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Für die Ewigkeit festgehaltene Natur – Luoyangs Pfingstrosen-Porzellan (11. April)
  2014-04-14 14:30:42  cri
Porzellan ist ein wichtiger Bestandteil der Kunst und Kultur Chinas. Auch für die Porzellanherstellung in Europa diente chinesisches Porzellan als Vorbild. Nicht umsonst ist der englische Ausdruck für Porzellan „china". Wann und wo jedoch das erste „echte" chinesische Porzellan hergestellt wurde, ist aufgrund einer Unklarheit der chinesischen Sprache nicht eindeutig zu bestimmen. Ton- und Steinwaren sowie Porzellan wurden in der chinesischen Vergangenheit zum Teil mit dem gleichen Wort beschrieben, wodurch Texte zu einer Datierung des ersten Porzellans ungeeignet sind. Allerdings wird der Ursprung in der späten Östlichen Han-Dynastie (100-200 n. Chr.) in Zhejiang vermutet. Diese Gegend bietet die nötigen drei Grundmaterialien für die Herstellung von Porzellan: Kaolin, Petuntse und Quarz. Bei Ausgrabungen wurden außerdem Scherben gefunden, die bei der für Porzellan angemessenen Temperatur von 1260-1300 Grad Celsius gebrannt wurden. Spätestens mit der Tang-Dynastie (618-907 n. Chr.) ist die Produktion von chinesischem Porzellan jedoch unumstritten.

In Luoyang hat sich im Laufe der Zeit eine ganz besondere Art des Porzellans herausgebildet: Pfingstrosen-Porzellan. Es ist die Verbindung der traditionellen Porzellan-Handwerkskunst mit dem Design der Pfingstrosen, für die Luoyang bekannt geworden ist. Besonders schöne Exemplare dieses einzigartigen Porzellans sind im Museum für Pfingstrosen-Porzellan in Luoyang zu bewundern.

Ein einzelner Teller dieses in Luoyang hergestellten Pfingstrosen-Porzellans ist bis zu 10.000 Yuan wert (etwa 1160 Euro)

Das Museum bietet jedoch nicht nur einen Blick auf das fertige Produkt. Es beschäftigt Arbeiter, die noch heute das Porzellan aufwendig von Hand herstellen. Damit bietet es auch einen Blick hinter die Kulissen des Herstellungsverfahrens. Jeder Schritt, vom Formen der einzelnen Blütenblätter über das Bemalen der zusammengesetzten Blume bis hin zum fertiggestellten Teller, kann hier im Detail beobachtet werden.

Die Werkstatt der Manufaktur ist in einem Hinterzimmer des Museums untergebracht. In den verschiedenen Bereichen arbeiten die Angestellten mit ruhigen Händen und kritischem Blick an den Kunstwerken. Zunächst werden die Blütenblätter einzeln aus Ton geformt und zu einer ganzen Blume zusammengefügt. Nach dem Brennvorgang werden die nun weißen Blumen in einem anderen Hinterzimmer des Museums bemalt. Jedes farbliche Detail der Blume wird dabei beachtet. Nur so kann die Pfingstrose aus Porzellan eine perfekte Kopie ihrer natürlichen Vorlage werden, die in sämtlichen Parkanlagen Luoyangs zu sehen ist.

Jede einzelne Blüte und Blume sowie jeder Teller wird von Hand bemalt

Zusammen mit den bemalten Tellern werden sie erneut gebrannt und so miteinander verbunden. Ein einzelner Teller dieses Pfingstrosen-Porzellans kann bis zu sieben Brennvorgänge durchlaufen. Der Herstellungsprozess vom ersten Blütenblatt bis zum fertigen Teller dauert zwischen 15 und 30 Tagen. Da jeder Schritt von Hand durchgeführt wird, ist jeder einzelne Teller ein Unikat.

Die wichtigsten Voraussetzungen für das gesamte Herstellungsverfahren sind eine ruhige Hand und Geduld. Die Arbeiter werden daher in den Produktionsräumen des Museums drei Jahre lang ausgebildet, um die nötige Fingerfertigkeit und das richtige Auge für die bis ins kleinste Detail perfekten Kopien zu entwickeln. Qualität ist hier wichtiger als Quantität und das sieht man auch am Ergebnis.

Links: Eine in Luoyang hergestellte Pfingstrose aus Porzellan. Rechts: Eine echte Pfingstrose aus dem botanischen Garten der Stadt Luoyang

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