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Deutscher Akademischer Austauschdienst verstärkt Förderprogramme in China
   2007-03-02 14:33:47    Seite drucken   cri

Wissen Sie, dass der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) in den kommenden Jahren seine Förderprogramme für chinesische Studenten und Akademiker verstärken wird? Im folgenden bringen wir Ihnen ein Exklusivgespräch mit dem Leiter der DAAD-Außenstelle in Beijing, Herrn Dr. Thomas Schmidt-Dörr.

CRI: Wie ich erfahren habe, will der DAAD in diesem Jahr chinesischen Forschern und Akademikern verstärkt Stipendien zur Verfügung stellen und weitere Förderprogramme anbieten. Was haben Sie dabei konkret geplant?

Schmidt-Dörr: Ja, es ist außerordentlich erfreulich, dass wir mit zusätzlicher Finanzierung von chinesischer und von deutscher Seite eine Reihe neuer Stipendienprogramme auflegen können. Da ist zunächst einmal ein verkürztes Eliteprogramm, wie wir es bezeichnen, zu nennen. Da geht es um die Förderung der Zusammenarbeit zwischen den Topuniversitäten in China und in Deutschland und um den Austausch- und Promotionsmöglichkeiten für chinesische Doktoranden in Deutschland sowie um Forschungsaufenthalte von promovierten Nachwuchswissenschaftlern aus China in Deutschland. Sie und viele andere kennen das normale DAAD-Förderungprogramm für Teil- oder Vollpromotion in Deutschland. Dieses neue Programm wird hauptsächlich vom chinesischen Bildungsministerium finanziert und gemeinsam mit dem DAAD durchgeführt. Der DAAD übernimmt die Platzierung in Deutschland und organisiert eine spezielle Betreuung der Doktoranden und Postdoktoranden. Dieses neue Exzellenzprogramm ist beschränkt auf 20 Topuniversitäten in China und auf eine ähnliche Zahl von Topuniversitäten in Deutschland. Also hier möchte man spezifisch dafür sorgen, dass sehr gute chinesische Doktoranden und junge Postdoktoranden an die besten Plätze, die wir in Deutschland in der Forschung haben, gehen können.

CRI: Welche Programme und welche Veränderungen möchten Sie hier besonders hervorheben?

Schmidt-Dörr: Neben diesem Eliteprogramm haben wir ein neues Programm vereinbart zwischen der Chinesischen Akademie der Wissenschaften und dem DAAD. In diesem Programm geht es um Folgendes: Das Programm wird gemeinsam finanziert je zur Hälfte vom DAAD und von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften. Doktoranden, die an einem Forschungsinstitut der CAS arbeiten und promovieren werden, gehen für zweijährige Forschungsaufenthalte nach Deutschland. Wir wollen hier eben auch ein besonderes Angebot schaffen und die Kooperation mit der CAS für die Doktoranden an den CAS-Instituten verstärken.

CRI: Welche Fachgebiete sind Schwerpunkte der Förderung von chinesischen Forschern und Gelehrten durch den DAAD?

Schmidt-Dörr: Grundsätzlich sind die meisten unserer Programme für Bewerber aller Fachgebiete offen. Und so kann man in Deutschland eben an alle Universitäten und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen gehen. Aber die haben auch ein Fachprogramm, das diesmal von Deutschland finanziert wird, vom Deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung im Bereich Nachhaltigkeit. Und das bedeutet hier im Besonderen ein Programm, das für die Agrar- und Forstwissenschaften ausgeschrieben wird. Hier gibt es zunächst mal die Möglichkeit, dass junge Chinesen, die ein Bachelor-Degree in China in einer einschlägigen Fachrichtung haben, zu einer Masterausbildung nach Deutschland gehen. Es werden parallel dazu auch Forschungsmöglichkeiten für chinesische Doktoranden in diesen Fachgebieten angeboten.

CRI: Sie sind ein Fachmann auf dem Gebiet der chinesisch-deutschen Zusammenarbeit in Hochschul- und Forschungsfragen. Durch welche neuen Merkmale ist Ihrer Meinung nach die jüngste Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern im Hochschul- und Forschungsbereich gekennzeichnet?

Schmidt-Dörr: Die Zusammenarbeit nimmt zahlenmäßig weiter zu. Die deutsche Hochschulrektorenkonferenz führt Buch über solche internationale Hochschulkooperation. Sie hat eine neue Zahl veröffentlicht, nämlich dass es jetzt fast 400 über Verträge vereinbarte Kooperationen zwischen deutschen Universitäten und chinesischen Hochschulen gibt. Das ist eine riesige Zahl, die sich in den letzten Jahren auch noch einmal erhöht hat. Das zeigt, dass weiter ein großes Interesse an einer Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern besteht. Daneben ist ganz eindeutig festzustellen, dass die Zusammenarbeit in immer hochwertigere Reformen geht. Damit meine ich, dass man am Anfang vereinbart hatte, dass Hochschullehrer zur Weiterbildung ausgetauscht werden. Dann hat man angefangen, einige Studenten auch auszutauschen. Mittlerweile gibt es immer mehr Kooperationsformen, wo man gemeinsame Lehrpläne vereinbart, wo also nicht nur - sagen wir - ein Student für ein Jahr an die Partnerhochschule geht, sondern wo er dort ein bestimmtes Programm absolviert, wo dann die Studienleistungen nach der Rückkehr nach Hause anerkannt werden. Und wir haben, worüber wir besonders froh sind, auch zunehmende Programme zu verzeichnen, wo es nicht nur darum geht, dass chinesische Studenten die Möglichkeit erhalten, an einer Partneruniversität in Deutschland zu studieren, sondern wo im Gegenzug auch deutsche Studierende zu einem regulären Studium nach China kommen. Reguläres Studium in dem Sinne, dass sie hier nicht nur Chinesisch lernen, das tun sie sicherlich auch, sondern wo vereinbart ist, dass hier in China die deutschen Studierenden ein Fachstudium absolvieren. Die Basis dafür ist in den meisten Fällen, dass an der chinesischen Universität Unterricht in englischer Sprache angeboten wird.

CRI: Wie sehen Sie die Zukunft der Forschungs- und Bildungskooperationen zwischen beiden Ländern?

Schmidt-Dörr: Es ist bestimmt davon auszugehen, dass die Kooperation sich weiter günstig entwickelt. China ist in den letzten 20 Jahren bereits zu einem wichtigen Forschungsland geworden. Man hat hier enorme Anstrenungen unternommen, um die Qualität der Ausbildung an Hochschulen und die Qualität der Forschung zu verbessern. Man hat viele junge Leute zur Ausbildung ins Ausland geschickt. Diese jungen Leute haben nach ihrer Rückkehr ihren Teil übernommen, um das chinesische Hochschul- und Forschungssystem zu verbessern und weiter auszubauen. Dies alles trägt Früchte und so operiert man heute auf Augenhöhe miteinander, was eben vor 20 oder 30 Jahren nicht der Fall war. Gerade wenn wir über Forschungskooperation sprechen, ist dieses Operieren auf Augenhöhe eine wichtige Sache. Denn bei der Forschungskooperation geht es um konkrete Interessen, da muss man einen Partner haben, mit dem man in der täglichen Arbeit und in Bezug auf ehrgeizige wissenschaftliche Ziele gut kooperieren kann. Ich denke, dass es in Deutschland und in China in verschiedenen Gebieten großes Interesse gibt, zum Nutzen beider Seiten zusammenzuarbeiten. Deswegen denke ich, kann man mit Interessen und Spannung die weitere Entwicklung beobachten.

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