Die chinesischen Neujahrsbilder haben eine lange Tradition. Ihre Vorläufer sind die Schutzamulette aus Pfirsichholz in der Han-Dynastie (206 v. Chr.-220 n. Chr.), die zum chinesischen Neujahr an den Haustüren aufgehängt wurden.
Während der Song-Dynastie (960 - 1279) wurde für die Herstellung von Neujahrsbildern die Holzdrucktechnik angewendet. So konnten in großen Mengen Bilder gedruckt und verkauft werden. Damit nahm auch die Vielfältigkeit der Motive zu. Zu den verehrten Gottheiten und Natursymbolen kamen fröhliche Motive hinzu. Aber auch ganze Geschichten, wie Märchen, Legenden oder Opernszenen wurden mit den Neujahrsbildern thematisiert. Diese Bilder stellen die volkstümliche Kunst im wahrsten Sinne des Wortes dar. Die Holzschnittkunst der Neujahrsbilder erreichte zwischen dem 14. und dem 19. Jahrhundert ihren Höhepunkt. Damals entstanden einige spezielle Kunsthandwerkszentren für Neujahrsbilder. Die wichtigsten befanden sich in Yangliuqing nahe der nordchinesischen Stadt Tianjin, in Yangjiabu in der Stadt Weifang in der ostchinesischen Provinz Shandong und in Taohuawu in der ostchinesischen Stadt Suzhou. In der späten Qing-Dynastie bis 1911, als lithografische Druckverfahren aus dem Westen auch nach China kamen, verfiel die Tradition der Neujahrsbilder.
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