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Eine Kirgisenfamilie und vier Studenten
   2006-12-11 13:50:15    cri
Die Kirgisen gehören zu den 55 nationalen Minderheiten in China. Sie leben überwiegend im Autonomen Bezirk Kezilesu im nordwestchinesischen Xinjiang. Vor der Gründung der VR China waren 80 bis 90 Prozent der Kirgisen Analphabeten. Die Situation hat sich stark verändert. Heute können fast alle Kirgisen lesen und schreiben. Wir laden Sie heute ein, mit uns eine Kirgisenfamilie zu besuchen. Alle vier Kinder aus dieser Familie machen ein Studium.

Das Ehepaar Abdu Kader hat vier Kinder. Die älteste Tochter Alima studiert im Magisterstudiengang Englisch an der Xinjiang-Universität. Die jüngere Tochter Saweiya studiert im vierten Jahr an der Wuhan Huazhong Pädagogischen Universität. Die jüngste Tochter Gulmire studiert Informatik an der Xinjiang-Universität. Der jüngste Sohn Erisbek begann vor kurzem sein Medizinstudium an der Shihezi-Universität in Xinjiang. Aus einer ganz normalen Kirgisenfamilie haben es alle vier Kinder geschafft, einen Studienplatz zu erhalten. Daran sind die Eltern nicht ganz unschuldig, denn Ausbildung sei eine wichtige Sache, meint der Vater Abdu Kader:

"Die Kirgisen sind Nomaden. Wir Kirgisen hatten immer ein hartes Leben in der rauen Natur. Unsere finanzielle Lage war immer schlecht. Nur wenige Kirgisen konnten die Schulbank drücken. Mein Großvater hat nie eine Schule besucht. Doch er hat sich alle Mühe gegeben, meinen Vater in die Schule zu schicken. Damals gab es hier noch keine Straße. Mein Vater musste 80, 90 Kilometer bis zur Mittelschule in Kashgar zu Fuß gehen. Ein langer Weg. Bereits von Kindesbeinen an weiß ich, dass Ausbildung für uns eine wichtige Sache ist."

Auch sein eigener Vater hat es geschafft, Abdu Kader trotz großer Schwierigkeiten die Ausbildung an einer pädagogischen Schule zu ermöglichen. Nach dem Abschluss ist Kader Lehrer geworden.

Die Frau von Abdu Kader kommt ebenfalls aus einer Familie, in der Ausbildung sehr wichtig genommen wird. Damals konnten selbst viele Jungen nicht die Mittelschulen besuchen. Doch ihre Eltern hatten Geld gespart, um ihre Tochter zur Kindergärtnerin ausbilden zu lassen.

Für das Ehepaar Kader ist die Bedeutung der Ausbildung völlig einsichtig. Kader meint, egal aus welcher Nationalität man sei oder in welchem Land man lebe, Ausbildung sei immer und überall äußerst wichtig. Ohne eine gute Ausbildung für alle könne die Armut auf keinen Fall beseitigt werden. So waren Kader und seine Frau schon sehr früh entschlossen, ihre Kinder zum Studium zu ermutigen. Sie sollten sich Kenntnisse aneignen, um später zur Entwicklung und zum Fortschritt der kirgisischen Nationalität beizutragen.

Die Studienkosten der vier Kinder sind eine hohe finanzielle Belastung für das Ehepaar. Die Familie hat zum Glück früh damit begonnen, das Geld zusammen zu sparen. Abdu Kader:

"1982 wurde meine älteste Tochter geboren. Damals verdiente ich monatlich 58 Yuan RMB. Unsere finanziellen Verhältnisse waren nicht gut. Und ich hab mit meiner Frau gesprochen, wir nahmen jeden Monat 30 Yuan und zahlten sie bei der Bank ein, um für die Ausbildung der Kinder zu sparen. Mein Monatslohn ist heute auf mehr als 2.400 Yuan gestiegen. Jetzt sparen wir jeden Monat 150 Yuan für die Kinder."

Die Frau von Abdu Kader sagt uns:

"Es war für uns gar nicht leicht, die Kinder aufzuziehen und ihre Schul- und Studiengelder zu zahlen. Wir haben sogar Bankkredite aufgenommen. Aber wir sind uns einig, dass unsere Kinder eine gute Ausbildung erhalten müssen, dafür scheuen wir keine Mühe und kein Geld."

Alle vier Kinder haben Studienplätze bekommen. Die Fächer, die sie studieren, sind gefragt und kommen den Entwicklungsbedürfnissen ihrer Nationalität und des Landes entgegen, was auch den Wünschen ihrer Eltern entspricht. Abdu Kader hofft zudem, dass seine Kinder später auch Gelegenheit zum Auslandsstudium haben werden. Sie sollten die Welt besser kennen lernen und das Gelernte für die kirgisische Nationalität und das Land einsetzen.

Die älteste Tochter Alima möchte nach dem Abschluss des Magisterstudienganges in die Heimatstadt zurückkehren und ihren Landsleuten hier Englisch beibringen:

"Nach dem Abschluss des Magisterstudiengangs wäre es für mich möglich, einen Job in einer Großstadt zu finden. Aber ich habe keinen solchen Plan. In meiner Heimat haben noch viele Leute keine Möglichkeit, Englisch zu lernen. Ich möchte ihnen helfen, damit sie die Welt besser kennen lernen können. Hier kann ich auch etwas tun, um die kirgisische Nationalität der Welt näher zu bringen."

Erisbek ist der jüngste Sohn der Familie. Er sagt uns:

"Mediziner gibt es unter uns Kirgisen nicht viele. Einflussreiche Ärzte der kirgisischen Nationalität gibt es nur sehr wenige. Ich möchte es in der Chirurgie zu etwas bringen, um meinen Landsleuten bei der Krankheitsbekämpfung zu helfen."

Die Familientradition wird von den Kindern weiter geführt. Nachdem die älteste Tochter Alima ihren Sohn zur Welt gebracht hatte, eröffnete sie sofort zusammen mit ihrem Mann ein Bankkonto für das Kind. Pro Monat sparen die beiden 300 Yuan für die spätere Ausbildung ihres Kindes.

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