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Im Ausstellungssaal des Hauptquartiers des Hangzhou'er Unternehmens Wanxiang wird ein saphirblauer Luxusrennwagen der Marke „Karma" mit Hybridantrieb zur Schau gestellt. Das Auto kann mit Benzin, Strom oder Solarenergie angetrieben werden. – Ein Beispiel der fortschrittlichen Technologie des Mammutunternehmens. Dazu mehr von Chen Jun, dem Direktor des unternehmenseigenen Forschungsinstituts:
"Für den Rennwagen ‚Karma' haben wir eine Fabrik in Los Angeles errichtet. Das ist der erste Typ eines chinesischen Autos, der nach amerikanischem Standard hergestellt und getestet wird."
Es ist kaum vorstellbar, dass Wanxiang vor mehr als 40 Jahren eine kleine Werkstatt für die Reparatur von Agrarmaschinen war. Unter Leitung des Firmengründers Lu Guanqiu hat sich Wanxiang zu einer multinationalen Unternehmensgruppe für die Produktion und den Verkauf von Autoersatzteilen entwickelt. Der Umsatz und Gewinn liegen jeweils bei 100 Milliarden und 10 Milliarden Yuan RMB. Wanxiang ist sozusagen ein Abbild der Entwicklung der chinesischen Fertigungsindustrie seit Beginn der Reform und Öffnung vor 40 Jahren. Angefangen in der verarbeitenden Industrie bietet das Unternehmen Wanxiang heutzutage die komplette Produktionskette für einen PKW.
Im Mai 2017 hat Wanxiang den Luxusrennwagen „Karma" an den Kunden gebracht. Vorstandvorsitzender Lu Weiding erläutert: „Wanxiang hat sich von Anfang an auf Autoersatzteile spezialisiert. Wir sind der Ansicht, dass Ersatzteile das A und O der chinesischen Automobilindustrie sind. Wir steigen in den Bereich Komplettwagen ein, weil wir stolz auf unsere Ersatzteile sind. Wir sind der Meinung, dass die Entwicklung von Ersatzteilen wegweisend für die Entwicklung von Komplettwagen ist. So haben wir bereits 1999 unser Hauptziel für die Entwicklung von Elektroautos und Autos mit sauberen Energien Antrieb festgelegt."
Wie unser Reporter festgestellt hat, haben die bestbezahltesten Positionen im Unternehmen über die Jahre gewechselt. Während es in den 70er Jahren die Fließbandarbeiter waren, waren es in den 80er Jahren Verkäufer, in den 90er Jahren Fabrikleiter und Anfang des 21. Jahrhunderts Projektleiter. In den kommenden Jahren könnten die bestverdienenden Berufe in der Forschung zu finden sein, prophezeit Vorstandsvorsitzender Lu Weiding.
Nach Ansicht von Chen Jun, Direktor des Forschungsinstituts von Wanxiang, sind diese Veränderungen vor allem auf die Reform und Öffnung zurückzuführen: „In den 70er Jahren leisteten die Fließbandarbeiter den größten Beitrag zur Fabrik. In den 80er Jahren, also zu Beginn der Reform und Öffnung, wurde die Marktwirtschaft in China eingeführt. Es waren die Verkäufer, die dem Unternehmen eine größere Entwicklungsperspektive schufen. Seit den 90er Jahren sind die Chinesen mit dem Begriff ‚fortgeschrittenes Management' vertraut. Wer bessere Managementideen hat, trägt zur Erhöhung der Betriebsleistung bei. Was die Wissenschaftler von heute angeht, nehmen wir die soliden Batterien als Beispiel, sollte jemand tatsächlich einen Durchbruch erreichen, könnte das Unternehmen davon in Höhe von weit mehr als 100 Millionen Yuan profitieren."
Chen Jun zufolge will Wanxiang künftig 200 Milliarden Yuan RMB in die Produktion von Ersatzteilen und Batterien für mit neuen Energien betriebene Autos investieren. Ziel sei es, ein internationales High-Tech-Unternehmen für saubere Energien zu werden.