1973 saßen mehrere Sportfunktionäre bei ein paar Drinks in einer Bar auf Hawaii. In fröhlicher Runde diskutierten sie heftig, mit welcher Sportart man den Willen und die Kondition am besten prüfen könne. Rugby wurde ebenso in den Raum geworfen wie Schwimmen im offenen Meer, ebenso Fußball, Radfahren, Bergsteigen und der Marathon. Aber man konnte sich einfach nicht einigen. Schließlich erklärte ein Funktionär, für ihn sei ein wirklich harter Kerl, ein Iron Man, wer an einem Tag 3,8 Kilometer im offenen Meer schwimme, danach 180 Kilometer um eine Insel radele und anschließend noch 42 Kilometer, also einen Marathon laufen könne, ohne zwischen den einzelnen Sportsdisziplinen eine Pause einzulegen. Diesem Vorschlag konnten alle Funktionäre zustimmen. Schon am nächsten Tag trugen 15 Personen diese neue mörderische Disziplin aus, darunter auch eine Frau. 14 Sportler erreichten das Ziel. Aus einer Diskussion in einer hawaianischen Bar war eine neue Sportart entstanden. Diese Sportart nennt man Iron Man, bislang ist sie nicht olympisch. Daher werden einige Iron Man Teilnehmer im August 2008 nach Beijing kommen, um am olympischen Triathlon teilzunehmen.
Auch der olympische Triathlon fordert den Athleten alles ab. Sie müssen ihre Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer unter Beweis stellen. Der olympische Triathlon findet 2008 in einer wunderschönen Umgebung statt, im Gebiet des Beijinger Shisanling-Stausees. Der Shisanling-Stausee liegt im Bezirk Changping in Nordbeijing, etwa 40 Kilometer außerhalb des Stadtgebiets. Der Stausee hat ein Fassungsvermögen von mehr als 60 Millionen Kubikmetern, er wurde 1958 gebaut. Während der Olympischen Spiele 2008 werden die Triathleten vielleicht nicht alle ein Auge für die schöne Natur haben, die sie umgibt. Denn beim olympischen Triathlon müssen die Sportler immerhin 1,5 Kilometer schwimmen, danach stehen 40 Kilometer auf dem Rad an und dann müssen noch zehn Kilometer gelaufen werden. Vom Damm des Shisanling-Stausees aus kann man schon jetzt die blauen Laufbahnen sehen. Die Laufstrecke fügt sich wunderschön in die Umgebung des Stausees ein. Erstmals werden in China für den olympischen Triathlon derartige verlegbare Laufbahnen verwendet. Die Laufbahnen haben den Vorteil, dass sie die gesamte zur Verfügung stehende Fläche bedecken können, dabei sind sie sehr eben und glatt. Sollten zwischen den Laufbahnen Risse entstehen, können diese sehr einfach bearbeitet werden, für die Läufer sind diese Risse dann kaum spürbar. Mehrere in- und ausländische Sportler haben auf der offiziellen Olympia-Strecke bereits trainiert. Sie sind mit den Wettkampfbedingungen sehr zufrieden. Einige Athleten erklärten, die Laufbahnen sind sehr gut angelegt. Im Ausland käme es bei Wettkämpfen gar nicht so selten vor, dass sie auf Zement laufen müssten. Der Untergrund sei dann extrem hart und oft glitschig, was leicht zu Stürzen führen könne. Auf der Laufstrecke für den olympischen Triathlon von Beijing wird es derartige Probleme nicht geben. Ein weiterer Vorteil dieser verlegbaren Laufbahnen ist, dass sie sehr unkompliziert und schnell verlegt werden können. Und sie können an verschiedenen Stellen mehrfach eingesetzt werden. Gerade für die Olympischen Spiele 2008 eignen sich diese Laufbahnen daher besonders, weil sie sehr leicht zu pflegen und Instand zu halten sind. Noch in diesem Jahr wird die Anlage und die Streckenführung im Rahmen der Testspiele für die Olympischen Spiele, der Good luck Beijing Spiele getestet. Denn am 15. und 16. September dieses Jahres findet auf der Olympia-Strecke ein Triathlon statt. Die Organisatoren haben vorgesehen, im Start- und Zielbereich mindestens 6.000 Sitzplätze anzubieten. Derzeit sind etwa 1.000 vorhanden. Die aktuelle Schwimmstrecke, die vor dem Damm verläuft, wird um etwa 500 Meter verlängert. Dann entspricht sie der olympischen Triathlondistanz. Die Laufstrecke wird auch etwas verändert, damit die Zuschauer die Triathleten öfter im Blickfeld haben. Die Athleten werden eine etwa 700 Meter lange Strecke auf dem Damm entlang laufen. Durch diese geänderte Streckenführung müssen die Sportler sechs Mal an der Hauptzuschauertribüne vorbei laufen. So erleben die Zuschauer die Kraftanstrengung der Athleten wirklich hautnah.