In dem malerischen Tal von Taohua, wo sich zum Ende der Qin-Dynastie die Könige Chu und Han im Kampf um die Macht im Chinesischen Reich eine erbitterte Schlacht lieferten, verbindet seit Ende 2013 eine moderne Autobahnbrücke beide Seiten des weitläufigen Ufers am Gelben Fluss (Chinesisch: Huanghe). Das Herzstück des 7,7 Kilometer langen Bauwerks bildet dabei ein Meisterwerk chinesischer Ingenieurskunst: die Taohuayu-Brücke.
Die elegante Hängebrücke ist 135 Meter hoch, 30 Meter breit und hat eine Spannweite von 406 Metern Länge. Für die Stabilität sorgen neben zwei großen Pylonen aus Beton insgesamt 1100 Meter Stahlseil mit einem Durchmesser von 40,6 Zentimetern. Die Taohuayu-Brücke, die von der Lokalregierung in Henan in Auftrag gegeben worden war, ist die größte Brücke über den Gelben Fluß.
Das Design ist nach Auskunft der Architekten einem „Ding" nachempfunden, jenem traditionelle Gefäß der Qin-Dynastie, das in der chinesischen Kultur als Symbol für Stabilität, Reichtum und Frieden steht.
All diese Wünsche soll nun die Brücke - als Teil einer neuen Autobahnstrecke - zwischen der boomenden Wirtschaftsmetropole Zhengzhou und dem malerischen Yuntai-Berg auch der zentralchinesischen Region erfüllen.
Das (selbst bei eingeschränkten Sichtverhältnissen) beeindruckende Panorama erleben täglich rund 1100 Fahrer, wenn sie mit ihren Fahrzeugen auf der Taohuayu-Brücke der zweitlängsten Fluss der Volksrepublik überqueren.
Ausflüglern – ob nun mit dem Auto, dem Bus oder mit dem Fahrrad – bietet ein nahegelegener Aussichtspunkt einen noch besseren Blick auf das Taohua-Tal, den Gelben Fluss und natürlich auch die Hängebrücke selbst. Für die Besucher wurden extra ein Aussichtsturm und ein kleiner Park mit überdachten Picknik-Plätzen errichtet. Eine Markierung zeigt außerdem die Stelle, wo der mittlere Abschnitt des Gelben Flusses (Huanghe Zhongyou) endet und der untere Abschnitt (Huanghe Xiayou) beginnt.
Text und Fotos: Moritz Nienhaus