Tokio
Der japanische Ex-Premierminister Tomiichi Murayama hat die Rede von Premierminister Shinzo Abe in den USA kritisiert.
Murayama bemängelte in einer Fernsehsendung am Samstag, Abe habe in seiner Rede vom 29. April Begriffe wie „Kolonialherrschaft", „Aggression" und „Entschuldigung" gemieden, obwohl er selbst betont hatte, dass man „die Kriegsvergangenheit des Landes prüfen müsse". Abes Haltung werde das Misstrauen der Außenwelt gegenüber Japan verstärken, so Murayama.
Murayama hatte sich 1995 als japanischer Premierminister anlässlich des 50. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkriegs in Ostasien für Krieg und Kolonialherrschaft bei den asiatischen Nachbarländern entschuldigt.