Die technische Generalprobe für das IT-System der Olympischen Spiele im Jahr 2008 hat begonnen. Vor kurzem haben das Beijinger Olympische Organisationskomitee (BOCOG) und die Firma Atos Origin, der weltweite IT-Partner für die Olympischen Spiele, gemeinsam ein Labor für die Integrationstests eröffnet. Es ist das erste von insgesamt fünf wichtigen informationstechnologischen Projekten für die Beijinger Olympiade. Die anderen vier sind eine Technikzentrale, ein Computerwerk sowie ein Datenzentrum und seine Reserveanlage.
Die Inbetriebnahme des Labors sei ein Beispiel für die effektive Kooperation zwischen dem BOCOG und seinen technischen Partnern und zugleich ein Zeichen dafür, dass der Aufbau des IT-Systems der Beijinger Olympiade planmäßig vorankommt, erklärte der Leiter der technischen Abteilung des Beijinger Organisationskomitees, Yang Yichun.
In den kommenden Monaten sollen verschiedene Tests durchgeführt werden, bei denen echte Olympia-Bedingungen simuliert werden. Getestet werden das Spiele-Verwaltungssystem (GMS), das System für die Informationsübertragung (IDS) und das Anzeige-System im Stadion (OVR) sowie die Systeme für Datenschutz und Sicherheitskontrolle. Das von Atos Origin entwickelte GMS-System soll vor allem beim Ausstellen der Ausweise, für den Gütertransport, die medizinische Betreuung und in der Personalverwaltung eingesetzt werden. Mit dem IDS-System, das unter Leitung von Atos Origin entwickelt wurde, sollen Sportfunktionären, Sponsoren, Medien und Mitgliedern der Olympia-Familie Spielergebnisse, Berichte, persönliche Informationen über die Athleten und Wetterinformationen übermittelt werden. Die beiden wichtigen Software-Systeme für die Olympischen Spiele stehen jetzt schon auf dem Prüfstand. "Wir sind davon überzeugt, mit mehrjährig fundierten fachlichen Erfahrungen als IT-Zulieferer für große internationale Turniere das beste IT-System für die Beijinger Olympiade im Jahr 2008 zu entwickeln", sicherte Atos Origins stellvertretender Geschäftsführer für Olympiaden und große Sportevents, Patrick Adiba, zu.
Weitere Testläufe werden auch in den Bereichen Terminalzugang, Fernsehproduktion, Systemsicherheit und Kundenbetreuung stattfinden. Für die Olympischen Spiele in Athen hat Atos Origin mehr als 9.000 Teste durchgeführt. Alle Tests zusammen hätten über 200.000 Stunden gedauert, erinnert sich ein Verantwortlicher des Integrationslabors von Atos Origin. Die technische Generalprobe ist ein bedeutender Schritt der Olympia-Vorbereitungen. Die Generalprobe ist darauf ausgelegt, sowohl die Mitarbeiter als auch die Technologie und sämtliche Abläufe zu überprüfen, ob sie so effizient wie möglich funktionieren. Die Firma wolle ihre Erfahrungen der vergangenen Olympiaden zu Rate ziehen und auf der Generalprobe die IT-Systeme der Beijinger Olympiade noch strenger kontrollieren, um alle möglichen Zufälle abzudecken, versprach der Vertreter von Atos Origin. Die ausgearbeiteten Testszenarien umfassen Hardware-Ausfälle, Wetterveränderungen, Umstellungen im Wettkampfplan, Änderung der Spielregeln und vieles andere mehr. Vor allem würden die Belastbarkeit und die Kapazität der IT-Systeme getestet, um einen sicheren Ablauf aller Computer-Programme während der Olympischen Spiele zu garantieren, sagte der Verantwortliche vom Integrationslabor.
Das Integrationslabor hat zugesagt, die mehrere hundert Mitglieder des technischen Einsatzteams für die Beijinger Olympiade von Atos Origin, dem BOCOG und anderen IT-Partnern für die Olympischen Spiele auszubilden. Alle gemeinsam sind für die IT-Systeme in den gut 60 Sportstätten und Stadien der Spiele verantwortlich.
Der Vertrag zwischen Atos Origin und dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) ist der umfangreichste IT-Vertrag im Bereich Sportveranstaltungen und umfasst für den Zeitraum von zehn Jahren insgesamt sechs Olympische Spiele. Salt Lake City 2002, Athen 2004, Turin 2006, Beijing 2008, Vancouver 2010 und London 2012. Atos Origin ist hauptverantwortlich für alle Aspekte der Informationstechnologie, von der Fachberatung über die Systemintegration, das Ablaufmanagement und die Datensicherheit bis hin zur Entwicklung spezifischer Anwendungen für die Olympischen Spiele.