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Chinesische Astronomen suchen Geburtsorte neuer Sonnen mit FAST
  2019-06-24 14:52:28  cri

 

Chinesische Astronomen planen, mit dem Fünfhundert-Meter- Reflektor-Radioteleskop (FAST) nach Geburtsorten neuer Sonnen in der Milchstraße zu suchen. Dadurch wollen sie besser verstehen, wie sich Sterne und Lebens-Substanzen formen. FAST ist das größte Radioteleskop der Welt.

Zuvor hatten Astronomen der Nationalen Sternwarte bei der Chinesischen Akademie der Naturwissenschaften mithilfe dreier Teleskope aus den USA und Europa zum ersten Mal die Geburt einer dunklen Molekülwolke beobachtet. Die Entdeckung wurde inzwischen bereits in der Fachzeitschrift Astrophysical Journal veröffentlicht und als Forschungshighlight im renommierten Wissenschaftsmagazin Nature erwähnt.

Li Di, der leitende Wissenschaftler beim FAST, sagte, Wasserstoff, das am häufigsten vorkommende Element im Universum und Hauptrohstoff für die Sternbildung, existiere im All überwiegend in Form von Atomen.

Erst nachdem die Wasserstoff-Atome sich in Moleküle verwandeln, können der Gravitationskollaps und Nuklearfusionen ausgelöst werden und dadurch neue Sterne entstehen, so Li.

„Der wesentliche Schritt bei der Umwandlung von Wasserstoff-Atomen zu Wasserstoff-Molekülen ereignet sich für gewöhnlich an der Oberfläche des kosmischen Staubs", sagte Li.

Wissenschaftler haben festgestellt, dass dunkle Regionen im Universum, welche als dunkle interstellare Staubwolken bezeichnet werden, reich an atomaren und molekularen Gasen und Staub sind. Man gehe davon aus, dass es sich dabei um Geburtsorte neuer Sterne, neuer Planeten und womöglich auch neuen Lebens handele, so die Wissenschaftler.

Mit etwa minus 263 Grad Celsius herrscht in den dunklen interstellaren Staubwolken die niedrigste Temperatur in der Milchstraße. Bei derartig tiefen Temperaturen sei es aber schwierig, Wasserstoff-Atome und Moleküle zu identifizieren.

„Unsere Analyse zeigt, dass die dunkle Wolke ungefähr sechs Millionen Jahre alt ist. Sie ist daher immer noch ein Baby. Innerhalb der Wolke wird voraussichtlich eine neue Sonne geboren. Zuvor waren bereits Zigtausende dunkle interstellare Wolken entdeckt worden. Bei unserer Entdeckung handelt es sich jedoch um eine neu entstehende Molekülwolke", sagte Li.

Die neue Entdeckung hat Li zu der Überzeugung geführt, dass man mit dem FAST zukünftig mehrere Geburtsorte neuer Sonnen finden könnte.

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