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Jiaozi, ein traditionelles Neujahrsessen der Chinesen
   2007-02-15 13:56:48    Seite drucken   cri

Ein chinesisches Sprichwort lautet: "Für das Wohlergehen gibt es nichts Besseres als gutes Essen und Jiaozi". Jiaozi, diese leicht gewölbten, halbmondförmigen Teigtaschen sind schon von alters her eine sehr geschätzte Spezialität. Und in den meisten Landesteilen Chinas gelten Jiaozi traditionell als eine unentbehrliche Neujahrsspeise.

Normalerweise enthalten Jiaozi eine Füllung, die aus Hackfleisch und Gemüse hergestellt wird. Das Gemüse symbolisiert Reichtum, weil die Worte für Gemüse und Reichtum im Chinesischen fast die gleiche Aussprache haben. Die Form der Jiaozi ähnelt außerdem Silberbarren, die vor Jahrhunderten als Zahlungsmittel benutzt wurden. Mit dieser Formgebung wird also auch der Wunsch nach Reichtum symbolisiert. Der Gott des Reichtums wird am Neujahrstag mit dem Wunsch nach Reichtum und Wohlstand willkommen geheißen. Da bei der Herstellung der Jiaozi das runde Teigblatt über der Füllung zusammengeschlagen wird, symbolisieren Jiaozi auch Einigung und Zusammentreffen. Essen die Familienangehörigen zum Neujahr gemeinsam Jiaozi, wird dadurch der Wunsch nach Zusammensein und Wohlstand der Familie zum Ausdruck gebracht.

Traditionell legen Chinesen großen Wert auf die Füllung, die Form und das Essen der Jiaozi. Zuerst sprechen wir über die Füllung. Die Füllung besteht normalerweise aus Fleisch und Gemüse. Zuerst müssen Fleisch und Gemüse zusammen mit den anderen Zutaten ganz fein gehackt werden. Wenn man es richtig macht, klingt der Laut des Hackmessers auf dem Hackbrett rhythmisch und sehr schön. Dieser Rhythmus bedeutet ein reiches Leben.

In den meisten Landesteilen Chinas werden die Jiaozi wie eine Mondsichel geformt. Mit einem Teelöffel wird die Füllung auf das Plättchen gelegt und dann eine Teigtasche geformt. Dazu werden die gegenüberliegenden Ränder gefasst und aufeinander gelegt. Anschließend werden die Ränder gut zusammengedrückt, damit sie beim Kochen nicht aufgehen. Es gibt verschiedene Arten, Jiaozi hübsch zu falten und jede Familie hat ihre eigene Vorliebe. In ländlichen Regionen isst man gerne Jiaozi in Form von Weizenähren, was eine gute Ernte symbolisieren soll.

Sind die Jiaozi fertig, legt man sie in einen großen Topf mit sprudelnd kochendem Wasser. Dann muss man das kochende Wasser mit etwas kaltem Wasser abschrecken. Wenn das Wasser wieder kocht, muss man erneut kaltes Wasser zugeben. Wenn das Wasser zum dritten Mal aufkocht und die Jiaozi an die Oberfläche gestiegen sind, werden sie aus dem Topf genommen und serviert.

Erwähnenswert ist, dass manche Hausfrau bei der Jiaozi-Herstellung unbemerkt eine Münze in eins der Täschchen steckt. Wer diese Münze beim Essen findet, wird Glück im neuen Jahr haben und viel Geld verdienen. Manche stecken auch eine rote Dattel in eins der Jiaozi-Täschchen, diese soll dem Finder Liebe und Gedeihen im neuen Jahr verheißen.

In China, einem Land mit riesiger territorialer Ausdehnung, sind Sitten und Gebräuche rund um die Jiaozi von Ort zu Ort verschieden. In manchen Gegenden werden Nudeln und Jiaozi zusammen gekocht, "goldene Fäden ziehen durch die Goldbarren" heißt diese Neujahrsspeise. In anderen Regionen isst man zum Neujahr gerne Jiaozi mit vegetarischer Füllung, die Ruhe und Sicherheit im neuen Jahr bringen sollen.

Obwohl heute tiefgekühlte Jiaozi in den meisten Supermärkten angeboten werden, machen viele Familien sie lieber selbst. Die Zubereitung der Jiaozi am Silvesterabend ist besonders bei Familien in Nordchina eine wichtige festliche Veranstaltung. Die Familienmitglieder sitzen um den runden Tisch und machen die Jiaozi zusammen, von fröhlichen Reden begleitet. Dies zeugt von familiärer Verbundenheit sowie von Fürsorge und Liebe zwischen den Familienangehörigen und ist durch Nichts zu ersetzen.

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