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Die Große Wildganspagode und der Tempel der Mütterlichen Gnade
  2016-09-18 09:52:56  cri
Viele, die die alte chinesische Kaiserstadt Xian besucht haben, werden sich vor allem an die gut erhaltene Stadtmauer und an die Große Wildganspagode erinnern.

Die Große Wildganspagode steht im Zentrum des buddhistischen Ci'en-Tempels, dem Tempel der Mütterlichen Gnade.

Im Jahre 648 ließ der Thronfolger Li Zhi einen buddhistischen Tempel für seine gerade verstorbene Mutter errichten. Als der Tempel fertig war, zog der gerade aus Indien zurückgekehrte Mönch Xuanzang ein. Dort verbrachte er mehrere Jahre, um die buddhistischen Sutren, die er aus Indien mitbrachte, ins Chinesische zu übersetzen.

Mit Unterstützung des Tang-Kaisers Li Shimin errichtete der Mönch in der Hauptstadt Chang'an, dem heutigen Xi'an, eine Kaiserliche Übersetzungsanstalt. Der Kaiser suchte in seinem ganzen Reich nach Talenten, die dem Mönch bei seiner Übersetzung helfen sollten. Im Jahre 652 entschied der Kaiser, innerhalb des Klosters der Mütterlichen Gnade eine Pagode aufzustellen. Dort sollten die Sutren aufbewahrt werden. Diese Pagode nennt man die Große Wildganspagode.

An dem Entwurf und dem Bau der Pagode war der über 60 Jahre alte Mönch Xuanzang beteiligt.

Unsere Reisebegleiterin Chen erzählt uns:

"Man kann innerhalb der Tempelanlage sehr viele buddhistische Banner sehen, weil das Kloster seit der Tang-Dynastie im 7. Jahrhundert stets von vielen Pilgern besucht wird. In diesem Kloster leben mehrere Mönche. Weil das Kloster vom Kaiser errichtet wurde, hat es auch einen höheren Rang."

Das Kloster der Mütterlichen Gnade ist nicht nur für seine Große Wildganspagode bekannt, sondern auch für die Schule des Buddhismus, die der Mönch Xuanzang bei seinen Übersetzungsarbeiten gründete.

Die Haupthalle des Klosters steht im Zentrum der Anlage. Sie ist der wichtigste Ort des Klosters. In der Mitte der Halle thront eine Buddha-Statue. Laut unserer Reisebegleiterin Chen wurden die Gebäude des Klosters in der Zeit der Ming- und Qing-Dynastie vor 500 Jahren umfassend renoviert:

"In der Zeit der Ming- und Qing-Dynastie wurde das Kloster einer umfassenden Renovierung unterzogen. Dabei hat man die Große Wildganspagode stabilisiert. An der Außenwand der Pagode wurde eine weitere Wand aus neuen Ziegeln hochgezogen. Dabei wurden die neuen Ziegel präzise neben die alten Ziegel gesetzt. So bildeten alt und neu eine Einheit. Wenn man damals die neuen Ziegel nicht so präzise neben die alten gesetzt hätte, wäre die Pagode wohl längst zusammengebrochen."

Der Mönch Xuanzang hatte die Pagode eigentlich nur zur Aufbewahrung der Sutren angedacht. Deshalb gab es in der Pagode keine Treppe. Dass wir heute zur Spitze der Pagode hinaufklettern können, verdanken wir der Tang-Kaiserin Wu Zetian. Sie ließ in der Pagode eine spiralförmige Treppe bis zur Spitze der Pagode einbauen. Von der Spitze der Pagode hat man einen perfekten Überblick über die Alstadt von Xi'an.

In der Pagode sind Schnitzereien aus der Tang-Zeit gut erhalten. Diese Schnitzereien liefern einen guten Einblick in die Kunst, Architektur und die buddhistische Kultur der Tang-Dynastie.

Auf Höhe der ersten Pagodestufe sind an der Wand zwei Stelen eingelassen. Unsere Reisebegleiterin Chen erzählt uns von deren Geschichte:

"Diese zwei Stelen wurden beim Bau der Pagode in der Tang-Dynastie in die Wand eingelassen. Die Texte auf den Stelen wurden von zwei Kaisern entworfen und vom Premierminister und Kalligraphen Chu Suiliang aufgeschrieben. Sie erzählen die Geschichte von der Pilgerreise des Mönchs Xuanzang nach Indien."

An dem Pagodesockel sind ebenfalls einige Schriften zu sehen. Einige von ihnen sind heute nicht mehr lesbar. Man erzählt uns, dass es seit der Tang-Dynastie Sitte sei, dass jeder, der bei der kaiserlichen Prüfung gut abgeschnitten hatte, seinen Namen auf dem Sockel verewigen durfte. Wurde derjenige später in seiner Laufbahn als Mandarin befördert, durfte er seinen Namen mit einem Pinsel rot färben.

Reisetipps:

Die Große Wildganspagode ist täglich zwischen 9 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt in das Kloster der Mütterlichen Gnade kostet 25 Yuan. Für die Besteigerung der Pagode sind weitere 20 Yuan zu zahlen.

Die Sehenswürdigkeit ist mit den Buslinien 6, 21, 22, 24, 601 und 610 zu erreichen.

Etwas nördlich der Großen Wildganspagode steht eine andere Sehenswürdigkeit - die Kleine Wildganspagode. Sie wurde nach der Fertigstellung der Großen Wildganspagode im Jianfu-Tempel errichtet.

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