In China wird der 12. Mondmonat als La-Monat bezeichnet. Der 8. Tag des La-Monats ist das Laba-Fest. Das Laba-Fest ist das traditionelle Fest der Han-Chinesen und wird als Vorspiel des Frühlingsfestes bezeichnet.
Der Ursprung des Laba-Festes waren Opferzeremonien im letzten Mondmonat in Chinas alter Zeit. Bei reichen Ernten fanden feierliche Veranstaltungen statt, um Gott für die Ernte zu danken. Nach der Zeremonie aßen die Leute zusammen Hirsenbrei. Seit dem fünften Jahrhundert wurde der 8. Tag des 12. Mondmonats als Festtag bestimmt.
Seit der Verbreitung des Buddhismus in China überlieferte eine Volkssage, daß nämlich Sakyamuni am 8. Tag des 12. Mondmonats Buddha wurde. Sakyamuni hatte vorher schon viele Jahre ein hartes, entbehrungsreiches religiöses Leben geführt und war sehr hungrig und spindeldürr. Er wollte schon mit dem asketischen Leben abschließen. Da kam eine Hirtin, die ihm Brei zu essen gab. Nach dem Essen fühlte sich Sakyamuni besser, setzte sich unter einen Pagodenfeigenbaum und ging für eine lange Zeit in sich. Dieser Tag war der 8. Tag des 12. Mondmonats und er wurde Buddha. Die Buddhisten essen dann an diesem Tag auch Brei, um dieses Ereignis es zu gedenken.
Das Breiessen der Chinesen am 8. Tag des 12. Mondmonats hat also eine über tausendjährige Geschichte. Der Brei besteht aus acht Haupt- und acht Nebenzutaten. Die Hauptzutaten sind normalerweise Bohnengewächse und Körnerpflanzen - wie dunkelrote Bohnen, grüne Bohnen, Schminkbohnen, Linsen, Erbsen, Saubohnen und Hirse, Reis, leimige Hirse, klebriger Reis, Weizen, Hafer, Mais, Sorghum usw.. Man kann je nach Geschmack acht dieser Zutaten auswählen.
Acht Nebenzutaten kann man unter Dörrpfirsichen, Dörraprikosen, Walnüssen, Erdnüssen, Sonnenblumenkernen, Lotuskernen, Haselnüssen, Piniennussen, Rosinen usw. auswählen.
Man kocht den Brei mit viel Wasser in einem Tontopf langsam in etwa einer Stunde. Beim Essen kann man je nach Geschmack Zucker, eingezuckerte Roaen und Duftblüten in den Brei geben. Welch ein schöner Genuß, wenn manim Winter mit Familienangehörigen zusammen diesen apptitlichen Brei ißt.
Für die Beijinger ist der 8. Tag des 12. Mondmonats ein Signal für das kommende Frühlingsfest. Jeder ißt Laba-Brei an diesem Tag. Neben dem Brei fangen die Chinesen in Nordchina normalerweise an dem Tag an, Laba-Knoblauch herzustellen. Sie legen Knoblauchzehen ohne Haut in einen Krug voller Essig. Der Krug wird dann bis zum letzten Tag des alten Jahres nach dem traditionellen Mondkalender verschlossen. Man ißt die grün gewordenen Laba-Knoblauchzehen am letzten Tag des Jahres gleichzeitig mit Jiaozi.
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