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Körperschaftssteuer für in- und ausländischen Firmen gleichgestellt
   2007-04-04 16:54:37    Seite drucken   cri

Von dem jüngst beendeten chinesischen Nationalen Volkskongress wurde ein Gesetz über die Unternehmens-Einkommenssteuer mehrheitlich angenommen, das die Vereinheitlichung der Körperschaftssteuer für in- und ausländische Unternehmen und die damit verbundene Anhebung des Steuersatzes auf einheitlich 25 Prozent vorsieht. Die Aufhebung der steuerlichen Vergünstigung für in China tätige ausländische Unternehmen führt unmittelbar dazu, einen fairen Wettbewerb zu ermöglichen.

Mit nahezu 60 Milliarden US-Dollar ist Japan der zweigrößte ausländische Investor in China. Die meisten in China operierenden japanischen Unternehmen haben hier Produktionsstätten errichtet. Dazu gehört der Elektrongeräte-Hersteller Omron, der bereits seit über 25 Jahren in China präsent ist. Im Jahr 2002 hat Omron in China sein regionales Hauptquartier gegründet. Bislang hat das Unternehmen Hunderte von Millionen US-Dollar in zahlreiche Projekte in China investiert.

Yamashita Toshio, China-Chef von Omron, sagt in einem Interview mit Radio China International, dass sich sein Unternehmen auf die Steuer-Vereinheitlichung schon längere Zeit vorbereitet hat. Deshalb wirke sie sich nicht negativ auf die Geschäftstätigkeiten aus:

"Ich gehe davon aus, dass das neue Gesetz unsere Investitionstätigkeiten in China in keiner Weise beeinflussen. Die Reduzierung und Aufhebung der steuerlichen Vergünstigungen für ausländische Unternehmen ist eine Zeitströmung seit Chinas WTO-Beitritt. Bereits am Tag des WTO-Beitritts hätte man damit rechnen können. Meiner Meinung nach wird dies sich nicht negativ auf unsere Zuversicht zu Investitionen auswirken. Wir freuen uns auf einen fairen Wettbewerb aller Unternehmen in China. Statt auf steuerliche Vergünstigungen wollen wir uns eher auf die Entwicklung und Herstellung marktgerechter Produkte stützen, um unsere Marktposition in China zu festigen."

Genauso wie japanische Unternehmen zeigen die Firmen aus den EU-Ländern ebenfalls Vernunft gegenüber der jüngst eingeführten Gleichbehandlung. Die EU ist derzeit Chinas größter Handelspartner. Wenn es um die Investitionen geht, dann können die Europäer mit Stolz auf mehr als 1.700 Projekte mit über zehn Milliarden US-Dollar verweisen. Jüngsten Statistiken der EU-Handelskammer zufolge äußerten sich 92 Prozent der europäischen Unternehmen optimistisch zu ihren Ambitionen mit China. Antonion Laspina ist Vertreter der italienischen Handelsförderungs-Gesellschaft in China. Nach seiner Auffassung strahlt der chinesische Markt nach wie vor eine große Anziehungskraft für europäische Unternehmen aus. Steuerliche Vergünstigungen waren nur ein Teil dieser Anziehungskraft.

"Die Anziehungskraft des chinesischen Markts bestand nicht nur aus steuerlichen Vergünstigungen. Es gibt noch viele andere Faktoren, die China als Wirtschaftsstandort reizvoll machen. Hier gibt es hochqualifizierte und gleichzeitig billige Arbeitskräfte. Erwähnenswert ist zudem das gute Investitionsklima mit einer immer besser werdenden Infrastruktur. Für jedes europäische Unternehmen ist es deshalb eine logische Entscheidung, in China Produktionsstätten zu errichten. Schließlich geht es hier um einen riesigen Markt."

Da die Vereinheitlichung der Einkommenssteuer für in- und ausländische Unternehmen die Gleichbehandlung betont, zeigen sich chinesische Unternehmen besonders erleichtert darüber. Die Hongdou-Gruppe ist ein privates Konfektionsunternehmen, das in der Stadt Wuxi in der ostchinesischen Provinz Jiangsu angesiedelt ist. Zhou Haijiang ist Vorstandsvorsitzender des Unternehmens:

"Früher waren wir nicht gleichgestellt gegenüber in China operierenden ausländischen Unternehmen. Hinsichtlich des Kapitals, der Technologie und des Managements befanden wir uns ohnehin in einer schwächeren Position. Trotzdem mussten wir mehr Einkommenssteuer zahlen als ausländische Firmen. Der Wettbewerb war unfair."

Zur Annahme des Gesetzes über Unternehmens-Einkommenssteuer sagt Chinas Handelsminister Bo Xilai, dass die ungleiche Besteuerung für in- und ausländische Unternehmen zu jener Zeit eine richtige Entscheidung war, um ausländische Unternehmen zu vermehrten Investitionen in China zu ermutigen. Das neue Gesetz begründet der chinesische Handelsminister damit, dass man nun nach einer vernünftigeren Nutzung ausländischen Kapitals strebe. Er teile vor der Presse ferner mit, dass ausländische Unternehmen vor Aufhebung der steuerlichen Vergünstigungen noch eine fünfjährige Übergangsperiode genießen. Nach dem neuen Gesetz müssten außerdem Hightech-Gesellschaften und Unternehmen im Umweltschutzbereich nach wie vor eine niedrigere Einkommenssteuer abführen.

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