In Beijing beginnt der Endspurt beim Aufbau eines medizinischen Versorgungssystems für die Olympischen Spiele im Jahr 2008. Im Mittelpunkt stehen die medizinische Betreuung der Sportler und Sportfunktionäre aus verschiedenen Ländern und ein Erste-Hilfe-System für unvorhersehbare Fälle in der öffentlichen Gesundheit. Beijing wird während der Spiele eine effektive, standardisierte und günstige medizinische Versorgung gewährleisten, versprach die stellvertretende Leiterin des städtischen Gesundheitsamts, Deng Xiaohong.
Das medizinische Versorgungssystem für die Olympischen Spiele 2008 besteht aus zwei Bereichen: Zum einen soll die medizinische Betreuung der in- und ausländischen Sportler und Sportfunktionäre, die unmittelbar an den Spielen teilnehmen, gewährleistet werden. Zum anderen soll ein medizinisches Notfallsystem in der gesamten Stadt eingerichtet werden. Dazu erklärt Deng Xiaohong:
"In Beijing gibt es insgesamt 36 Stadien und Sporthallen für die olympischen Wettbewerbe, 41 für das Training und sieben weitere für andere Zwecke. Bereits jetzt erarbeiten wir die Arbeitspläne für die medizinische Betreuung im Athletendorf und in allen Stadien und Sporthallen. Wir haben 20 Krankenhäuser ausgewählt, die während der Spiele die medizinische Versorgung sicherstellen werden."
Deng fuhr fort, in diesen Krankenhäusern habe den Anforderungen der Paralympics entsprechend der behindertengerechte Umbau begonnen. Auch gingen die Ausbildung der Mediziner und die Überarbeitung der fremdsprachigen Wegweiser zügig voran.
Für unvorhersehbare Notfälle wird derzeit in Beijing ein Erste-Hilfe-Netz aufgebaut, das die Stadt und ihre Vororte abdeckt. Die Einsatzzentrale wurde bereits fertig gestellt und ein zentraler Stab für Notfälle wurde eingerichtet. Mehr als 700 große medizinische Institute der Stadt können über drohende Epidemien und ansteckende Krankheiten online informieren. Außerdem wurden in Beijing Wachstationen und speziell ausgerüstete Einrichtungen für ansteckende Krankheiten eingerichtet. Ein Notfallsystem, das aus dem Beijinger Notfallzentrum und dessen Vertretungen in den Vororten sowie den Erste-Hilfe-Stationen auf Dorf- und Gemeindeebene besteht, wurde eingerichtet. Das Erste-Hilfe-Netz für Touristenorte wurde verbessert. Darüber hinaus wurden Notfallpläne zur Reaktion auf unerwartete Fälle in der Öffentlichkeit ausgearbeitet. Dazu sagt die stellvertretende Leiterin des städtischen Gesundheitsamts, Deng Xiaohong:
"Wir bereiten uns gut vor. Wir denken zum Beispiel an biologische Terroranschläge. In den letzten Jahren wurden im Ausland Fälle von Milzbrand und Cholera gemeldet. Auch für eventuelle chemische oder nukleare Terroranschläge oder Bombenanschläge müssen medizinische Notfallpläne ausgearbeitet werden. Im Fall des Ausbruchs ansteckender Krankheiten, beispielsweise der Lungenseuche SARS vor einigen Jahren, oder bei Infektionskrankheiten des menschlichen Verdauungs- oder Atemsystems hat Beijing vorsorglich medizinische Notfallpläne ausgearbeitet."
Deng Xiaohong erklärte weiter, in diesem Jahr würden Übungen abgehalten, um all diese medizinischen Notfallpläne zu testen. Damit solle jeder mit seiner Rolle und seinen Pflichten in den Notfallplänen vertraut gemacht werden. Sollten unerwartete Notfälle eintreten, wird gewährleistet, dass der ganze Notfallplan reibungslos abläuft.
Laut Deng hat sich Beijing folgende Ziele für die medizinische Versorgung der Olympiade gesteckt: Es muss sichergestellt sein, dass während der Spiele in Beijing keine schwerwiegenden Infektionskrankheiten auftreten. Neue Infektionsfälle müssen rechtzeitig unter Kontrolle gebracht werden. Das Auftreten von Lebensmittelvergiftungen und die Verschmutzung des Trinkwassers im Olympiadorf, in den Olympischen Stadien und Sporthallen sowie in den Hotels und Restaurants müssen vermieden werden. Auf unerwartete Notfälle muss sofort reagiert werden. Nicht zuletzt muss während der Spiele eine standardisierte, effektive und sichere medizinische Versorgung flächendeckend und rund um die Uhr garantiert werden.