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„Stau" auf dem Mount Everest
  2019-05-31 09:08:37  CRI


In den meisten chinesischen Städten ist Stau etwas ganz Alltägliches, zum Beispiel auf dem Weg zur Arbeit oder an Sehenswürdigkeiten. Dass diese Verkehrssituation sich nun aber auch auf die Berge des Landes ausweitet, damit hat wohl keiner gerechnet. Auf dem Mount Everest ist nun aber genau dies passiert.

Ein Bild von einem „Stau" auf dem Mount Everest ist in China viral gegangen. Das Bild zeigt über 300 Bergsteiger, die vor dem Gipfel des Bergs feststecken und darauf warten, dass sich die Personen vor ihnen bewegen. Bei einer Höhe von über 8.000 Metern eine gefährliche Situation. Der Bergsteiger Tsering Trachi kommt aus Lhasa. Er hat den „Stau" auf dem Mount Everest selbst erlebt und erklärte in einem Interview dazu:

„Wie jeder weiß, ist der Mount Everest der höchste Berg der Welt. Deshalb haben fast alle Bergsteiger den Wunsch, diesen Gipfel zu besteigen. Das ist aber natürlich sehr schwierig und auch gefährlich. Mein Team hat zwölf Mitglieder wie mich und 21 Begleiter. In diesem Jahr ist die passende Zeit zur Besteigung, die sogenannte Fensterzeit, sehr kurz. Wenn über 300 Bergsteiger dort sind, bedeutet das, dass zu dieser Zeit eigentlich mehr als 1.000 Menschen da sind, da es immer doppelt so viele Begleiter wie Bergsteiger gibt. Wir haben an jenem Tag drei Stunden gewartet. Das ist wirklich sehr gefährlich, da wir in der Höhe alle Sauerstoff brauchen. Wenn er nicht ausreicht, können wir den Berg nicht mehr runtergehen."

Tsering Trachis Darstellung der Situation hat im Internet für großes Aufsehen gesorgt. So umstritten die Meinungen zu einem Thema meist aber sind, in diesem Fall waren sich die meisten Netizens einig: Drei Stunden auf dem Mount Everest auf die Gipfelbesteigung zu warten, ist übertrieben.

„Wie bitte?! Drei Stunden in einer Höhe von mehr als 8.000 Meter im Stau stehen? Das ist unglaublich. Ich kenne mich damit nicht aus, aber es ist doch bestimmt sehr kalt und man hat auch Hunger!"

„Ich dachte immer, Bergsteigen und vor allem die Besteigung des Gipfels des Mount Everest sei sehr cool. Ich habe einen Sohn, ich habe sogar darüber nachgedacht, ihn zu ermutigen, so etwas Cooles zu erleben. Jetzt habe ich das Gefühl, dass ich mich geirrt habe."

„Sport ist gut für den Körper, die Gesundheit und auch die Willenskraft. Aber das Leben ist wichtiger. Man kann natürlich sein Leben lang stolz darauf sein, dass man den höchsten Berg der Welt erobert hat, aber man muss auch darüber nachdenken, dass man noch Eltern und eine Familie hat. Ich finde, wenn einem sein Hobby wichtiger ist als alles andere, dann ist das sehr egoistisch."

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