichnet wurde,freut Dali sehr. Aber er ist noch stolzer darauf, dass er die tadschikische Kultur pflegen und schützen kann. Er sagte, er genieße sein Glücklichsein regelrecht, weil er seelisch zufrieden ist. Der Dokumentarfilm-Regisseur Liu Xiangchen von der Xinjianger Fernsehanstalt sagt,
"Was Dali Matihuxal sehr aufmerksam verfolgt, ist die Kultur der tadschikischen Nationalität. Deshalb hat er eine Menge immaterielles kulturelles Erbe der Tadschiken, etwa Volkslieder, gesammelt. In diesem Bereich hat er vieles beigetragen. Er wandert über Berge und überquert Flüsse und Seen, um alle möglichen Materialien der tadschikischen Kultur zu sammeln."
Wir hoffen, immer mehr Menschen wie Dali Matihuxal zu finden, die die Kultur ihrer eigenen Nationalität weltweit verbreiten.
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