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29. BMX-Anlage
   2006-09-04 16:29:41    Seite drucken   cri

Ort: Laoshan, Bezirk Shijingshan

Olympia-Events: BMX-Radrennen

 

Was fällt Ihnen so ganz spontan zum BMX-Sport ein? Atemberaubende Stunts, verrückte Sprünge und der Geist von Abenteuer, Unabhängigkeit und Individualismus? Der BMX-Sport entstand in den 1960er Jahren in den USA. Mitte der 1980er Jahre entwickelte ein junger Amerikaner namens Bob Haro die BMX-Räder wieder ein bisschen weiter. Er führte die so genannten Pegs ein, achsverlängernde Stangen am Vorder- und Hinterrad. Dadurch wurden vollkommen neue Stunts möglich, beispielsweise können die Fahrer seither auf den Pegs Kanten abfahren, die meisten Grinds werden auf den Pegs gefahren. Die BMX-Begeisterung breitete sich schnell weltweit aus, seit einigen Jahren hat das BMX-Fieber auch China erfasst. Im Jahr 2008 zählt BMX-Racing erstmals zu den Olympischen Sportarten. Die BMX-Wettbewerbe werden auf der BMX-Stercke in Laoshan in Westbeijing ausgetragen. Die BMX-Anlage ist in Laoshan in einem historischen Gelände entstanden. Sie wurde zwischen den Gräbern aus der Zeit der Han-Dynastie in unmittelbarer Nachbarschaft zum Velodrom von Laoshan und zur Mountainbike-Strecke von Laoshan gebaut, übrigens auch gar nicht weit von unserem Sender. Die Anlage erstreckt sich auf fast zwei Hektar, sie ist eine provisorische olympische Sportstätte. 4.000 Zuschauer werden während der Wettbewerbe hier Platz finden.

Das Zentrum der Anlage bildet die 400 Meter lange goldgelbe Rennstrecke. Sie wirkt wie ein riesiger Drache, der sich zwischen den Bäumen unter dem blauen Himmel erholt. In die Race-Strecke sind Hügel in verschiedenen Höhen eingebaut. Die höchste Erhebung ist vier Meter hoch. Die Sportler werden an diesen Stellen dem Publikum und der Jury atemberaubende Stunts präsentieren, um ihr Können unter Beweis zu stellen.

Die Regeln für BMX-Races des UCI, des Internationalen Radsport-Verbands, schreiben fest, dass die Erde, die für die Strecke verwerdet wird, unter natürlichen Bedingungen zu 20 Prozent aus Sand bestehen muss. Der Erde darf kein Sand beigemischt werden. Es war daher nicht einfach, die passende Erde für die BMX-Strecke zu finden. Die Streckendesigner haben Anfang dieses Jahres eine Kommission gegründet, die die Erde suchen sollte. Über einen Monat lang haben sie die Erde in sechs Beijinger Vororten zusammengetragen. Drei Erdsorten kamen in die engere Auswahl und wurden an den Internationalen Radsport-Verband zur Analyse geschickt. Die Experten des UCI erklärten allerdings, sie wollten selbst nach Beijing reisen, um die passende Erde auszuwählen. Nach zahlreichen Analysen und Experimenten haben sich die UCI-Fachleute schließlich für die Erde aus Dong'erqi im nördlichen Beijinger Bezirk Changping entschieden. Die dortige Erde ist für die BMX-Strecke geeignet. Die Erde ist sehr ähnlich beschaffen wie Sand, sie ist sehr durchlässig. Es muss nur ein Erstarrungsmittel beigemengt werden, um sicher zu stellen, dass die Strecke auch bei Regen hält. Ohne diese Maßnahme würde Regen die Strecke in eine Schlammpiste verwandeln. Die Bauarbeiten an der BMX-Anlage werden ordnungsgemäß ausgeführt. Derzeit wird letzte Hand angelegt. Man rechnet damit, dass die BMX-Strecke in Kürze fertig gestellt sein wird. Am 20. und 21. August dieses Jahres findet der BMX-Supercorss Weltcup des Internationalen Radsport-Verbands im Rahmen der "Good luck Beijing"-Wettbewerbe, der Testspiele für die Olympischen Spiele, auf der Strecke statt. Die erste olympische BMX-Strecke in der Geschichte der Olympischen Spiele wird damit eingeweiht werden.

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