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Deutschland unterstützt Online-Training in China zur Aidsprävention
   2006-07-28 13:33:56    cri

Wissen Sie, dass Deutschland derzeit ein Online-Trainingsprogramm für chinesische Mediziner zur Aidsprävention unterstützt? Der deutsche Projektanbieter ist die deutsche Gesellschaft für internationale Weiterbildung und Entwicklung InWEnt. Mit ihrer chinesischen Partnerinstitution, der Chinesischen Vereinigung für präventive Medizin (Chinese Preventive Medicine Association CPMA) will InWEnt seine Erfahrungen des ersten Online-Kurses zunächst auf Westchina und dann landesweit in China verbreiten.

Nach mehr als einjährigen Vorbereitungen ist es nun soweit - in den südwestchinesischen Provinzen Sichuan und Guizhou nehmen 60 Ärzte und Mediziner auf lokaler Ebene an einem intensiven Online-Trainingsprogramm teil. Erarbeitet wurde das Programm gemeinsam von deutschen und chinesischen Experten, die sich in der Aidsprävention vorzüglich auskennen. Unterrichtet werden die Kursteilnehmer in den Gebieten Epidemiologie, Ätiologie, Pathologie, in der klinischen Diagnostik und in der Behandlung, Pflege und Fürsorge für die Aids-Patienten. Niu Qinfen ist eine der ersten Kursteilnehmer. Sie arbeitet im Kreis Panxian der Provinz Guizhou als Ärztin. Über den Online-Kurs sagte sie:

"Jede Woche müssen wir mindestens zehn Stunden online lernen. Ich muss mir also viel Zeit nehmen, um mir bessere Kenntnisse über die Aidsprävention anzueignen. Meine bisherigen Erfahrungen und Kenntnisse sind nicht ausreichend. Deshalb habe ich auch viele Fragen, die ich nun an die Experten stellen kann. Ich freue mich schon auf eine Erhöhung meiner Fachkenntnisse, damit ich später bei meiner Arbeit Umwege vermeide."

Das Modell des Online-Studiums für Ärzte und Medizinpfleger auf lokaler Ebene, die im Bereich Aidsvorbeugung und -kontrolle arbeiten, hatte der deutsche Projektanbieter InWEnt bereits in Vietnam erfolgreich praktiziert. Von diesen wichtigen Erfahrungen möchte China nun auch profitieren. Die Lehrmaterialien und die Unterrichtsmethoden hat man diesmal speziell für China geschaffen und sie auch verbessert. Das China-Programm kommt der realen Situation des Landes sehr entgegen und beinhaltet auch mehr Informationen im Vergleich zur Vietnam-Version.

In China haben viele Ärzte auf lokaler Ebene kaum eine Möglichkeit, an Trainingsmaßnahmen teilzunehmen, zumal das auch sehr viel Geld kosten würde. Der Leiter des Beijinger Koordinationsbüros von InWEnt, Niels Albers, hielt das Online-Trainingsprogramm daher für äußerst vorteilhaft. Er erklärte:

"Die Ärzte brauchen nicht für mehrere Wochen ihren Arbeitsplatz zu verlassen, sie können abends oder am späten Nachmittag an diesem Trainingsprogramm teilnehmen. Im November müssen sie eine Prüfung bestehen, um dann ein Zertifikat zu bekommen, das auch vom Gesundheitsministerium anerkannt ist."

InWEnt hat deutsche Experten bereitgestellt, die über das Know-How für Aidsprävention verfügen. Sie bieten da sehr viel Fachwissen, was die Methodik und die Arbeitsweise bei der Aidsvorbeugung und -kontrolle angeht. Vor allem haben deutsche Experten geholfen, das Material für die Online-Kurse zu strukturieren. Die deutsche Seite freut sich aber auch, ein Team von chinesischen Experten im Hintergrund zu haben. Niels Albers:

"Während des Trainings sind diese Experten ständig parat, um Fragen der Trainingsteilnehmer zu beantworten. Und es gibt auch chinesische Tutoren. Sie machen das sehr, sehr gut. Darüber sind wir sehr froh, denn natürlich gibt es Besonderheiten in China. Einfach nur vorhandenes deutsches Material in Chinesisch zu übersetzen, hat keinen Sinn."

Während des 6-monatigen Studiums müssen die Kursteilnehmer im Wesentlichen über das Internet auf eigene Faust lernen, sie müssen schriftliche Arbeiten verfassen, Fragen online stellen und Diskussionen mit Experten und Kommilitonen führen. Zu Beginn und zum Schluss wird jeweils ein Seminar veranstaltet, bei dem die Experten vor Ort unterrichten. Niu Qinfen meinte, dass das Trainingsprogramm für sie sehr hilfreich sei:

"Ich finde das Trainingsprogramm sehr gut. Denn früher waren wir in der Arbeit so beschäftigt, dass wir kaum Zeit hatten, ein ganzes Buch zu lesen. In dem Trainingsprogramm werden Kenntnisse wie Diagnostik durch Laboruntersuchungen oder Inhalte vermittelt und sehr ausführlich dargestellt, die man in China sehr selten vorfindet. Das ist wirklich ein wertvolles Nachschlagewerk für uns, falls wir im Arbeitsalltag etwas nicht verstehen."

Nach den neuesten offiziellen Zahlen sind derzeit in China rund 650.000 Menschen mit HIV-Virus infiziert. 75.000 Menschen davon sind regelrecht aidskrank. Angesichts dieser kritischen Lage sind die Behandlungstechniken der Ärzte und Mediziner auf lokaler Ebene dringend zu erhöhen. Das chinesische Gesundheitsministerium hat nun bereits entsprechende Langzeit- und Kurzzeitausbildungspläne erstellt.

Der stellvertretende chinesische Gesundheitsminister Wang Longde betonte, er sei zuversichtlich, dass die deutsche Unterstützung der Umsetzung des chinesischen Ausbildungsplanes für Aidsprävention dienen wird. Für eine Erhöhung des Behandlungsniveaus chinesischer Mediziner wird das sicher eine große positive Rolle spielen.

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