Der Tianshan-Schneelotus blüht auf den schneebedeckten Gipfeln im Tianshan-Gebirge in Xinjiang, die mehr als 3.000 Meter über den Meersspiegel liegen. Der Schneelotus ist auch ein wertvolles Arzneimittel. Leider ist in den letzten Jahren Raubbau am Tianshan-Schneelotus betrieben worden, er ist im Tianshan-Gebirge heute sehr selten zu finden.
Rao Feng ist ein waschechter Xinjianger. In den 1980er Jahren studierte er in Beijing und bekam das Magisterdiplom in Betriebswirtschaft. Später gründete er einige Unternehmen im In- und Ausland. Aber trotz gutgehenden Geschäfte zog es Rao Feng zurück nach Xinjiang. Der Grund war hauptsächlich der Schneelotus.
"Damals machte ich mit einem Kunden ein Geschäft. Er bat mich, ihm ein aus Schneelotus hergestelltes Medikament, das gegen Tumore eingesetzt wird, zu besorgen. Das tat ich, und nachdem ich dieses Medikament öfter besorgen musste, habe ich herausgefunden, wie wunderbar und wirkungsvoll diese Medizin ist."
Rao Feng erkannte, dass der Tianshan-Schneelotus ein uigurisches Medikament ist, das es nur in Xinjiang gibt. Er kam dann auf die Idee, selbst in diesem Bereich tätig zu werden.
Am Anfang kooperierte Rao Feng mit der Xinjianger Medizinischen Universität, um medizinische Schneelotus-Produkte zu entwickeln. Im Jahr 2004 gründete er eigene Medizin-Unternehmen in Xinjiang und legte Medikamente aus Schneelotus als Hauptziel seiner Unternehmen fest. Durch langjährige Forschung und Entwicklung erfuhr Rao Feng sehr viel über den Schneelotus. Er sagt:
"Weil er medizinisch sehr wertvoll ist, wird der Schneelotus unerlaubt von allen möglichen Leuten herausgerissen. Wir organisierten eine große wissenschaftliche Aktion über den Schneelotus und untersuchten ausführlich die jetzige Situation dieser Pflanze. Auf den Gipfeln in über 3.500 Metern über den Meeresspiegel fanden wir erst diese Pflanze, die auch nicht ausreichend vorhanden ist. Im Vergleich zu den früheren Jahren ist der Schneelotus sehr viel seltener geworden."
Rao Feng war tief erschüttert, als er die reale Situation des wilden Schneelotus erkannt hatte. Er entschloss sich, etwas für den Schutz des Schneelotus zu tun. Er nutzte alle Möglichkeiten, in jeglichem möglichen Ort die Bevölkerung über den Schneelotus aufzuklären und den Menschen den Schutz dieser seltenen Pflanze ans Herz zu legen. Wenn er sich anlässlich einer Dienstreise am Flughafen oder im Flugzeug aufhielt, trug er stets Kleidung mit Schneelotus-Bildern und informierte alle anderen Fluggäste über den Schneelotus sowie über seinen erforderlichen Schutz. In dem Wohnviertel, in dem er wohnt, wurden von Rao Feng Plakate über den Schutz des Schneelotus geklebt.
Im Jahr 2004 veranstaltete Rao Feng eine große Unterschriftenaktion, um das Bewusstensein der Menschen zu schärfen, den Schneelotus zu schützen. Unter dem Motto "Schutz des Schneelotus, vernünftige Erschließung und wissenschaftlich Verwendung" sammelte Rao Feng über 10.000 Unterschriften aus Asien, Europa und Amerika. Diese Unterschriftensammlung ist heute im Xinjianger Museum zu sehen.
Durch Unterstützung vieler Gesellschaftskreise und langjährige Aufklärungsarbeit sind viele Bauern und Hirten, die früher den Schneelotus abernteten, auch Schneelotus-Schützer geworden. Dies freut Rao Feng sehr.
"Wir haben einen Hirten getroffen. Er pflückte früher unerlaubt in einem Jahr einige tausend Schneelotusblüten. Nun ist er einer von uns geworden und schützt die seltene Pflanze. Er baute ein Zelt in unserer Schneelotus-Basis auf und schützt den Schneelotus. Trotz der Gefahr für Leib und Leben schützt er diese Pflanze."
Im Juli 2006 wurde auf der Initiative Rao Fengs ein Verband zum Schutz des Schneelotus in Xinjiang von entsprechenden Experten und von Persönlichkeiten im Bereich Umweltschutz gegründet. Der Vize-Generalsekretär dieses Verbandes Gao Ge sagt:
"In Xinjiang gibt es noch den Schneelotus, doch darf nicht vergessen werden, dass es durch unerlaubte und unvernünftige Ernte in den letzten Jahren so weit gekommen ist, dass der wilde Schneelotus vor dem Aussterben steht. Den Schutz des Schneelotus könnte ein Unternehmen oder ein Schutzverband alleine nicht schaffen. Dies muss die ganze Gesellschaft nach allen Kräften tun."
Gleichzeitig planten Rao Feng und seine gleichgesinnten Freunde, einen Fonds zum Schneelotus-Schutz einzurichten, um die wissenschaftliche Verwendung und den Schutz des Schneelotus zu garantieren und zu fördern. Dadurch hofften sie auch, einen Weg zu finden, wodurch der Schneelotus gut geschützt wird und die lokalen Bauern und Hirten gleichzeitig profitieren könnten.
"Durch die Errichtung eines Fonds wollen wir immer mehr Menschen in der Welt auffordern, den Schneelotus und seine Heilkraft kennenzulernen. Ich bin der Meinung, dass die Vorteile eines gut funktionierenden Schneelotus-Schutzes von allen akzeptiert werden. Es würde mich sehr freuen, wenn mein Ziel verwirklicht werden könnte."
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