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Frühlingstreffen an der Peking-Universität
   2007-04-20 16:15:53    Seite drucken   cri

Das Gelände der Peking-Universität bietet im März und April einen graziösen Anblick. Das junge Grün der Trauerweiden sowie die weißen und rosa Blüten der Pfirsichbäume und den japanischen Kirschen zwischen traditionellen und modernen Gebäuden auf dem Campus geben ein glanzvolles Motiv für jeden Landschaftsmaler ab.

Im sanften Frühlingswind begrüßte der schöne Yanyuan-Garten die Teilnehmer der Fachtagung. "Von der bürgerlichen Gesellschaft zur Zivilgesellschaft" stand auf dem Programm der Tagung, die vom Zentrum für Deutschlandstudien an der Peking-Universität (ZDS) organisiert wurde. Teilnehmer waren zahlreiche Wissenschaftler, Gelehrte und Akademiker aus China und Deutschland. Die chinesischen Teilnehmer kamen aus mehr als 20 Universitäten und Forschungsinstituten. Der deutschen Delegation gehörten mehr als zehn namhafte Wissenschaftler und Gelehrte aus der Freien Universität und aus der Humboldt-Universität in Berlin an.

Deutscher Delegationsleiter war Prof. Dr. Jürgen Kocka, ein namhafter Historiker und gleichzeitig Präsident des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung. Er stellt die deutsche Delegation vor:

"Die deutschen Wissenschaftler kommen aus der Freien Universität Berlin, wie ich selbst, und aus der Humboldt-Universität. Diese beiden Universitäten zusammen mit dem Deutschen Akademischen Austauschdienst DAAD sind Träger dieses Zentrums für Deutschlandstudien hier an der Peking-Universität. Diese Fachtagung bereichern beispielsweise Prof. Henzel, ein Erziehungswissenschaftler der Humboldt-Universität und Prof. Eggert, Germanist und Literaturwissenschaftler der Freien Universität, der sehr viel an Dynamik in dieses gemeinsame Unternehmen hineinbringt und der führende Kopf dieses Treffens ist. Also, es ist eine breit gestreute Berliner Gruppe."

Im Zentrum der Fachtagung standen Themen wie das deutsche Bürgertum, die bürgerliche Gesellschaft sowie der Aufbau einer Zivilgesellschaft in China. Chinesische und deutsche Historiker, Juristen, Philosophen, Soziologen, Politologen, Germanisten sowie Sinologen erörterten aus verschiedenen Blickwinkeln tiefgreifend die Hauptthemen im Zusammenhang mit der Entwicklung von der bürgerlichen Gesellschaft zur Zivilgesellschaft. Zu der Konferenz erklärte Prof. Dr. Li Gongzhen, Doktorvater des Instituts für Geschichtswissenschaften an der Wuhan-Universität:

"Diesmal ist eine sehr starke deutsche Delegation zu uns gekommen. Viele fachübergreifende Themen werden berührt. Wir haben Philosophen, Juristen, Soziologen, Geschichtswissenschaftler, Germanisten und Sinologen hier. Das bedeutet automatisch, dass die Diskussionen über die Entwicklung der bürgerlichen Gesellschaft zur Zivilgesellschaft aus verschiedenen Blickwinkeln angegangen werden. Die deutsche Seite interessiert sich sehr dafür, wie chinesische Akademiker und Gelehrte dazu Stellung beziehen und wie Chinesen selbst ihre eigene Gesellschaft beurteilen, besonders jetzt, wo sich die Gesellschaft in China im Zeitalter einer großen Umwälzung befindet."

Dies bestätigte Prof. Dr. Kocka mit folgenden Worten:

"Wir diskutieren wahrscheinlich nicht nur speziell deutsche Dinge, wenn wir über die Bürgergesellschaft sprechen, sondern allgemeine Dinge, die mit bestimmten Differenzen natürlich auch in China interessant sein können, in einem Land, das sich ökonomisch sehr schnell entwickelt, wie das in China der Fall ist. China ist dabei, die Gesellschaft umzugestalten als Teil einer großen Modernisierung, in der man sich in bewundernswerter Weise schon befindet."

Mit der Fachtagung verbindete der Förderer des Zentrums für Deutschlandstudien, der Deutsche Akademische Austauschdienst DAAD, doch auch andere Ziele, wie Dr. Nina Lemmens, Gruppenleiterin für Asien beim Deutschen Akademischen Austauschdienst, auf der Fachtagung sagte:

"Das Zentrum für Deutschlandstudien an der Peking-Universität ist das jüngste Mitglied in der Familie der DAAD-Zentren für Deutschland- und Europastudien, die wir in den vergangenen 15 Jahren in der ganzen Welt aufgebaut haben. Wir verbinden mit dieser Veranstaltung die Hoffnung, dass die inhaltliche Arbeit des Zentrums für Deutschlandstudien sichtbar wird, nicht nur innerhalb des akademischen Bezirkes an der Peking-Universität, sondern auch über die Peking-Universität hinaus in weiten Gebieten Chinas und bis nach Deutschland hinein auf eine neue Stufe gehoben wird."

Das seit 2002 offiziell bestehende Zentrum für Deutschlandstudien ist bislang als einmalig in seiner Art in China anerkannt, wie der Leiter des Zentrums, Prof. Dr. Chen Hongjie, uns erklärte:

"Das Zentrum für Deutschlandstudien an der Peking-Universität ist ein interdisziplinär ausgerichtetes Zentrum. Im Rahmen des Zentrums arbeiten Wissenschaftler aus fast allen geistes- und sozialwissenschaftlichen Bereichen. Auch die Peking-Universität, bekannt durch ihr breites Fachspektrum, hat ausgezeichnete Wissenschaftler in verschiedenen Fachbereichen. Viele dieser Wissenschaftler haben ihre Ausbildung oder auch Forschungsaufenthalte in Deutschland absolviert. Daraus entwickelte sich im Laufe der Zeit eine Tradition oder ein Schwerpunkt sozusagen, und zwar aus verschiedenen Perspektiven. Und das prägt auch das Zentrum für Deutschlandstudien. Ich denke, das Zentrum ist einmalig in seiner Art in China."

Frau Dr. Lemmens sagt:

"Es ist uns Freude und Ehre zugleich, dass wir dieses Zentrum an der Peking-Universität, der herausragenden und führenden Hochschule für Geistes- und Sozialwissenschaften in China, unterstützen können. Wir freuen uns auch, dass zwei deutsche Spitzenuniversitäten, nämlich die Freie Universität Berlin und die Humboldt-Universität, in diese Partnerschaft einbezogen sind."

Diese Partnerschaft, die inzwischen auf eine mehr als zehnjährige Geschichte zurückblicken kann, würdigt der Vize-Rektor der Peking-Universität Zhang Guoyou sehr:

"Seitdem die Peking-Universität 1995 Kooperationsvereinbarungen mit dem Deutschen Akademischen Austauschdienst sowie mit der Freien Universität Berlin und der Humbolt-Universität unterzeichnet hatte, hat das Zentrum für Deutschlandstudien an der Peking-Universität ZDS mit großer Unterstützung des akademischen Austauschdienstes und der beiden Universitäten zahlreiche akademische Veranstaltungen organisiert. Im Gebiet der Deutschlandstudien genießt das Zentrum ein zunehmend hohes Ansehen. Die Kontakte zwischen den chinesischen und deutschen Kollegen sind stets enger geworden. Diese Konferenz gilt als ein neues Merkmal für die langfristige Zusammenarbeit zwischen chinesischen und deutschen Gelehrten."

Der Vize-Rektor betont ferner, dass die Peking-Universität, bekannt als Chinas offenste Universität, den Austausch mit Akademikern und den Hochschulbildungskreisen in Deutschland verstärken werde. Das Zentrum für Deutschlandstudien an der Peking-Universität ZDS solle in diesem Gebiet eine größere Rolle spielen.

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