Nationales Schwimmzentrum in Beijing erstrahlt in neuem Glanz
2007-02-05 15:52:28
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Das nationale Schwimmzentrum für die Olympischen Spiele 2008, das in Beijing entsteht, erstrahlt nun in neuem Glanz. Die Außenschicht der Stahlkonstruktion wurde vor Kurzem mit hellblauen Folien überzogen, nun leuchtet das Gebäude wie ein See in strahlendem Azurblau. Jetzt wird mit dem Innenausbau des Schwimmzentrums begonnen. Näheres darüber erfahren Sie in den folgenden Minuten.
Der Bau des nationalen Schwimmzentrums, das auch "Wasserwürfel" genannt wird, kostet mehr als eine Milliarde Yuan RMB. Es ist zugleich die einzige Olympische Sportstätte in Beijing, für deren Bau man auf die Spenden der Landsleute in Hongkong, Macao und Taiwan sowie der Auslandschinesen angewiesen ist. Die einzigartige Architektur der Schwimmhalle hat sie zum neuen Markenzeichen des nördlichen Stadtteils von Beijing werden lassen.
Die Architektur und die Funktion des Gebäudes sollen aufeinander abgestimmt sein. Daher hatten wir die Idee 'Wasser' auf eine ganz besondere Weise darzustellen. In seiner Molekularstruktur. So entstand die Kombination von Wasser und Würfel, erklärt der chinesische Designer des nationalen Schwimmzentrums, Wang Min:
"Wir hatten von Anfang an den Wunsch, diese Ideen umzusetzen. Schließlich haben wir diese Ausdrucksform gefunden. Die architektonische Struktur des Gebäudes symbolisiert die schaumige Molekularstruktur von Wasser."
Ende 2003 hatte man gleichzeitig mit dem Bau des nationalen Schwimmzentrums und des Nationalstadions, das auch Vogelnest genannt wird, begonnen. Nach drei Jahren Bauzeit stand die Stahlkonstruktion des Schwimmzentrums, in diesem Sommer konnte man daher damit beginnen, die Außenseite des Gebäudes mit luftgepolsterten Folien zu verkleiden. Die Polyethylenfolie ist leicht, dünn, hält Druck aus und hat eine lange Lebensdauer. Auch wenn ein Auto über eine unter Spannung stehende Folie dieser Art fährt, platzt sie nicht. Dazu der verantwortliche Projektleiter, Han Tao:
"Diese Polyethylenfolie ist zudem wasserdicht und weist den sogenannten Nano-Efffekt auf. Fällt Regen auf die Folie, perlt dieser ab. Schmutz, wie beispielsweise Staub, kann auf der Folie nicht haften und wird durch den Regen automatisch abgespült. Dadurch bleiben die Folien immer schön sauber."
Aufgrund dieser Beschaffenheit der Folien wurde das 30.000 Quadratmeter große Dach des Gebäudes mit einem System zur Regenwasser-Rückgewinnung ausgerüstet. Jährlich können dadurch rund 10.000 Tonnen Regenwasser gesammelt werden. Ein Großteil davon wird dem Wasserkreislauf des Schwimmzentrums zugeführt. Der schöne, hellblaue "Mantel" des Gebäudes soll selbstverständlich mit Hilfe etlicher Schutzmaßnahmen unversehrt bleiben. Dazu Designer Wang Min:
"Wir hoffen nicht, dass die Menschen den Wasserwürfel befremdend finden, aber wir möchten auch nicht, dass die Besucher den Wasserwürfel anfassen. Deswegen ist das Schwimmzentrum von einem vier Meter breiten Schutzgraben umgeben. Das schafft zum einen eine Wasserumwelt um das Stadion, zum anderen dient es dem Schutz des Gebäudes."
Unterdessen wird weiter am Wasserwürfel gebaut: Auch die Innenseite des Schwimmzentrums wird mit Folien ausgekleidet, nun wird auch mit der Ausgestaltung des Innenraums begonnen. Zudem nimmt man jetzt auch den Bau der wichtigen Sportanlagen in Angriff, das Schwimmbad und der Sprungturm entstehen. Der Bauleiter Sun Hongzhuang nannte den Entwurf des Wasserwürfels menschennah:
"Das Schwimmbad ist einen halben Meter tiefer als andere Olympiaschwimmzentren. Es wird 3 Meter tief werden. Störenden Wellen, die die Sportler oft behindern, sollen dadurch vermindert werden. Die Schwimmer können so bessere Leistungen zeigen. Die Wassertiefe kommt auch den Synchronschwimmern zu Gute."
Im Jahr 2008 werden im nationalen Schwimmzentrum die Olympischen Wettkämpfe im Schwimmen, Turmspringen, Wasserball und Synchronschwimmen ausgetragen. Im Wasserwürfel wird dabei um insgesamt 46 Goldmedaillen gekämpft werden. 11.000 Zuschauer werden dann auf provisorischen Sitzen Platz finden, insgesamt fasst das Schwimmzentrum 17.000 Besucher. Nach dem Ende der Sommerspiele verschwinden die provisorischen Sitzplätze, aus dem Schwimmzentrum wird eine große, öffentliche, mulifunktionale Wassersporthalle. Hier können internationale Wettkämpfe ausgetragen oder Unterhaltungsprogramme, Sport- und Gesundheitstrainings für die Bürger angeboten werden. Dazu der Manager des nationalen Schwimmzentrums, Kang Wei:
"Nach den Spielen wollen wir das Schwimmzentrum in verschiedene Zonen einteilen. Das Schwimmbad soll beispielsweise ein öffentliches Schwimmbad werden. Die Kosten sind auch für normale Bürger akzeptabel."
Ende 2007 soll das Bauprojekt "Wasserwürfel" abgeschlossen werden. Im Februar 2008 findet dann der erste Testlauf statt, die offenen chinesischen Schwimm-Meisterschaften. Vor den Olympischen Spielen im Jahr 2008 werden hier auch noch der Weltcup im Wasserspringen und die Olympische Qualifikation für das Synchronschwimmen ausgetragen.