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Jahrmärkte in China
   2007-02-14 16:14:26    Seite drucken   cri
Ein traditioneller Programmspunkt beim Frühlingsfest ist für viele Chinesen der Besuch eines Jahrmarktes. Diese Jahrmärkte erfreuen sich großer Beliebtheit. Der Jahrmarkt ist eine volkstümliche Kulturveranstaltung. Er findet gewöhnlich im Umfeld von Tempeln statt und bietet eine gute Gelegenheit für kleine Ausflüge, Unterhaltung und Einkäufe. Schon in der Tang-Dynastie, d.h. in den Jahren 618-907 n.Chr. gab es viele regelmäßig oder unregelmäßig stattfindende Jahrmärkte. In der Song-Dynastie, also von 960-1279 n.Chr. erfuhr das Jahrmarktwesen eine Weiterentwicklung und fand nun jährlich oder sogar monatlich statt. Wenn es Jahrmarkt ist, gibt es überall Theaterbühnen und Verkaufsstellen. Und der Jahrmarkt bietet ein Forum für traditionelle chinesische Landessitten: Spiel mit Schlangen und Vögeln, Blas- und Schlagmusik, Musik mit Tasten- und Zupfinstrumenten, oder auch das sogenannte Kabarett mit Keule.

Die Eigentümlichkeiten chinesischer Jahrmärkte treten am deutlichsten im Norden hervor, ins. in Beijing. Der Jahrmarkt im hiesigen Ditan-Park, der 1530 angelegt wurde und eine Gesamtfläche von 40ha erfaßt, wird schon seit Jahren regelmäßig von vielen Menschen besucht. Früher haben die Kaiser hier der Erde Opfer dargebracht. Seit 1985 wird hier jährlich ein Jahrmarkt zum Frühlingsfest veranstaltet. Der Ditan-Park hat sich daher auch zu einem Vergnügungsort für in- und ausländische Touristen entwickelt.

Jahrmarkts-Organisatorin Cao Qi hat sich bestens auf das Frühlingsfest vorbereitet: "Wir werden im neuen Jahr darauf hinarbeiten, die chinesische Kultur zu verbreiten und den kulturellen Markt Beijings im Frühlingsfest ganz aufgehen zu lassen. Das ganze Volk kann sich so auf das Frühlingsfest freuen. Unser Motto lautet: Fröhlichkeit, Begeisterung und Frieden."

In Beijing gibt es mehrere Jahrmärkte. Jeder hat jährlich sein eigenes Thema. Und natürlich bemühen sich die Organisatoren um interessante Attraktionen auf ihren Jahrmärkten, um mehr Touristen anzulocken. So auch Frau Cao:

"Hauptsächlich soll bei uns der kultuelle Gehalt erhöht und damit Eigenschaften wie hohe Qualität, Vielfalt, neue Formen und verschiedene Nationalitäten repräsentiert werden. Unser Jahrmarkt im Ditan-Park hat viele berühmte Künstler zur Aufführung eingeladen. Aufführungen der traditionellen Kampfkunst Wushu, modische Kleidung und die Kunst des Tee- kochens sind auch Teil des Programms. Außerdem kommen tibetische und koreanische Schauspieler sowie Schauspieler der Man- Nationalität, um ihre Programme aufzuführen."

Der Jahrmarkt soll in diesem Jahr vom 3. Feb. bis zum 11. Feb. dauern, insgesamt 9 Tage. Das ist ein neuer Rekord. Auch die Zahl der aufführenden Gruppen ist auf 30 gestiegen. Daneben gibt es gut 800 Verkaufsstellen für Bücher, Neujahrsfestbilder, Spezialitäten und vieles mehr. Etwa 20 000 Schausteller und Verkäufer werden sich an dem Markt beteiligen. Und auch die traditionelle chinesische Medizin und das Thema Umweltschutz finden sich im Programm wieder. Medizinische Experten werden zum Beispiel Fragen in Bezug auf Gesundheitspflege und Gesunderhaltung beantworten. Zudem können die Besucher über zehn wertvolle Heilkräuter und medizinische Zierpflanzen wie Ginseng oder die Knolle der Gastrodia kennenlernen. Alles in allem hofft die Organisatorin, daß alle Touristen und natürlich auch alle Einwohner Beijings hier Vergnügung finden werden. Immerhin werden allein über 1 Million Touristen erwartet.

Viele Besucher werden auch rund um den taoistischen Tempel Bai Yunguang im Westgebiet Beijings erwartet. Der Tempel gehört zur Quanzheng-Schule des chinesischen Taoismus und blickt eine Geschichte von 1200 Jahren zurück. Er ist zu- gleich ein traditioneller Veranstaltungsort für Jahrmärkte. In diesem Jahr wird in Bai Yunguang ein Jahrmarkt der besonderen Art geboten. Im Mittelpunkt stehen das Jahr 2000 und das Blühen und Gedeihen des chinesischen Vaterlandes. Neben traditionellen Programmen wie Tasten auf Steinaffen, Esel-Reiten oder Sitzen in einer schwankenden Sänfte gibt es noch Veranstaltungen mit Computer, Internet, Tele- kommunikation und anderen modernen Technologien. Ferner auf dem Programm: Antiquitäten, Kaligraphien Gemälde und Laternenrätsel mit Belohnung.

Im Longtan-Park sieht man ein anderes Bild. Dort wird erst- mals ein Internetwettkampf stattfinden, 100 Computer sind dabei angeschlossen. Zudem gibt es ein Fußballspiel, bei dem nicht Menschen sondern Roboter auf Torjagd gehen. Populär- wissenschaftliche Veranstaltungen sind derzeit sehr beliebt in Beijing. Die Organisatoren haben daneben vor, innerhalb des Jahrmarktes einen Frühlingsbuchmarkt zu eröffnen. Außer- dem soll es einen "heißen Draht" rund um die Uhr geben, um Informationen über Handel,Reisen und Kartenkauf anzubieten. Eine weitere Attraktion ist der Longfu-Jahrmarkt. Er findet auf einem Dach statt. Dieser Jahrmarkt ist wirklich eine Erneuerung. Denn das Dach umfaßt eine Fläche von gut 10 000 Quaradmetern. Der Besucher kann dort Kalligraphien und Gemälde von über ein-hundert Künstlern bestaunen so wie alte Fotos aus der Zeit von vor hundert Jahren. Auf dem Jahrmarkt der Roten Kammer Daguanyuans wird die aus dem Roman "Der Traum der Roten Kammer" dargestellt. Dort gibt zudem auch noch eine Eisbühne. Besucher können dort also neue Erfahrungen machen.

Ein weiteres Merkmal des diesjährigen Jahrmarktes ist das "Drachen"- Motiv, das überall zu sehen ist. Der Drache ist in China ein Symbol der Voreltern. Der alte Kalender Chinas hat zwölf Tierzeichen. Sie bilden einen Kreis und stellen zwölf Erdzweige dar. Das vergangene Jahr war ein Jahr des Hasen, dieses Jahr ist das Jahr des Drachens. Viele Chinesen sehen im Drachen ein Symbol für Glück und Frieden.

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