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Ski Alpin: Raich schafft das Gold-Double
   2006-02-26 09:48:53    cri
Sestriere - Benjamin Raich hat sich zum Ski-König der Olympischen Winterspiele 2006 gekrönt.

Der "Blitz aus Pitz" gewann nach dem Riesenslalom am Sestriere Colle auch den Slalom und führte Österreich zu einem historischen Triumph.

Erstmals standen bei einem Olympia-Slalom drei Läufer einer Nation auf dem Siegerpodest, hinter "Big Ben" Raich platzierten sich überraschend Reinfried Herbst (0,83 Sekunden zurück) und Rainer Schönfelder (1,01).

Alois Vogl und Felix Neureuther, auch mit Chancen auf das Siegerpodest gestartet, schieden aus, erstmals seit 1984 bleibt eine deutsche Olympia-Mannschaft damit ohne Alpin-Medaille.

"Es ist unglaublich"

"Es ist einfach unglaublich", sagte Doppel-Olympiasieger Raich über sich und das historische Rennen auf der Piste "Gianni Agnelli", wo er im Stile eines Champions mit seiner Teamkollegin Michaela Dorfmeister (Abfahrt- und Super-G-Gold) gleichzog.

Zuletzt waren bei den Spielen 1998 in Nagano alle Medaillen in einem Alpin-Wettbewerb an eine Nation gegangen: Damals siegten die deutschen Damen Katja Seizinger, Martina Ertl und Hilde Gerg in der Kombination.

Für die deutschen Torläufer endete der gar nicht so kühne Traum von einer Medaille bereits nach einer halben Minute.

Vogl rutschte weg

Alois Vogl, wenige Sekunden zuvor mit der zweitbesten Zwischenzeit aller 96 Läufer gestoppt, rutschte an einem tückischen Tor weg und konnte sich nicht mehr retten. Schuld war ein Missverständnis.

"Es war mir gar nicht bewusst, dass ich da oben schon so schnell war", erklärte Vogl, der bei seinem ersten und letzten Olympia-Start deshalb eher unnötigerweise noch mehr aufs Tempo drückte: "Ich wollte unten Gas geben, weil es hier um etwas geht. Es zählt hier nur eine Medaille, dafür wollte ich richtig schnell fahren."

Auch Felix Neureuther vergab bereits im ersten Lauf seine kleine Chance, mit einer guten Fahrt in die Nähe der Medaillen zu kommen. Dem Partenkirchener war der Fehler unterlaufen, vor seinem Start die Konkurrenz im Fernseher zu verfolgen.

Neureuther spektakulär gestürzt

"Es war schwierig, weil ich gesehen habe, dass alle brutale Schwierigkeiten hatten, das hat mich ein bisschen verunsichert", berichtete der 22 Jahre alte Draufgänger, der sich diesmal selbst zu sehr bändigte: "Als ich die anderen gesehen habe, habe ich mir gedacht: komm lieber erst mal runter."

Nach dem 1. Lauf nur 22., drehte Neureuther im zweiten Lauf dann gleich so sehr auf, dass er spektakulär stürzte.

Die Fahrer, die Neureuther so eingeschüchtert hatte, waren allesamt höchst prominent. Gleich mit Startnummer 1 erwischte es zum Entsetzen der tausenden italienischen Tribünen- und Zaungäste den Mitfavoriten Giorgio Rocca, dessen Zwischenzeit von keinem der nachfolgenden Läufer mehr erreicht wurde.

Zahlreiche Ausfälle

"Lieber so ausgeschieden, als Vierter oder Fünfter werden", erklärte der 30-Jährige, der in diesem Winter die ersten Slaloms gewonnen hatte.

Weitere Ausfälle im ersten Lauf waren unter anderem Kombinations-Olympiasieger Ted Ligety (USA), dessen erneut völlig indisponierter Landsmann Bode Miller, der Schwede Markus Larsson, und, und, und ...

Gar nicht am Start war der Franzose Jean-Pierre Vidal: Der Olympiasieger von 2002 hatte sich am Vortag im Training den Arm gebrochen. Sein Landsmann Stephane Tissot brachte im sturzreichen ersten Lauf das Kunststück fertig, gleich am ersten Tor einzufädeln.

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