Der uigurische Landwirt Rymu Rahman beantwortet die Fragen der CRI-Reporter
Die Taklamakan-Wüste lädt eigentlich nicht wirklich zum Verbleib ein. Wenn man die Landschaft der zweitgrößten Sandwüste der Welt mit eigenen Augen erlebt, kann man sich nicht vorstellen, dass eine einzige Menschenseele hier sein Lager aufschlagen möchte. Doch weit gefehlt! Denn in der einst menschenfeindlichen Steppe ist seit Anfang der 60er Jahre eine grüne Oase für die Xinjianger Bevölkerung entstanden. Das Produktions- und Aufbaukorps (PAK) hat durch jahrelange Arbeit neuen Lebensraum für Tausende Menschen erschlossen – am Rande des Wüstengebiets, das etwa zwei Drittel des Uigurischen Autonomen Gebiets Xinjiang ausmacht. Die 33. Brigade des PAK will bis Ende 2020 das Gebiet nahe der Stadt Korla auf rund 50000 Einwohner anwachsen lassen, heute leben dort etwa 18000 Menschen, die hauptsächlich in der Landwirtschaft tätig sind.
Maispflanzen sprießen direkt vor der Haustür der uigurischen Familie
In den Betrieben werden Baumwolle, Mais, Datteln, Birnen und weitere Fruchtsorten angebaut und auch die Viehzucht kommt nicht zu kurz. Während früher vor allem Hirsche herangezüchtet wurden, sind es nun, aufgrund der veränderten Nachfrage, Lamm- und Rindfleisch, die den größten Umsatz der Branche vor Ort ausmachen. Aber auch heute noch finden die Geweihe von Rothirschen vor allem in Südkorea reißenden Absatz – die Inhaltsstoffe gelten dort als gesundheitsfördernde Zaubermittel.
Dattelplantage der „Brigade 33" nahe der Stadt Korla
Auf den Farmen arbeiten Bauern verschiedenster Herkunft – typisch für Xinjiang. Egal ob Han-Chinesen, Uiguren, Mongolen, Kasachen oder Angehörige der Hui-Minorität, die wachsende Landwirtschaftsbranche bietet immer mehr Menschen die Chance auf einen gesicherten Lebensunterhalt. Rymu Rahman (44) ist das Oberhaupt einer Familie, die Teil der 33. Korps-Brigade ist. Seit Kindesbeinen ist der Uigure Teil des PAK und kann dank des Ackerbaus und eines kleinen Restaurants pro Jahr rund 40000 Yuan für sich und seine Familie verdienen. „Mittlerweile geht es uns wirklich sehr gut. Ich kann meine Mutter, meine Geschwister und auch meine fünf Kinder versorgen. Alle meine Kinder besuchen die Schule oder den Kindergarten. Meine Schwester studiert sogar an der Universität in Lanzhou. Sie will Übersetzerin werden", erklärt der lebensfrohe Bauer den CRI-Journalisten.
Neugierige Rothirsche „inspizieren" den Besuch aus Beijing
Maispflanzen sprießen im Vorhof seiner noch eher spärlichen Behausung – doch schon bald soll Rymu Rahman in ein neues Wohnhaus umziehen. Dann dürfte das Leben am Rande der Taklamakan-Wüste für ihn und seine Familie noch angenehmer werden.
CRI-Reporterin Liu Yuanyuan traut sich an die Taklamakan-Wüste heran
Text und Fotos von Kamil Wysocki