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Die Stadt Kaifeng
   2005-11-12 00:57:53    cri
Die Stadt Kaifeng in der zentralchinesischen Provinz Henan war bereits vor mehr als 1000 Jahren chinesische Hauptstadt. Heute ist sie eine der sieben alten Hauptstädte Chinas.

Kaifeng befindet sich im Osten der Provinz Henan und war zu ihrer Blütezeit eine gedeihende Stadt und Weltmetropole. Da die Stadt am Unterlauf des Gelben Flusses liegt, ist sie sechs Mal vom Gelben Fluss überflutet und nach den Überschwemmungen mehrmals wieder aufgebaut worden. Daher gibt es in Kaifeng Bauten aus verschiedenen Epochen.

Im Zentrum der Stadt liegt Kaifengfu - der Hof der Stadtverwaltung. Der riesige Hof gleicht einer separaten Stadt innerhalb der Stadt. Der ursprüngliche Stadtverwaltungshof aus der nördlichen Song-Dynastie ist durch Kriege und Naturkatastrophen zerstört worden. Um einen Einblick in die Geschichte der Stadt zu gewähren, wurde der alte Hof 2003 am Original-Ort nachgebaut. Der vier Hektar große Hof ist ein Guckloch in die Geschichte der Stadt vor 10 Jahrhunderten.

Jeden Morgen sind die Tore zum Hof zeremoniell geöffnet worden. Dabei waren die Wächter in einer Reihe vor dem Haupteingang des Hofes aufgestellt. In der Audienzhalle inmitten des Hofes begann der Präfekt sein Ritual: Er gab Kaiseredikte bekannt, verhandelte bürgerliche Anklagen, fällte Urteile, entwarf Denkschriften für den Thron und prüfte die Stadtkasse.

Enge Stufen führen vom Platz im Innenhof hinauf auf die hohe Hofmauer. Im Osten der Mauerterrasse steht eine Sonnenuhr, im Westen eine überdimensionale Trommel. Mit der Trommel ist früher die Zeit angegeben worden.

In Kaifengfu sticht insbesondere eine Halle mit goldenem Dach ins Auge. Über die als Qianlonggong bezeichnete Halle erzählt unsere Reisebegleiterin Frau Zhao Na:

"Die Qianlong-Halle ist das einzige Gebäude im Kaifengfu-Komplex, das ein goldenes Dach trägt. Goldene Ziegel für Dächer durften in der Feudalzeit eigentlich nur für kaiserliche Gebäude verwendet werden. Dass der Hof der Stadtverwaltung auch ein goldenes Dach hatte, lag daran, dass die drei Kaiser der Song-Dynastie als Präfekten in Kaifengfu tätig waren, bevor sie gekrönt wurden. Die Halle mit goldenen Ziegeln ist ein Monument für ihre Verdienste."

In der Mitte der Qianlong-Halle hängen die Portraits der drei Kaiser. Die Seitenwände sind mit einer großen Malerei geschmückt, die von einer blutigen Schlacht erzählt. Es ist die Geschichte eines Kaisers, der nach entschiedenen Forderungen der Generäle und Minister endlich Mut fasste, seine Truppen anzuführen und mit ihnen an die Grenze zu marschieren, um gegen einfallenden Feind zu kämpfen.

Das Militär wurde in der Song-Dynastie oft vernachlässigt. Der Kaiser hat die Ausrüstung der Armee bewusst eingeschränkt, denn er fürchtete, dass ein erstarktes Militär seinen Thron zum Wanken bringen könnte. Die Kehrseite war, dass die schlappe Armee die an den Grenzen lauernden Feinde nicht abschrecken konnte. Der Kaiser war deshalb stets dazu bereit, mit Tributen die habgierigen Nomadenführer zu besänftigen. Letztendlich hatte der Kaiser große Gebiete an die Nomaden abgetreten und sich südlich des Jangtse zurückgezogen.

Der Herrscher hat zwar seine Armee, jedoch nicht die Bildung vernachlässigt. Er legte sogar sehr viel Wert darauf und ließ in Kaifengfu die staatliche Akademie Mingli-Yuan errichten. Nur nach jahrzehntelangem Auswendiglernen von kaum verständlichen Texten und vielen Prüfungen konnten Beamtenanwärter im Mingli-Yuan zur letzten und wichtigsten staatlichen Prüfung antreten. Oft wurden die Prüfungsfragen vom Kaiser selbst gestellt und benotet. Wer die staatliche Prüfung bestanden hatte, war Anwärter auf ein Staatsamt und hatte große Aussichten auf eine vielversprechende Karriere und auf viel Geld.

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