Beijing ist mittlerweile in fast allen Bereichen für die Olympischen Spiele im Jahr 2008 gerüstet. Nicht nur der Bau der olympischen Sportstätten geht zügig voran, die Stadt stellt auch die Weichen für eine freundliche Gästebetreuung ohne Sprachbarriere. Aus diesem Grund wurden die Beijinger immer wieder aufgefordert, Englisch zu lernen. Die Jugendlichen sollen sogar mehrere Fremdsprachen beherrschen. Deshalb hat die Stadt auch die Aktion "Begrüß die Welt" ins Leben gerufen. Im Rahmen dieses Programms werden Studenten und Mittelschülern in Beijing verschiedene Sprachkurse angeboten.
Die gemeinsamen Initiatoren der Aktion "Begrüß die Welt" sind das Beijinger Organisationskomitee für Fremdsprachen, die städtische Erziehungskommission und das Büro der Beijinger Stadtregierung für auswärtige Angelegenheiten. Angeboten werden Sprachkurse in Japanisch, Französisch, Deutsch, Russisch, Spanisch und Koreanisch. Das Angebot richtet sich vor allem an Beijinger Studenten und Mittelschüler, die diese Sprachen noch nicht sprechen. Schon jetzt kann man das Lehrmaterial, inklusive der zugehörigen CDs kostenlos erhalten. Dazu der stellvertretende Leiter des Beijinger Zentrums für internationalen Bildungsaustausch, Ding Shulin:
"Die Aktion 'Begrüß die Welt' wurde am 22. November 2006 offiziell gestartet. Sie läuft bis zur Eröffnung der Olympischen Spiele im Jahr 2008. Zielgruppen dieser Aktion sind vor allem die Studenten und Mittelschüler, denn sie stellen ja auch die größte Zahl der olympischen Freiwilligen. Die Lehrbücher und die dazugehörigen CDs bekommen die Kursteilnehmer kostenlos. Sie bekommen also eine kostenlose Ausbildung."
In den Beijinger Schulen stößt die Aktion auf Begeisterung. Die ersten 3.000 Lehrbücher und CDs sind bereits ausgegeben, mehr als 1.000 Studenten und Mittelschüler haben die Sprachkurse inzwischen besucht. Bis Ende dieses Jahres sollen insgesamt rund 25.000 Studenten und Mittelschüler ausgebildet werden.
Die Aktion diene auch dazu, den ausländischen Gästen bei den Sommerspielen eine gute Atmosphäre zu bieten, meint Ding Shulin:
"Wir wollen mit dieser Aktion vor allem die Sprachbarrieren in Hinblick auf die Olympischen Spiele im Jahr 2008 verringern. Wir hoffen natürlich auch, dass das Interesse am Erlernen von Fremdsprachen dadurch zunimmt. Wir wollen, dass wir mehr freiwillige Helfer haben, die mehrere Fremdsprachen beherrschen. Das ist das eigentliche Ziel der Aktion."
Doch die Öffentlichkeit zweifelt daran, dass die Schüler, die sich mit diesen Sprachen bisher noch nie befasst hatten, in nur einem Jahr die Sprachen so erlernen können, dass sie als olympische Freiwillige die Fragen der Besucher beantworten können. Ding Shulin erklärt:
"Die meisten Schüler, die die Ausbildungskurse besuchen, sind mit den Fremdsprachen bislang noch nicht in Berührung gekommen. Wir haben daher auch vorgesehen, einige Schüler über den Basiskurs hinaus weiter zu unterrichten. Dieses Programm wird von April bis Mai dauern. Wir hoffen, dass sie danach bei den Olympischen Spielen in der Fremdsprache flüssig kommunizieren können. Auch die Schüler, die die Grundausbildung absolviert haben, sollen für die Gäste aus aller Welt ansprechbar sein und ihnen weiterhelfen können."
Im Rahmen der Aktion wurde auch ein Französisch-Sprachwettbewerb ausgeschrieben. Gut 200 Studenten der Französischen Fakultäten verschiedener Beijinger Universitäten und Hochschulen haben sich zur Teilnahme angemeldet. Die sprachlichen Fähigkeiten der Wettbewerbsteilnehmer haben die Mitarbeiterin der französischen Botschaft in Beijing, Eva Martim, die in der Jury saß, beeindruckt. Die Aktion "Begrüß die Welt" trage zur Verbreitung der französischen Sprache und zum Erfolg der Beijinger Olympiade bei:
"Je mehr Freiwillige, desto besser. Wenn sie dann noch Fremdsprachen sprechen, noch besser. Französisch ist eine internationale Sprache und findet bei der Olympiade breite Anwendung. Durch diese Veranstaltung wird das Interesse größer, Französisch zu lernen."
Die Studentin Kang Yi, die an der Beijinger 2. Fremdsprachenhochschule studiert, hat schließlich den ersten Preis des Französisch-Sprachwettbewerbs gewonnen. Sie habe sich bereits als olympische Freiwillige in Beijing gemeldet und hoffe, dass sie mit ihren Sprachkenntnissen zum Gelingen der Beijinger Spiele beitragen könne, sagt Kang Yi:
"Bei den Olympischen Spielen, einem großen internationalen Sportfest, wollen viele Menschen dabei sein. Egal welche Hautfarbe man hat, hier erlebt man Natur, Ästhetik, Athletik und Harmonie. Ich wünsche den Veranstaltern, dass die Olympischen Spiele im Jahr 2008 ein großer Erfolg werden."