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Alte Kaiserstadt Luoyang
   2006-02-28 10:50:01    cri
Wer historischen Spuren des chinesischen Reiches - von seiner Blütezeit bis zum Untergang - folgen will, der sollte nach Luoyang kommen. Dies behauptete der Historiker und Politiker der Nördlichen Song-Dynastie, Sima Guang. Und er hatte Recht. Das zentralchinesische Luoyang führt die Rangliste der sieben Hauptstädte des alten China an. Luoyang galt vom Beginn der Xia-Dynastie, der ersten Dynastie in der chinesischen Geschichte, als Hauptstadt des chinesischen Reiches, und das 1500 Jahre lang. Die Kaiser von 13 Dynastien regierten von Luoyang aus das riesige Reich.

Luoyang so war sehr lange das politische und kulturelle Zentrum Chinas, und so brachte es auch eine große Menge einflussreicher Politiker, Denker, Literaten und Wissenschaftler hervor.

Nach unserer Ankunft in Luoyang fahren wir als erstes in einem Vorort von Luoyang. Unser Ziel - die Longmen-Grotten. Unser Auto hält am Yishui-Fluss, der sich seinen Weg durch die Duftberge im Osten und die Longmen-Berge im Westen bahnt. Beide Berggebiete wirken wie ein riesiges natürliches Tor. Daher kommt auch der Name Longmen - was Drachentor bedeutet.

In den Bergen zu beiden Ufern des Yishui-Flusses befinden sich mehr als 2000 Grotten und über 40 buddhistische Pagoden. Die Grotten enthalten über 100.000 buddhistische Statuen und über 3.000 Inschriften. Die größte Statue ist über 17 Meter hoch, die kleinste weniger als zwei Zentimeter.

Die repräsentativsten der Longmen-Grotten wurden während der Nördlichen Wei-Dynastie und der Tang-Dynastie erschaffen. Ein Muss für jeden Besucher ist das Fengxian-Kloster, das wie die 2.000 Grotten in den Felsen gehauen wurde. Steile Stufen führen vom Fuße der Berge hinauf zum Eingang des Klosters. Auf dem Weg hinauf trifft man auf fromme Buddhisten, die eine Pilgerreise zum Fengxian-Kloster machen. Als wir endlich vor dem Fengxian-Kloster stehen, erhebt sich vor uns eine riesige Statue, die in uns wegen ihrer Größe und künstlerischen Vollendung Ehrfurcht erzeugt. Es ist schwer vorstellbar, wie man vor Jahrhunderten ohne moderne Technik und Anlagen ein derartiges Meisterwerk erschaffen konnte.

Wir lassen das Fengxian-Kloster hinter uns und wandern durch dichte Wälder in den Bergen weiter. Unser nächstes Ziel ist das Xiangshan-Kloster. Zu Deutsch bedeutet der Name: Kloster der Duftberge. In der Gegend rund um das Xiangshan-Kloster ist es ruhig. Wir hören nichts als unsere Schritte und das Zirpen der Grillen im tiefen Gras. Immer näher rückt der Klang der Glocke und der Gesang der Mönche im Kloster. Wir ahnen, dass das Kloster nicht mehr weit entfernt ist. Das Kloster der Duftberge ist ideal gelegen. Hoch auf dem Berg und umgeben von Wäldern wirkt das Kloster ein wenig isoliert von der Außenwelt. Das Leben der Mönche im Kloster scheint ungestört von Einflüssen der Zivilisation. Ein idealer Ort der Meditation. Hier hat man das Gefühl, als ob die irdische Welt mit all ihren Sorgen und ihrem Kummer ganz weit weg ist.

Eine andere bekannte Sehenswürdigkeit in Luoyang ist der Tempel für Guan Yu. Der Held Guan Yu ist in der chinesischen Kultur so etwas wie eine Symbolfigur. Die Chinesen sehen in ihm ein Symbol für Treue und Aufrichtigkeit. Aber Guan Yu hat auch wirklich existiert. Er wurde vor rund 1800 Jahren als Sohn eines Schmieds geboren. In seinen jungen Jahren erlernte Guan Yu verschiedene Kampfkünste und setzte sie immer dann ein, wenn es galt, die Gerechtigkeit zu verteidigen. Zu Lebzeiten von Guan Yu wurde China von zahlreichen Kriegen erschüttert, was zum moralischen Verfall und zu Hoffungslosigkeit führte. Der legendäre Held Guan Yu brachte den Menschen mit seinen Heldentaten die Hoffnung zurück. Und noch bis heute wird Guan Yu von den Menschen in China geliebt und respektiert. Die Taoisten sehen ihn sogar als einen Gott für Gerechtigkeit und Unschlagbarkeit. In vielen Orten Chinas wurden Tempel zu Ehren von Guan Yu errichtet.

Der Tempel für Guan Yu in Luoyang ist von hohen roten Mauern umgeben, und ein langer steingepflasterter Weg mit Steinlöwen an beiden Seiten führt direkt zum Eingang des Tempels. Rote Mauern und prächtige Steinwege waren in der Feudalzeit eigentlich der kaiserlichen Familie vorbehalten. Ein taoistischer Priester zeigt uns eine Zypresse in der Tempelanlage. Diese Zypresse, so sagt er, versinnbildliche Gestalt von Guan Yu, der sich immer in eine unsichtbare Gestalt verwandle, wenn er das Böse bestrafe oder die Gerechtigkeit verteidige. Wenn er verschwinde, hinterlasse er einen Schweif weißen Rauchs. Und weil er sich immer für Gerechtigkeit einsetze, wandle sich der Rauchschweif in eine emporragende Zypresse.

Während wir dieser Geschichte lauschen, erreichen wir den Osten der Tempelanlage. Dort ist eine liegende Statue von Guan Yu sehenswert.

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