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Neue Schuluniformen sind umstritten
   2007-01-24 17:46:05    cri
Der Druck seitens der Elternschaft hat eine technische Schule in Nanjing, Provinzhauptstadt von Jiangsu, zur Aufgabe ihrer Pläne für die Einführung einer neuen Schuluniform gezwungen. Die Schuluniform war an eine südkoreanische Uniform angelehnt, nach der die Buben Hosen und die Mädchen Röcke tragen sollten. Die Eltern nannten die Uniform eine zu große Provokation.

Am 15. Januar informierte eine gewisse Frau Cheng das Jinling-Abendblatt über die Pläne der Schule. Cheng erzählte in diesem Zusammenhang, dass ihre Tochter, die die besagte Schule besucht, ob der Pläne der Schule begeistert sei. Cheng dagegen kann die Begeisterung ihrer Tochter nicht teilen. Sie befürchtet, dass sich ihre Tochter im Fall der Einführung der koreanischen Schuluniform zu früh verlieben könnte.

"Meine Tochter berichtete mir von den Plänen für den Kauf der neuen Uniformen. Sie sprach nicht nur davon, dass das Tragen eines Rockes ihr Traum sei, sondern diskutierte mit ihren Klassenkameradinnen auch eifrig darüber, welcher Junge im neuen Anzug am besten aussehen würde", sagt sie.

Weiter erzählt Cheng, dass ihre Tochter koreanische TV-Serien und Filme heiß und innig liebe. Gleichzeitig hat sie Angst, dass diese dann den ganzen Tag über nur noch Jungs im Kopf hat. Dafür sei ihre Tochter noch zu jung. In dieser Phase würden Uniformen die Attraktivität des anderen Geschlechts nur noch mehr hervorheben. Sie befürwortet daher eine sportliche Uniform, die Ausdruck für Gesundheit und Aktivität ist.

Herr Lin, Mitarbeiter der Schulbehörde, berichtet dagegen der Abendzeitung, dass die jetzige Uniform bereits sehr sportlich sei und aus einem Trainingsanzug bestünde. Das Outfit sei für Jungs und Mädchen dasselbe, bis auf die Farbe, die sei anders. Die Schüler mögen das Outfit überhaupt nicht, ein Teil der Eltern hält es sogar für reine Geldverschwendung.

"Beides war im November Grund genug, über einen Wechsel der Schuluniform nachzudenken. Wir befragten die Schüler nach ihrer Meinung und fanden dabei heraus, dass die Mehrheit Schuluniformen aus Südkorea und Japan bevorzugt. Einige Mittelschulen in Shanghai und Guangzhou haben bereits neue Uniformen eingeführt", sagt Lin.

Doch die Pläne wurden infolge des Widerstands seitens vieler Eltern wieder auf Eis gelegt. Lin nennt angebliche Profitgier, die Sorge um eine erhöhte Erkältungsgefahr durch das Tragen von Röcken und die Ablenkung vom Lernen durch ein allzu provokantes Outfit als Gründe für die Ablehnung der Eltern.

Auf den Vorwurf des "vorschnellen Verliebens" muss auch Lin zustimmen, dass die neuen Uniformen wesentlich attraktiver sind als die alten Sportoutfits.

Zweifelsohne sind die Schüler anderer Meinung und angesichts der Kursänderung enttäuscht. Viele halten dagegen, dass eine ansprechende Uniform, die ganz im Gegensatz zum lässigen Trainingsanzug steht, das Selbstbewusstsein steigern kann. Außerdem hat Verlieben auch rein gar nichts mit dem Tragen einer Schuluniform zu tun.

Ein Mitarbeiter des Nanjinger Bildungsamts hat mittlerweile gegenüber der Abendzeitung bestätigt, dass die Vorgehensweise bei Schuluniformen durch die Stadt Nanjing nicht gesetzlich geregelt ist. Eine solche unterliegt der individuellen Entscheidungsfreiheit der jeweiligen Schule. Er musste jedoch einräumen, dass sich die Mehrheit der Grund- und Mittelschulen für das Sportoutfit entschieden hat.

Das Abendblatt stellte diesbezüglich Nachforschungen an, die zu dem Ergebnissen kamen, dass die Uniformen, die an Grund- und Mittelschulen getragen werden, in alteingesessenen Fabriken mit guten Beziehungen zu den besagten Schulen gefertigt werden. Dabei sind Stil und Farbe nur in den seltensten Fällen modern. Jede Schule mit Ausnahme der Fremdsprachenschule Nanjing verfügt über lediglich eine Standarduniform.

Interessant ist, dass 1992 eine Mittelschule das Experiment einer neuen Uniform wagte, die aus weißen Hemden, Jacken und Hosen für Jungs und Blusen, Jacken und Röcken für Mädchen bestand. Dieser Versuch währte jedoch nur ein Jahr, da Gegner der Uniform kritisierten, dass die neue Uniform die Mittelschüler alt mache.

Der Versuch der Einführung einer amerikanischen Uniform wurde im Jahr 2004 an einer Grundschule unternommen. Die Uniform bestand aus hochwertigen Mänteln und Mützen für den Winter. Auch dieser Versuch scheiterte nach nur kurzer Zeit wegen des zu hohen Preises der Uniformen.

Trotz der Proteste, die die neue Uniform an der Technischen Schule ausgelöst hat, setzen andere ihre Pläne unbeirrt fort. An der Jinling-Mittelschule tragen beispielsweise die Jungs Anzüge und die Mädchen bunte Röcke.

Laut Aussage von Zhang Xiaochun von der Bildungshotline Fuxiao in Nanjing, können attraktive Uniformen das Lerninteresse steigern. Daher sei die Einführung neuer Schuluniformen zur Unterstützung des internationalen Flairs der Stadt ein Muss.

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