Nach der erfolgreichen Auftaktveranstaltung der ersten China-Woche im Jahr 2005 wurde vom 26. November bis zum 3. Dezember in den Räumen des Düsseldorfer Chinacenters (DCC) die zweite China-Woche veranstaltet. Ziel war es, die chinesische Kultur vorzustellen und eine weitere Brücke zwischen dem deutschen und dem chinesischen Volk zu bauen.
Das Düsseldorfer Chinacenter (DCC) ist ein Projekt von Chinesen für Chinesen. Es bietet professionellen Service für Geschäftsleute aus China und Deutschland zum Markteintritt in diese Länder, Büro- und Serviceeinheiten, kulturelle Veranstaltungen auf höchstem Niveau sowie kulinarische Köstlichkeiten an.
Auf 2.000 Quadratmetern befinden sich ein Begegnungszentrum für Deutsche und Chinesen, Büros mit Sekretariats- und Übersetzungsservice, ein authentisches chinesisches Restaurant, ein Teehaus, ein chinesisches Gesundheitszentrum sowie Gesellschafts-und Clubräume.
Das DCC dient darüber hinaus als eine Veranstaltungsstätte für Konzerte, Lesungen und Ausstellungen. Alles in allem gilt das Düsseldorfer Chinacenter als ein zentraler Treffpunkt bezüglich Chinas Wirtschaft und Kultur.
Cao Kebo, Begründer des Düsseldorfer Chinacenters und Organisator dieser China-Woche, bestätigt unserem Reporter die gesunde und erfreuliche Entwicklung der kulturellen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen China und Deutschland:
"Immer mehr deutsche Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Kultur entwickeln ein großes Interesse an China. Sie betrachten die Beziehungen zu China aus strategischer Sicht. Zudem suchen sie einerseits aktiv Investitionsmöglichkeit in China und begrüßen andererseits chinesische Investitionen in Europa. Es ist eine unaufhaltsame Tatsache geworden, dass sich beide Länder immer näher kommen."
Wie Cao Kebo mitteilte, bestehen zwischen dem deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen und der chinesischen Provinz Jiangsu seit 20 Jahren enge Partnerschaftsbeziehungen, von denen beide Seiten profitiert haben. Die Stadt Düsseldorf legt großen Wert auf die Beziehungen zu China. Im Büro des Bürgermeisters sind extra drei Arbeitsstellen für Geschäftskontake mit möglichen chinesischen Investoren eingerichtet worden.
Harald Schartau, der frühere Wirtschaftsminister Nordrhein-Westfalens, sagt:
"Wenn man eine Partnerschaft aufbauen will, zwischen einer aufstrebenden riesigen Nation in Asien wie China und einer entwickelten Industrienation wie Deutschland, dann muss es vor allen Dingen gegenseitige Investitionen geben..."
Während der diesjährigen China-Woche fand täglich eine Dinner-Show mit chinesischer Akrobatik und Tanzaufführungen statt. Mit den Bühnendarbietungen von fliegenden Feen und wirbelnden Tüchern stellten chinesische Künstler dem Publikum ihre körperliche Geschicklichkeit und Perfektion unter Beweis. Das kulinarische Fest bot den Besuchern Gelegenheit, die Esskultur kennen zu lernen. Von chinesischen Köchen des DCC wurden Originalspeisen der bekannten Sichuan-Küche, der Guangdong-Küche und der Huaiyang-Küche serviert.
Präsentiert wurden während der zweiten China-Woche zudem Kungfu-Vorführungen der Shaolin-Schule, ein chinesisches Schattenspiel sowie eine Kunqu-Oper, die als Chinas Nationaloper bezeichnet wird. Diverse Seminare über chinesische Tuschmalerei und chinesische Küche sowie ein Sprachkurs fanden ebenfalls statt. Nach einem Schnupperkurs für Anfänger ohne Vorkenntnisse konnte man feststellen, dass die chinesische Sprache gar nicht so schwer ist wie oft behauptet wird.
Des Weiteren fanden verschiedene Ausstellungen statt, wie zum Beispiel "Der Traum vom Süden" - eine Ausstellung über traditionelle chinesische Kunsthandwerke. Die Ausstellungen "Auf dem Weg der Zeit", mit Bildern zur chinesischen Tuschmalerei, und "Shanghai, Shanghai", eine Ausstellung über Filmplakate und Wandkalender mit Werbebildern aus dem Shanghai der dreißiger Jahre, konnten alle kostenfrei besucht werden.
Li Haiyan, chinesischer Generalkonsul in Frankfurt, war Ehrengast der China-Woche des DCC. Er hebt die Bedeutung der Kultur besonders hervor:
"Wir wissen alle, dass Kultur eigentlich ein Vorbote für wirtschaftliche und wissenschaftliche Zusammenarbeit ist. Und Kultur bedeutet wahrscheinlich nicht sogleich eine Unterzeichnung von Großprojekten oder die Gewährung von Arbeitsplätzen. Aber in gewissem Sinne ist Kulturaustausch viel wichtiger, denn der Kulturaustausch dient vor allem einem besseren Kennenlernen und einem guten sinnvollen Austausch zwischen verschiedenen Völkern."
Das internationale Forum zur Entwicklung des chinesischen Einzelhandels nach dem WTO-Beitritt mit dem Schwerpunkt "Chancen und Herausforderungen für den Einzelhandel" bildete den Höhepunkt der diesjährigen China-Woche. Die Besucher hatten die Gelegenheit, mit hochkarätigen Experten über Möglichkeiten, Risiken und Erfahrungen zu diskutieren und wertvolle Empfehlungen für deutsche Einzelhandelsfirmen im China-Geschäft zu erhalten.
|