Nutzung nach den Spielen: das gesamte Gelände einschließlich des Hallenstadions Wukesong, der Baseball-Felder sowie der Sport- und Geschäftsbereiche wird den Bewohnern im Westen von Beijing zur Verfügung stehen
An Beijings berühmter Chang'an-Straße entsteht im Westen innerhalb des vierten Ringes derzeit ein modernes Kultur- und Sportszentrum, das Kultur- und Sportszentrum Wukesong. Das 350.000 Quadratmeter große Zentrum entsteht auf einer Fläche von 52 Hektar. Zum Zentrum gehören eine Sporthalle, ein Baseballfeld, weitere Sportanlagen, ein großer Bereich für Kulturveranstaltungen und eine vielseitig verwendbare Eventfläche. In Sportzentrum Wukesong wird das olympische Baseball-Turnier im Jahre 2008 ausgetragen. In der Sporthalle von Wukesong werden die Basketballer ihr olympisches Turnier austragen.
Bis mit dem Bau des Sport- und Kulturzentrums begonnen werden konnte, mussten einige Hürden überwunden werden. Im Jahr 2002 kamen aus allen eingesendeten Entwürfen zwei in die engere Auswahl. Ein Vorschlag stammte von einem amerikanischen Architekturbüro, der andere von einem Schweizer Büro. Die amerikanischen Architekten wollten auf dem Gelände einen künstlichen See schaffen. Der dadurch entstehende Aushub sollte zu zwei kleinen Hügeln aufgeschüttet werden, auf denen dann die Basketball-Halle und das Baseball-Feld entstehen sollten. Bei der Gestaltung der Anlage hatten sich die Architekten von der chinesischen Gartenbaukunst inspirieren lassen. Die Schweizer Architekten hatten ein sehr modernes Konzept ausgearbeitet. Ihr Plan sah vor, dass alle Gebäude vollkommen überwachsen sein sollten, auch die Basketball-Halle. Die Basketball-Halle sollte teilweise in den Boden versenkt werden, sie sollte mit üppiger Vegetation bedeckt sein. Die Außenwände der Basketball-Halle sollten große Bildschirme sein. Die Spiele, die in der Halle stattfänden, könnten dann live vor die Halle übertragen werden. Für beide Entwürfe sprachen sich etliche Experten aus. Am Ende setzte sich der Entwurf der Schweizer Architekten durch.
Allerdings stellten chinesische Experten bald fest, dass es schwierig werden würde, das Konzept vollständig umzusetzen. Denn die Schweizer hatten auf dem Dach der Basketball-Halle ein Einkaufszentrum vorgesehen. Chinesische Experten wiesen daraufhin, dass dies vermutlich sicherheitstechnisch nur schwer zu verwirklichen sei. Auch der Brandschutz sei hier kaum zu gewährleisten. Die Idee, die Außenwände der Halle als riesige Fernsehbildschirme zu gestalten, war zwar begeisternd, hätte aber den Kostenrahmen gesprengt. Außerdem stehen zahlreiche Wohnhäuser in der direkten Umgebung der Halle und die Bewohner hätten sich auf Dauer wohl durch die farbig flimmernden Bildschirme sehr gestört gefühlt. Daher hat man beschlossen, die Außenwände nicht komplett als Fernsehschirme zu gestalten, sondern nur teilweise. Das 100.000 Quadratmeter große Einkaufszentrum soll nun nicht über sondern neben der Halle entstehen. Die Basketball-Halle ist nun im überarbeiteten Entwurf ein eigenständiges Gebäude. Die Form und der Stil der Halle werden nicht verändert. Allerdings soll das Spielfeld in der Halle nicht soweit wie bisher vorgesehen abgesenkt werden. Es liegt im neuen Entwurf fast acht Meter höher als zuvor. Der Halleneingang wird nach der Überarbeitung des Entwurfs nun ebenerdig gebaut. Darüber hinaus wird vom Bau einer eigenen Ringstraße und Tiefgarage abgesehen. Auch der geplante Tunnel soll nur in einer einfacheren Version gebaut werden. Der ursprüngliche Entwurf für das Kultur- und Sportszentrum Wukesong wurde daher weitreichend geändert. Die Experten sind sich allerdings einig, dass der Entwurf der Architekten dadurch seinen modernen, einzigartigen und sehr schönen Stil nicht eingebüßt hat. Mit dem neuen Konzept wird auf die Sicherheit noch mehr Wert gelegt. Dennoch entsteht mit dem Kultur- und Sportszentrum Wukesong ein Stück große Architektur in Beijing.
