Die 13. Paralympischen Spiele finden vom 6. bis 17. September 2008 in Beijing statt. Mehr als 4000 behinderte Athletinnen und Athleten aus 150 Ländern und Gebieten werden um die Meistertitel in insgesamt 20 Sportdisziplinen kämpfen. Insgesamt werden 471 Goldmedaillen vergeben, vielmehr als bei den Olympischen Spielen. Zu den Paralympics werden neben den Sportlern mehr als 2500 Trainer und Sportfunktionäre sowie über 4000 Medienvertreter aus aller Welt erwartet.
Das größte Sportereignis der Behinderten stellt hohe Anforderungen an die Organisatoren. Doch liefen die Vorbereitungen bisher reibungslos, teilte die Vizepräsidentin der chinesischen Behinderten-Gesellschaft und stellvertretende geschäftsführende Vorsitzende des Beijinger Olympischen Organisationskomitees, Tang Xiaoquan, mit. Nach den Regeln der Paralympischen Spiele werden die Athletinnen und Athleten je nach Art und Schwere ihrer Behinderung in verschiedene Klassen eingestuft. Das garantiert gerechte und faire Wettkämpfe. Dies sei auch der Grund dafür, warum bei den Paralympischen Spielen mehr Goldmedaillen vergeben werden als bei den Olympischen Spielen, erklärte Tang Xiaoquan:
"Beispielsweise wird bei den Olympischen Spielen nur eine Goldmedaille im 100m-Lauf der Männer vergeben. Aber bei den Paralympischen Spiele gibt es 100m-Läufe in verschiedenen Klassen der körperlichen Behinderung, darunter auch eine 100m-Disziplin der Rollstuhlfahrer. Deshalb werden für den 100m-Lauf der Männer insgesamt 11 Goldmedaillen vergeben."
Die Paralympischen Spiele werden 12 Tage nach Abschluss der Olympischen Spiele eröffnet. Sportfunktionärin Tang Xiaoquan erklärte, dass in diesen Tagen jede Menge Arbeit zu leisten sei. Dazu zählten die Errichtung provisorischer Anlagen, Logistik, Medienarbeit und anderes. Derzeit arbeiteten die verschiedenen Abteilungen des Beijinger Olympischen Organisationskomitees an einem ausführlichen Arbeitsprogramm.
Ein anderer Schwerpunkt der Vorbereitungen liegt auf der Errichtung behindertengerechter Sportstätten und Verkehrseinrichtungen. Sechzehn Sportstätten, die bei den Olympischen Spielen zum Einsatz kommen, werden auch den behinderten Sportlerinnen und Sportlern zur Verfügung stehen. Dieser Aspekt wurde bereits beim Entwurf neu zu errichtender Sportstätten berücksichtigt. Tang Xiaoquan zeigte sich zuversichtlich, dass bis zum Jahre 2008 alle behindertengerechten Sportstätten den Anforderungen des Internationalen Paralympischen Komitees entsprechen werden.
Auch im Städtebau hat es sich bereits einiges getan: Alle neuen U-Bahn-Stationen in Beijing werden behindertengerecht errichtet. Darüber hinaus plant die Stadtverwaltung einen gründlichen Umbau der alten U-Bahn-Linien in der Stadt. Nach Angaben von Tang Xiaoquan werden insgesamt 46 U-Bahn-Ein- und Ausgänge behindertengerecht umgebaut, auch andere Verkehrsmittel sollen sich schon bald behindertengerecht präsentieren, so Tang Xiaoquan weiter:
"Die Paralympischen Spiele stellen hohe Anforderungen an den städtischen Nahverkehr. Im Jahre 2008 muss die Verkehrsverwaltung sowohl den Anforderungen der Olympiade, als auch der Paralympics entsprechen. Die während der Paralympics eingesetzten Shuttlebusse werden auch Rollstuhlfahrer nutzen können. Nach dem Aufbau eines behindertengerechten städtischen Nahverkehrs sollen behinderte so wie nicht behinderte Menschen ihr Ziel in der Stadt erreichen können."
In anderen Bereichen gehen die Vorbereitungen für die Paralympics ebenfalls zügig voran: Die meisten Sponsoren für die Olympischen Spiele werden auch die Paralympics finanziell unterstützen. Derzeit werden 30 000 freiwillige Helferinnen und Helfer für die Paralympics rekrutiert. Das Beijinger Olympische Organisationskomitee hat eine Sonderabteilung zur Organisation der Paralympics. Damit soll sichergestellt sein, dass die 13. Paralympics 2008 in Beijing trotz der besonderen Anforderungen ein unbeschwertes Fest des Behindertensports werden.
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