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China beteiligt sich an Restaurierung der Tempelanlagen von Angkor
   2007-04-05 16:26:51    Seite drucken   cri

Spätestens seit Angelina Jolie sich als Lara Croft durch die kambodschanischen Tempelanlagen gekämpft hat, sind die unvergleichlich schönen Tempelanlagen von Angkor weltweit ein Begriff. Vor fast zehn Jahren hatte sich die chinesische Regierung entschlossen, das UNESCO-Projekt zur Restaurierung des Chau Say Tevoda Tempels in Angkor zu unterstützen. Sowohl der UNESCO als auch der Regierung des Königreichs Kambodscha waren die Restaurierungsarbeiten an diesem faszinierenden Tempel sehr wichtig.

Die Tempel von Angkor sind die wichtigsten historischen Stätten Kambodschas. In den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts hatte die chinesische Regierung einem Aufruf der UNESCO gefolgt Spezialmaterialien und Experten nach Kambodscha geschickt, um die Restaurierung der Tempel in Angkor zu unterstützen. Als erstes Restaurierungs-Projekt wurde der stark beschädigte Tempel Chau Say Tevoda ausgewählt.

Der Chau Say Tevoda Tempel wurde in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts erbaut. Er besteht aus acht einzelnen Bauten. Nach einer einjährigen Untersuchung und intensiven Vorbereitungsarbeiten begannen chinesische Restaurateure 1999 mit den Restaurationsarbeiten am Tempel selbst. Shen Yang, der Direktor des Instituts für Denkmalschutz, beteiligte sich an diesem Projekt. Er erklärte, Chinas Engagement zeige, dass das Land seiner internationalen Pflicht gerne nachkomme. Derartige Projekte böten zudem eine gute Möglichkeit, sich zum Denkmalschutz intensiv mit ausländischen Experten auszutauschen:

"Die Arbeiten am Chau Say Tevoda Tempel bieten uns die Chance, unsere Ideen und Techniken im Bereich des Denkmalschutzes in die Praxis umzusetzen und parallel dazu mit den Ansätzen internationaler Experten zu vergleichen. Angkor ist für Denkmalschützer eine große internationale Bühne. Alle Staaten, die im Denkmalschutz modernste Techniken einsetzen und ein unbeschreibliches Know-how besitzen, sind hier vertreten, jeder hat mindestes ein eigenes Projekt. Unser Austausch mit den Koryphäen des Denkmalsschutzes ist hier enorm, aber auch wir können unsere Erfahrungen an andere weitergeben."

Mehr als zehn Länder seien an Restaurationsprojekten in Angkor beteiligt, sagt Shen Yang, darunter Frankreich, Indien, Japan, Deutschland und Italien. Die Experten aus jedem Land geben ihr Bestes, denn hier können sie zeigen, wie gut sie sind und die Welt nimmt anders als bei anderen weniger prestigeträchtigen Programmen auch Notiz davon. Das chinesische Restaurationsteam betrachtete sein Projekt von Anfang an als interdisziplinäre Aufgabe. Ein erklärtes Ziel war deshalb, die Qualität der Restaurierung durch den Einsatz von wissenschaftlichen und technischen Methoden zu optimieren.

Jiang Huaiying leitet die chinesische Arbeitsgruppe. Seit zehn Jahren ist er fast ständig vor Ort, um die Restauration des Chau Say Tevoda Tempels zu überwachen. Er berichtete, dass für den Bau des Tempels sehr große, schwere Quader verwendet worden seien. Leider sei der Tempel im Lauf der Jahrhunderte schwer beschädigt worden, daher kämen die Arbeiten nur langsam voran und seien sehr mühsam:

"In Angkor zu arbeiten und zu leben ist nicht einfach. Bei der Arbeit standen wir dann auch oft vor großen technischen Problemen. In China wurde die Architektur jahrhundertelang von Holzkonstruktionen dominiert, die Tempel von Angkor sind dagegen alle aus Stein. Diese Bauart und -struktur unterscheidet sich stark von chinesischen Altbauten. Bevor wir dieses Projekt übernahmen, waren wir mit dieser Art von Architektur nicht vertraut. Daher war es für uns am Anfang sehr schwer, uns in die Materie einzuarbeiten, der Druck war sehr groß. Aber es hat sich gelohnt, denn langsam haben wir auch diese Art der Architektur verstehen gelernt. Am Ende haben wir bei einigen Restaurationsrichtlinien traditionelle chinesische Ideen zugrunde gelegt. Unsere Kollegen in Kambodscha haben dies akzeptiert und begrüßt. Das Ergebnis unserer Arbeit wurde von den Kollegen gelobt. Wir haben einen schwer beschädigten Tempel komplett restauriert und der kambodschanischen Verwaltung übergeben."

Selbstverständlich verwende die Arbeitgruppe Originalmaterialien für die Restaurierung, erklärt der Experte Jiang Huaiying. An diesem Tempel mussten 5.000 Bauanteile wieder an ihre ursprüngliche Position gebracht werden. Man bemühte sich darum, die Teile so einzupassen, das auch die optische Wirkung des Tempels möglichst original getreu wieder entstand.

Auch die UNESCO lobte die Arbeit des chinesischen Teams. Von der Regierung des Königsreichs Kambodscha wurden der Teamleiter Jiang Huaiying und sein Stellvertreter Liu Jiang ausgezeichnet. Es war das erste Mal, dass ausländischen Experten diese Ehre zu teil wurde. Dong Baohua vom staatlichen chinesischen Amt für Denkmalschutz sah in dieser Auszeichnung auch einen Dank an die chinesische Regierung für ihre Unterstützung:

"Erstmals ist die chinesische Regierung dem Aufruf der UNESCO gefolgt, sich an einem so langfristig ausgelegten internationalen Restaurationsprojekt zu beteiligen. Vor kurzem hat nun eine fünfköpfige Expertengruppe des staatlichen Kulturamts die Arbeiten am Chau Say Tevoda Tempel kontrolliert. Die Arbeit überzeugte nicht nur die chinesischen Experten, sondern auch die UNESCO-Verantwortlichen. Auch in- und ausländische Experten beurteilten die Arbeit positiv."

Der Leiter des staatlichen Denkmalsschutzamts sagte weiter, in den vergangenen Jahren habe sich China verstärkt um internationalen Austausch im Kulturbereich bemüht. Mit der UNESCO und vielen anderen Ländern haben sich daraus fruchtbare Kooperationen zum Schutz des Kulturerbes entwickelt.

Nachdem die Arbeiten am Chau Say Tevoda Tempel erfolgreich abgeschlossen worden sind, wendet sich das chinesische Team nun dem Ta Keo Tempel zu. Der Ta Keo Tempel ist ein flächenmäßig sehr großer, älterer Tempel in Angkor. Für die chinesischen Denkmalschützer bedeutet dieses Projekt, nach den Arbeiten an dem eher kleinen Chau Say Tevoda Tempel, eine neue Herausforderung. Allerdings wird das sagenumwobene faszinierende Angkor wohl noch weitere Herausforderungen für sie bereithalten.

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