Beijing
Im Rahmen der Jahrestagung des Nationalen Volkskongresses hat sich Chinas Außenminister Wang Yi am Samstag der Presse gestellt.
Wang bezeichnete Europa als strategischen Kooperationspartner Chinas, der über großes Potential verfüge. Der für Ende März anberaumte Europa-Besuch von Staatspräsident Xi Jinping werde ein neues Kapitel in den chinesisch-europäischen Beziehungen darstellen. Diskussionsthemen sollen unter anderem wissenschaftlich-technische Innovationen, Energieeinsparung und Umweltschutz, Urbanisierung, Vernetzung sowie Verhandlungen über ein Investitionsabkommen zwischen China und Europa sein.
Mit Blick auf die chinesisch-russischen Beziehungen sagte der Außenminister, Hauptaufgabe sei es, die umfassende strategische Partnerschaft zwischen beiden Ländern weiterhin auf einem hohen Niveau zu pflegen. Es gelte, das politische Vertrauen zu vertiefen und die Zusammenarbeit auszubauen.
Bezüglich der Hoheitsstreits zwischen China und einigen Ländern sprach sich Wang für eine Problemlösung auf friedliche Weise durch gleichberechtigte Konsultationen und Verhandlungen aus. „In der Frage des Territoriums und der Souveränität ist Chinas Standpunkt entschieden und klar: Was uns nicht gehört, wollen wir nicht. Was uns aber gehört, wollen wir behalten", so der chinesische Außenminister.
Ferner betonte er die aktive Außenpolitik der Volksrepublik für das laufende Jahr. China werde seine Rolle als verantwortungsbewusste Großnation aktiver nutzen und die legitimen Rechte und Interessen von Entwicklungsländern wahren.
Auch forderte Wang Japan dazu auf, die Geschichte aufzuarbeiten und auf einem friedlichen Weg zu beharren. Nur so könne die Pattsituation in den chinesisch-japanischen Beziehungen überwunden werden.
Darüber hinaus teilte der chinesische Außenminister mit, dass China im August erstmals die internationale Afghanistan-Konferenz abhalten werde. China unterstütze die politische Versöhnung und den friedlichen Wiederaufbau in Afghanistan und sei bereit, den Terrorismus zusammen mit Afghanistan und den Nachbarländern zu bekämpfen.
Als weitere Schwerpunkte der chinesischen Diplomatie für das laufende Jahr nannte Wang das Gipfeltreffen für Interaktion und Vertrauensbildung in Asien (CICA), das im Mai in Shanghai stattfinden wird, sowie den APEC-Gipfel im November in Beijing. Angestrebt würden dabei ein friedliches, stabiles und kooperierendes Asien sowie wirtschaftliche Integration, Vernetzung und innovative Wirtschaftsentwicklung im asiatisch-pazifischen Raum.