Der chinesisch-deutsche Außenhandel hat sich in den letzten Jahren weiter stark entwickelt. Diese Tendenz wird sich im Zuge zunehmender deutscher Investitionen auch in Zukunft fortsetzen. Anlässlich der EU-Ratspräsidentschaft haben die deutsche Botschaft und die deutsche Handelskammer in China eine groß angelegte Werbe-Kampagne eingeleitet unter dem Motto "We are a Chinese company too". Ziel ist es, der chinesischen Öffentlichkeit ein Bild der hier tätigen deutschen und europäischen Unternehmen zu machen.
Kenntnisse gewinnen Marktanteile. Um in den Genuss neuer Perspektiven in China zu kommen, ist ein Partner umso wichtiger, der die Besonderheiten und Mechanismen im Lande genauestens kennt. Jutta Ludwig ist ein Beispiel dafür. Sie leitet die deutsche Handelskammer in China und sie spricht sehr gut Chinesisch. Ihre Organisation begleitet seit Jahrzehnten hierzulande operierende deutsche Unternehmen:
"Unsere Aufgabe ist die Förderung der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und China. Wir helfen deutschen Unternehmen, die in den Markt gehen wollen oder wenn sie hier Probleme haben. Wir informieren sie und wir sorgen dafür, dass die Vorstellung, die wir hinsichtlich der wirtschaftspolitischen Zusammenarbeit haben, auch gegenüber der chinesischen und deutschen Regierung zum Ausdruck gebracht wird."
Laut Auffassung von Jutta Ludwig übt der chinesische Markt nach wie vor durch sein beständiges Wirtschaftswachstum eine starke Anziehungskraft in Deutschland und Europa aus. Dies zeigt sich darin, dass China mit einer jährlichen Zuwachsrate von mehr als 10 Prozent größter Empfänger von ausländischen Direktinvestitionen ist. Davon zeugt die Zahl der Mitglieder der deutschen Handelskammer in China:
"Unternehmen, die produzieren und die ein Büro hier haben, gibt es schätzungsweise 2.500. Wir haben in unserer Kammer in ganz China 1.300 Mitglieder. Und das ist dann eben so, wenn ein großes Unternehmen viele kleine Produktionsstätten, große Produktionsstätten, Joint Venture oder aber auch Niederlassung hat, dann zählen wir das nur einmal. Und wir zählen nicht einzelne Unternehmensstätten. Deshalb kommen wir nur auf 1.300 Mitglieder. Aber diese Unternehmen reflektieren ungefähr 95 Prozent der deutschen Unternehmen, die hier in China tätig sind."
Viele große deutsche Unternehmen, beispielsweise VW, Siemens, Allianz, die Deutsche Bank oder die Metro, sind bereits mit Tochteterunternehmen in China präsent. Wer jetzt dort wirtschaftliche Kontakte gezielt aufbaut und pflegt, sichert sich, wie Deutschlands Handelskammer fest überzeugt ist, Chancen und Möglichkeiten auf einem der vielversprechendsten Märkte Asiens. Zu den Geschäftsoperationen deutscher Unternehmen in China äußert sich Jutta Ludwig von der Deutschen Handelskammer in China zufriedenstellend:
"Deutsche Unternehmen tragen in China zu einem sehr großen Anteil zur wirtschaftlichen Entwicklung bei. Das spiegelt sich hauptsächlich wider in der Zusammenarbeit auf unternehmerischer Ebene. Wir wissen, dass internationale Unternehmen hier in China an dem Export von Hightech-Produkten fast 90 Prozent beitragen. Wir wissen auch, dass unsere Unternehmen 20 Millionen Arbeitsplätze in China geschaffen haben. Deutsche Unternehmen, von denen es 2.500 produzierende Unternehmen und Vertretungsbüros hier gibt, sind ein wichtiger Teil davon. Unsere Unternehmen aus Deutschland haben das meiste an Technologie nach China transferiert weltweit. Es gibt kein Land, das mehr Technologien nach China gebracht hat als Deutschland. Und wir als deutsche Unternehmen haben hohe Standards, wenn es darum geht, Nachhaltigkeit in unserem Land zu entwickeln. Und diese Standards haben wir auch nach China gebracht. Wir als deutsche Unternehmen tragen große Verantwortung für die Zusammenarbeit, aber auch für unsere Entwicklung und für die Entwicklung in China."
Seit 2002 ist China der wichtigste Wirtschaftspartner Deutschlands in Asien. Deutschland belegt innerhalb der EU den ersten Platz der Handelspartner Chinas. Kein Wunder, dass die Handelskammer so aktiv an der EU- Kampagne mitwirkt:
"Es wird eine Kampagne geben, "we are a Chinese comany too" und "we feel home in China", und beides ist der Fall. Und wir werden Veranstaltungen durchführen, die europäische Unternehmen hier initiieren, große Unternehmen oder auch mittelständische Unternehmen werden wir in den öffentlichen Fokus stellen. Und wir werden darstellen, was deutsche und europäische Firmen hier alles tun. Das können zum Beispiel Eröffnungen von neuen Forschungszentren sein, es können Kongresse sein. Wir werden auch Unternehmen unterstützen, die mit ihren Technologien zur Entwicklung in China beitragen."
China ist nicht nur einer der größten, sondern heute auch einer der härtesten Märkte der Welt. Denn in fast allen Branchen buhlen unzählige nationale und internationale Anbieter um die Gunst der Kunden. In diesem Umfeld wachsen derzeit zudem zahlreiche chinesische Unternehmen heran, die ihre internationalen Wettbewerber schon lange kennen und von ihnen viel gelernt haben. Zur Bewertung der mitmachenden chinesischen Unternehmen sagt die Direktorin der Deutschen Handelskammer:
"China hat sich gegenüber den deutschen Unternehmen in den letzten Jahren auch sehr stark entwickelt. Viele große deutsche Unternehmen haben inzwischen bereits ihr 100jähriges Bestehen in China gefeiert. Und insofern denken wir, dass chinesische Unternehmen in vielen Bereichen gute Partner sind. Wir wünschen uns aber auch, dass die Zusammenarbeit auch in Zukunft zu gegenseitigem Vorteil und Nutzen ist."