Als Choummaly Sayasone im März dieses Jahres zum Generalsekretär der Laotischen Revolutionären Volkspartei (LRVP) gewählt wurde, durfte man bereits sicher sein, dass er demnächst auch das höchste Staatsamt übernehmen würde - als fünfter in der Reihe der laotischen Präsidenten seit dem Sturz der Monarchie im Jahre 1975.
Wie alle seine Vorgänger gehört Choummaly zur alten Garde der laotischen Revolutionäre, die sich spätestens in den 50er Jahren der antikolonialistischen Befreiungsbewegung Pathet Lao anschlossen. Der am 6. März 1936 in der Südprovinz Attopeu geborene Bauernsohn zog als 18-Jähriger nach Sam Neua im Nordosten des Landes, wo sich die Befreiungsstreitkräfte sammelten und sich ihrer in- und ausländischen Gegner erwehrten. Choummaly stieg vom Soldaten zum Regimentskommandeur und zum Stabschef einer Region auf, parallel dazu erklomm er die Stufen der Parteihierarchie.
Fünf Jahre nach Ausrufung der Volksdemokratischen Republik Laos 1975 wurde er stellvertretender Generalstabschef, zwei Jahre später Stellvertreter von Verteidigungsminister Khamtay Siphandone, dem er fortan in vielen Ämtern folgen sollte. 1991 übernahm er Khamtays Ministerposten - inzwischen als Generaloberst mit militärischer Ausbildung in der Sowjet-union und vietnamesischem Parteihochschulabschluss. 2001 wurde er Vizepräsident, seit 2003 führte er die Geschäfte des Politbüros der LRVP, in diesem Frühjahr beerbte er den mittlerweile 82-jährigen Khamtay als Generalsekretär und in dieser Woche auch als Staatspräsident, womit Choummaly endgültig aus dem Schatten seines Vorgängers trat.
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