In Beijing laufen die Vorbereitungen für die Olympischen Spiele bereits auf Hochtouren. In diesem Jahr will die Stadt die Vorbereitungsarbeiten weiter voranbringen. In einem Exklusivgespräch legte der Beijinger Vize-Bürgermeister, zugleich stellvertretender Vorsitzender des BOCOG, des Beijinger Olympischen Organisationskomitees, Liu Jingmin, die Schwerpunkte der Olympia-Vorbereitungen 2007 dar.
"Dieses Jahr hat der Endspurt für die Vorbereitungsarbeiten begonnen", betonte Liu Jingmin. Sechs Bereiche sind in dieser Phase besonders wichtig.
Selbstverständlich hat der Bau der olympischen Sportstätten weiterhin Vorrang. Ende 2007 sollen alle olympische Stadien und Hallen fertig gestellt sein, die Testläufe sollen beginnen, in einigen Fällen findet das schon in diesem Jahr statt. Alle 37 olympischen Sportstätten - 31 davon befinden sich in Beijing - müssen sich bei den Tests bewähren, sie müssen den Anforderungen genügen, erklärt Liu.
Daher sind die Testspiele selbst ein weiterer Schwerpunkt der diesjährigen Vorbereitungen. Alles soll auf Herz und Nieren geprüft werden. Das gilt für die Einrichtung der Sportstätten, für die technischen Anlagen und die Software, aber auch für die Organisation der Wettbewerbe, legte der Vize-Vorsitzende des Beijinger Komitees dar. Insgesamt werden in diesem Jahr 26 Testspiele stattfinden. 2007 müssten zudem Teams für die Verwaltung und den Betrieb der olympischen Sportstätten gebildet werden. Schließlich würden sich die Olympischen Spiele zu 90 Prozent in den Sportstätten abspielen.
Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Vorbereitung der olympischen Eröffnungszeremonie und Abschlussfeier. Im vergangenen Jahr wurde das Team gebildet, das diese Veranstaltungen kreativ und spannend gestalten soll. Es besteht aus renommierten in- und ausländischen Regisseuren, Künstlern und Experten. Liu Jingmin sagte, man wolle in der zweiten Jahreshälfte mit den Proben für die Eröffnungszeremonie und die Abschlussfeier beginnen. In diesem Zusammenhang lobte er die Arbeit der Olympia-Berater. Als Olympia-Berater fungieren unter anderem so bekannte Stars wie der amerikanische Filmemacher Steven Spielberg, der Pop-Musiker Quincy Jones und der chinesische Sinologe Ji Xianlin.
Auch die Vorbereitungen für den olympischen Fackellauf stehen weiter im Mittelpunkt der Vorbereitungen. In diesem Jahr werden die Entwürfe für die olympische Fackel und die Kleidung der Fackelträger veröffentlicht. Auch die Strecke der Fackel wird bekannt gegeben. Im April werde man das Geheimnis um den endgültigen Weg der Fackel nach Beijing lüften. Derzeit würde die Technik der Fackel überprüft, verriet Liu. Sie solle modernste Technologie mit typisch chinesischen Elementen verbinden. Zudem müssen sie unterschiedlichen Wetter- und Witterungsbedingungen gewachsen sein, auch bei starkem Wind oder Regen dürfe sie nicht erlöschen. Bereits bei der Bewerbung um die Austragung der Olympiade 2008 hat Beijing vorgeschlagen, das heilige olympische Feuer über den Quomulangma, im Westen bekannt als Mount Everest, also über den höchsten Gipfel der Welt, zu tragen. Das Internationale Olympische Komitee und die Welt sind von dieser Idee begeistert. Das Fernsehen soll diesen historischen Moment in die ganze Welt übertragen. Auch dafür sollen die Proben in diesem Jahr beginnen. All diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass die Spiele im Jahr 2008 ein unvergleichlicher und unvergesslicher Sportevent werden, sagte der Beijinger Vize-Bürgermeister.
Darüber hinaus will Beijing in diesem Jahr die Akkreditierung der olympischen Freiwilligen, die im In- und Ausland mit großer Aufmerksamkeit verfolgt wird, landesweit vorantreiben. Im vergangenen Jahr habe man bereits mit dieser Arbeit begonnen, sagte Liu. Dieses Jahr könnten sich Chinesen aus anderen Landesteilen, die Auslandschinesen sowie die Landsleute aus Hongkong, Macao und Taiwan als olympische Freiwillige bewerben. Noch innerhalb dieses Jahres wolle man das Team der olympischen Freiwilligen komplettieren.
Aber Beijing bemüht sich auch in anderen Bereichen um eine optimale Vorbereitungsarbeit auf die Olympischen Spiele. Dazu sagte Liu Jinmin, man wolle nun verstärkt damit beginnen, auch die Paralympics, die ebenfalls im Jahr 2008 in Beijing stattfinden werden, vorzubereiten. Man wolle die Spezial-Sportgeräte für die behinderten Sportler anschaffen und die Wettkämpfe planen und organisieren.
Auf die gut 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Beijinger Olympischen Organisationskomitees kämen in diesem Jahr viele, schwere Aufgaben zu. Man wolle dafür sorgen, dass die Mitarbeiter nicht völlig überbeansprucht würden, erklärte Liu weiter. Daher plane das Organisationskomitee, sein Mitarbeiter-Team in diesem Jahr auszubauen, kündigte der Vize-Vorsitzende des Organisationskomitees abschließend an.
