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Karl Marx und der chinesische Weg
  2018-04-26 16:31:56  cri

Li Zhongshang

Vor 38 Jahren bin ich in den Westen gereist, um ein Doktor-Studium an der Universität Bonn, der Alma Mater von Karl Marx, zu absolvieren. Ich pendelte zwischen dem Klassenzimmer und der Bibliothek, las auf dem ursprünglichen Sitzplatz von Marx, schrieb im Studentenwohnheim meine Arbeiten und nahm an Diskussionen im und außerhalb des Unterrichts teil. Oft ging ich am Ufer des Rheins spazieren – mit philosophischem Gedanken – und ließ meiner Fantasie freien Lauf. Was mir am meisten durch den Kopf ging, war das Thema „Marx und China" und wie wir in die Zukunft gehen sollten. 38 Jahre sind schnell vergangen. Während dieser Zeit lösten sich die Sowjetunion und die Ostblockstaaten in Osteuropa auf. China ist es aber gelungen, einen Weg des Sozialismus chinesischer Prägung zu beschreiten. Man könnte sagen, in China hat der Marxismus nicht nur einen Sieg errungen, sondern auch eine Entwicklung erlebt. Heute gedenken wir des 200. Geburtstags von Karl Marx und diskutieren das Thema „Karl Marx und der chinesische Weg". Dies ist von großer Bedeutung und sein Einfluss hat China und Deutschland sowie die Welt deutlich überschritten.

1. Karl Marx und seine „zwei großen Entdeckungen"

Vor 200 Jahren wurde Karl Marx geboren. Niemand hätte gedacht, dass die Gedanken dieses Gelehrten, der großes Talent und großen Fleiß zeigte sowie in materieller Not lebte, die Welt erleuchten und verändern würden. Vor dem Grab von Karl Marx sagte Friedrich Engels 1883: „Am 14. März, nachmittags ein Viertel vor drei, hat der größte lebende Denker aufgehört zu denken." Marx entdeckte „das Entwicklungsgesetz der menschlichen Geschichte" und „mit der Entdeckung des Mehrwerts" entdeckte er „auch das spezielle Bewegungsgesetz der heutigen kapitalistischen Produktionsweise und der von ihr erzeugten bürgerlichen Gesellschaft."

„So war der Mann der Wissenschaft. Aber das war noch lange nicht der halbe Mann. Die Wissenschaft war für Marx eine geschichtlich bewegende, eine revolutionäre Kraft. So reine Freude er haben konnte an einer neuen Entdeckung in irgendeiner theoretischen Wissenschaft, deren praktische Anwendung vielleicht noch gar nicht abzusehen – eine ganz andere Freude empfand er, wenn es sich um eine Entdeckung handelte, die sofort revolutionär eingriff in die Industrie, in die geschichtliche Entwicklung überhaupt."

„Denn Marx war vor allem Revolutionär. Mitzuwirken, in dieser oder jener Weise, am Sturz der kapitalistischen Gesellschaft und der durch sie geschaffenen Staatseinrichtungen, mitzuwirken an der Befreiung des modernen Proletariats, dem er zuerst das Bewußtsein seiner eigenen Lage und seiner Bedürfnisse, das Bewußtsein der Bedingungen seiner Emanzipation gegeben hatte – das war sein wirklicher Lebensberuf. Der Kampf war sein Element. Und er hat gekämpft mit einer Leidenschaft, einer Zähigkeit, einem Erfolg wie wenige."

„[U]nd ich kann es kühn sagen: Er mochte noch manchen Gegner haben, aber kaum noch einen persönlichen Feind." („Karl Marx • Friedrich Engels Werke" Band 3, Ausgabe 2012, Volksverlag, S. 1002 - 1004)

In Wirklichkeit ist Karl Marx als der große Revolutionär, Denker und Philosoph weltweise anerkannt.

2. Die wahre Bedeutung der „Abschaffung des Privateigentums" und des „Kommunismus" nach Marx

Am 21. Februar 1848, vor 170 Jahren, wurde das „Manifest der Kommunistischen Partei" in London veröffentlicht. Geschrieben wurde es nach dem Buch „Die deutsche Ideologie" und es war der erste Artikel von Marx über politisches Praktikum. Das bedeutete, dass Marx den historischen Materialismus nun auch in politischen Aktivitäten anzuwenden begann. Nach dem Ausbruch der internationalen Wirtschafts- und Finanzkrise im Jahr 2008 fiel Marx, der vor mehr als 100 Jahren als erster die Wirtschaftskrise des Kapitalismus systematisch analysiert hatte, der Öffentlichkeit wieder ins Auge. Ein Marx-Fieber erfasste die westliche Gesellschaft. Insbesondere war Marx der Ansicht, dass es nicht reiche, wirtschaftliche Probleme allein in wirtschaftlichen Bereichen zu lösen. Vielmehr sollten wirtschaftliche Probleme mit gesellschaftlichen Problemen, insbesondere mit der gesellschaftlichen Gerechtigkeit verbunden werden. Angesichts einiger Mängel der gegenwärtigen westlichen Gesellschaft ist die Analyse von Marx noch immer von aktueller Bedeutung.

„Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des Kommunismus." Es folgte eine Entwicklung, in der sich die Sowjetunion und der Sozialismus bildeten, schließlich aber auflösten. Im Gegensatz dazu wurden ein Erfolg bei der Revolution in China und ein Sieg beim sozialistischen Aufbau der Volksrepublik unter Führung der KP Chinas errungen, ebenso wie große Erfolge bei der Reform und Öffnung Chinas. Dies hat die Vorstellung von Marx deutlich übertroffen. Man hat sich selbst von der Macht des Marxismus überzeugt, wie auch von dem durchgehenden Gedanken des „Manifest der Kommunistischen Partei", „daß die ökonomische Produktion und die aus ihr mit Notwendigkeit folgende gesellschaftliche Gliederung einer jeden Geschichtsepoche die Grundlage bildet für die politische und intellektuelle Geschichte dieser Epoche; daß demgemäß (seit Auflösung des uralten Gemeinbesitzes an Grund und Boden) die ganze Geschichte eine Geschichte von Klassenkämpfen gewesen ist, Kämpfen zwischen ausgebeuteten und ausbeutenden, beherrschten und herrschenden Klassen auf verschiedenen Stufen der gesellschaftlichen Entwicklung; daß dieser Kampf aber jetzt eine Stufe erreicht hat, wo die ausgebeutete und unterdrückte Klasse (das Proletariat) sich nicht mehr von der sie ausbeutenden und unterdrückenden Klasse (der Bourgeoisie) befreien kann, ohne zugleich die ganze Gesellschaft für immer von Ausbeutung, Unterdrückung und Klassenkämpfen zu befreien – dieser Grundgedanke gehört einzig und ausschließlich Marx an." („Karl Marx • Friedrich Engels Werke" Band 1, Ausgabe 2012, Volksverlag, S. 380)

Das „Manifest der Kommunistischen Partei" legte bloß, dass die Bourgeoisie mit ihrem Gegenteil schwanger gehe sowie ihre eigene Entwicklung begrenze und kam zu der Schlussfolgerung, dass die Bourgeoisie „ihre eigenen Totengräber produziere" und ihr Untergang unvermeidlich sei. Es ist nicht zu bestreiten, dass der Kommunismus aus der Bourgeoisie stammt. Er ist eine neue Gesellschaft, die auf der Aufhebung der Bourgeoisie beruht, denn „das Recht kann nie höher sein, als die ökonomische Gestaltung und dadurch bedingte Kulturentwicklung der Gesellschaft." („Karl Marx • Friedrich Engels Werke" Band 1, Ausgabe 2012, Volksverlag, S. 380)

Im „Manifest der Kommunistischen Partei" heißt es: „In diesem Sinn können die Kommunisten ihre Theorie in dem einen Ausdruck: Aufhebung des Privateigentums, zusammenfassen." („Karl Marx • Friedrich Engels Werke" Band 1, Ausgabe 2012, Volksverlag, S. 414) Das ist wohl einer der Ursprünge der Behauptung, Kommunisten seien Bestien. Die Bourgeoisie warf den Kommunisten vor, sie „wollten das persönlich erworbene, selbsterarbeitete Eigentum abschaffen; das Eigentum, welches die Grundlage aller persönlichen Freiheit, Tätigkeit und Selbständigkeit bilde." Marx und Engels verwiesen deutlich darauf, wenn das Kapital als gesellschaftliche Kraft „in gemeinschaftliches, allen Mitgliedern der Gesellschaft angehöriges Eigentum verwandelt wird, so verwandelt sich nicht persönliches Eigentum in gesellschaftliches." („Karl Marx • Friedrich Engels Werke" Band 1, S. 415) Das heißt, der Privatcharakter von Kapital sollte abgeschafft und dieses Kapital in gemeinschaftliches Eigentum verwandelt werden, was aber nicht die Aufhebung von Privateigentum bedeutete. Denn „[w]as den Kommunismus auszeichnet, ist nicht die Abschaffung des Eigentums überhaupt, sondern die Abschaffung des bürgerlichen Eigentums" und die Aufhebung der Ausbeutung der Arbeiter durch die Kapitalisten. (siehe oben, S. 414)

Marx und Engels widersprachen der Kritik, wonach die Aufhebung dieser Verhältnisse der Abschaffung der Persönlichkeit und Freiheit glich. Die Persönlichkeit, die der Kommunismus abschaffen wolle, sei die der Kapitalisten und bürgerlicher Privateigentümer. Aber „[d]er Kommunismus nimmt keinem die Macht, sich gesellschaftliche Produkte anzueignen, er nimmt nur die Macht, sich durch diese Aneignung fremde Arbeit zu unterjochen." (siehe oben, S. 416) Die Freiheit, die der Kommunismus aufheben will, ist die Handels-, Verkaufs- und Kauffreiheit, die auf den bürgerlichen Produktionsverhältnissen beruht mit der Voraussetzung, dass das Proletariat keine eigenen Produktionsmittel besitzt und darauf angewiesen ist, seine Arbeitskraft zu verkaufen. Es ist eine Freiheit der Konkurrenz unter den Arbeitern selbst, deren Bedingung darin liegt, dass die Kapitalisten durch Ausbeutung und Anhäufung von Reichtum zur Herrschaft kommen und diese dann festigen – eine Freiheit auf Kosten einer tiefgehenden Nicht-Freiheit. Einfach gesagt, was der Kommunismus abschaffen will, ist genau diese Kauf-, Verkaufs- und Handelsfreiheit, die auf Ausbeutung beruht. Auch in Bezug auf die Aneignung und Produktion geistiger Produkte wie etwa Ideen über Bildung, Familie, Religion, Philosophie und Ideologie stehen die Klassen einander direkt gegenüber. „Die kommunistische Revolution ist das radikalste Brechen mit den überlieferten Eigentumsverhältnissen; kein Wunder, daß in ihrem Entwicklungsgange am radikalsten mit den überlieferten Ideen gebrochen wird." (siehe oben, S. 421)

Im „Manifest der Kommunistischen Partei" wird der Kommunismus, eine in Zukunft ideale Gesellschaft wie folgt zusammengefasst: „An die Stelle der alten bürgerlichen Gesellschaft mit ihren Klassen und Klassengegensätzen tritt eine Assoziation, worin die freie Entwicklung eines jeden die Bedingung für die freie Entwicklung aller ist." (siehe oben, S. 422) Diese „freie Assoziation" ist eine organische Vereinigung, die auf der Verwirklichung einer freien, umfassenden Entwicklung des Individuums beruht. Weder sind darin Ausbeutung, Herrschaft und Unterdrückung von Einzelpersonen durch das Kollektiv vorhanden, noch handelt es sich dabei einfach um eine anorganische Gemeinschaft von Individuen wie „ein Sack von Kartoffeln". Es ist eine „freie Assoziation", die auf der Aufhebung der Widersprüche zwischen Individuen und Gruppen beruht. Der Satz „die freie Entwicklung eines jeden ist die Bedingung für die freie Entwicklung aller" ist die genaueste Formulierung der dialektischen Verhältnisse zwischen Individuum und Kollektiv in einer „freien Assoziation". Es ist klar, dass Marx die Ansicht vertrat, dass eine umfassende, freie Entwicklung des Menschen die zukünftige kommunistische Gesellschaft im Wesentlichen auszeichne.

Im Jahr 1875 gab Marx eine noch klarere Formulierung: „In einer höheren Phase der kommunistischen Gesellschaft, nachdem die knechtende Unterordnung der Individuen unter die Teilung der Arbeit, damit auch der Gegensatz geistiger und körperlicher Arbeit verschwunden ist; nachdem die Arbeit nicht nur Mittel zum Leben, sondern selbst das erste Lebensbedürfnis geworden; nachdem mit der allseitigen Entwicklung der Individuen auch ihre Produktivkräfte gewachsen und alle Springquellen des genossenschaftlichen Reichtums voller fließen - erst dann kann der enge bürgerliche Rechtshorizont ganz überschritten werden und die Gesellschaft auf ihre Fahne schreiben: Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen!" („Karl Marx • Friedrich Engels Werke" Band 3, Ausgabe 2012, Volksverlag, S. 364 - 365)

Es ist offensichtlich, dass der Kommunismus anstatt für Bastien und Weibergemeinschaften für Fairness, Gerechtigkeit, Freiheit, Demokratie und Glück eintritt, ebenso wie für die Aufhebung schändlicher Phänomene wie Unterdrückung und Ausbeutung zwischen Menschen. Auch plädiert der Kommunismus für eine freie, umfassende Entwicklung des Menschen und eine schöne, ideale Gesellschaft der Menschheit, in der durch die vollständige Entwicklung der Produktionskraft jeder zum gemeinsamen Besitz von Eigentum und zu Reichtum kommt.

3. Marx gedankliche Entwicklung von der „doppelten Unvermeidlichkeit" zur „Dialektik der Produktivkräfte"

Karl Marx stellte im „Manifest der Kommunistischen Partei" die Theorie der „doppelten Unvermeidlichkeit" vor: Der Untergang des Kapitalismus und der Sieg des Proletariats seien gleich unvermeidlich. (siehe Marx-Engels-Werke, Band 1, Volksverlag, 2012, Seite 413) Doch im Vorwort von „Zur Kritik der Politischen Ökonomie" formulierte er die bekannte „Dialektik der Produktivkräfte": „Eine Gesellschaftsformation geht nie unter, bevor alle Produktivkräfte entwickelt sind, für die sie weit genug ist, und neue höhere Produktionsverhältnisse treten nie an die Stelle, bevor die materiellen Existenzbedingungen derselben im Schoß der alten Gesellschaft selbst ausgebrütet worden sind." (siehe Marx-Engels-Werke, Band 2, Volksverlag, 2012, Seite 3) Diese „Dialektik der Produktivkräfte" ist eine Korrektur seiner zu optimistischen Prognose der Lage und Folge der Revolution sowie seiner begrenzten und mangelhaften Erkennung der Lebensdauer des Kapitalismus. Sie hat bewiesen, dass die Vernichtung einer Produktionsbeziehung und die Entstehung einer anderen darauf basieren, dass sich die Produktivität bis zu einem gewissen Grad entwickelt. Eine Produktionsbeziehung, die noch gewisse Produktivität besitzt und diese noch fördern kann, wird nie untergehen. Auch wenn sie künstlich vernichtet wird, wird sie auf verschiedene Art und Weise wiederbelebt. Eine neue Produktionsbeziehung kann nicht aufgebaut werden, bevor sich ihre Produktivität nicht zu einem gewissen Grad entwickelt hat. Auch wenn ein Herrscher sie erzwingt, ist sie instabil und mangelhaft. Deswegen kann sie nicht langfristig bestehen. Sollte ein Herrscher oder der ganze Überbau diese Produktionsbeziehung, die über das Produktivitätsniveau hinausgeht, gezwungen aufrechterhalten, führt das zu Stagnation, Rückgang und einer Zerstörung der Produktivität. Diese objektive Wahrheit wurde bereits durch die Praxis in der Sowjetunion, in osteuropäischen Ländern und den Sozialismus Chinas vor der Reform und Öffnung bewiesen.

Nachdem Karl Marx und Friedrich Engels die „Dialektik der Produktivkräfte" vorlegten, gab es noch viele Richtungswechsel ihrer Denkweise wie Ende der 1840er Jahre oder in den 1850er Jahren. Zum Beispiel hat Karl Marx in seinem Werk „Das Kapital" eingesehen, dass die wirtschaftliche Entwicklung nach der allgemeinen Krise im Jahr 1867 große Veränderungen durchlaufen hat. Durch die erstaunliche Entwicklung von Verkehrsmitteln entstand zum ersten Mal ein Weltmarkt. Neben Großbritannien, das die Industrie monopolisierte, entwickelten sich viele Industrieländer, die mit dem Vereinigten Königreich konkurrierten. Der Kapitalüberschuss in Europa öffnete zahlreiche und vielfältige Investitionsbereiche in vielen Ländern der Welt. Kapitalien waren im Vergleich zur Vergangenheit dadurch stärker verteilt. Gegen übermäßige regionale Spekulationen konnte dadurch viel einfacher vorgegangen werden. Die Wahrscheinlichkeit einer Wiederholung der Krise war dadurch teilweise beseitigt oder zumindest in großem Maße gesenkt worden. Karl Marx meinte jedoch: „Das Kapitalmonopol wird zur Fessel der Produktionsweise, die mit und unter ihm aufgeblüht ist. Die Zentralisation der Produktionsmittel und die Vergesellschaftung der Arbeit erreichen einen Punkt, wo sie unverträglich werden mit ihrer kapitalistischen Hülle. Sie wird gesprengt. Die Stunde des kapitalistischen Privateigentums schlägt. Die Expropriateurs werden expropriiert." (Das Kapital, Band 1, Volksverlag, 2004, Seite 874) Diese Veränderung der Denkweise war normal, da sich auch die Gegebenheiten ständig veränderten. Auf Grundlage der grundsätzlichen Tendenz und inneren Logik der Veränderung von Karl Marx und Friedrich Engels Denkweise und gemäß den neuen Veränderungen des Kapitalismus und den Gegebenheiten der Arbeiterbewegung ist ersichtlich, dass die Arbeiterklasse durch objektive Analyse der Lage der Revolution Strategien und Methoden durchführen soll, die den lokalen Gegebenheiten entsprechen. Wenn die Bedingungen nicht reif sind, sollen nicht planlos bewaffnete Aufstände durchgeführt werden, um die politische Macht zu ergreifen. Dies ist auch einer der Gründe, dass die Anhänger des Neo-Marxismus dafür plädieren, die Dominanz der Ideologie durch parlamentarischen Kampf zu erhöhen, um dadurch an die Macht zu kommen.

Bei seiner Kritik des absurden Standpunkts des russischen Theoretikers des Populismus, Pjotr Tkatschow, dass es in Russland weder eine städtische Bourgeoisie noch ein städtisches Proletariat gebe und eine sozialistische Revolution des Proletariats deswegen leichter realisiert werden könne, erklärte Friedrich Engels: „Die vom modernen Sozialismus erstrebte Umwälzung ist, kurz ausgedrückt, der Sieg des Proletariats über die Bourgeoisie und die Neuorganisation der Gesellschaft durch Vernichtung aller Klassenunterschiede. Dazu gehört nicht nur ein Proletariat, das diese Umwälzung durchführt, sondern auch eine Bourgeoisie, in deren Händen sich die gesellschaftlichen Produktionskräfte soweit entwickelt haben, daß sie die endgültige Vernichtung der Klassenunterschiede gestatten." (Soziales in Russland, Friedrich Engels, 1874-1875, siehe Marx-Engels-Werke, Band 18, Volksverlag, 1964, Seite 610 ) „Erst auf einem gewissen, für unsere Zeitverhältnisse sogar sehr hohen Entwicklungsgrad der gesellschaftlichen Produktivkräfte wird es möglich, die Produktion so hoch zu steigern, dass die Abschaffung der Klassenunterschiede ein wirklicher Fortschritt, daß sie von Dauer sein kann, ohne einen Stillstand oder gar Rückgang in der gesellschaftlichen Produktionsweise herbeizuführen. Diesen Entwicklungsgrad haben die Produktivkräfte aber erst erhalten in den Händen der Bourgeoisie. Die Bourgeoisie ist demnach auch nach dieser Seite hin eine ebenso notwendige Vorbedingung der sozialistischen Revolution wie das Proletariat selbst. Ein Mann also, der sagen kann, daß diese Revolution in einem Lande leichter durchzuführen sei, weil dasselbe zwar kein Proletariat, aber auch keine Bourgeoisie besitze, beweist damit nur, dass er vom Sozialismus noch das Abc zu lernen hat." (siehe Marx-Engels-Werke, Band 18, Volksverlag, 1964, Seite 610-611) Dies warnt uns davor, die kindlichen Gedanken und Fehler extremlinker Kräfte zu vermeiden und keine Angst vor der Marktwirtschaft zu haben. Auf die Methoden des Kapitalismus zur Werterhöhung der Kapitalien darf nicht verzichtet werden. Zudem muss man die Entwicklung der Produktivität durch die Bourgeoisie nicht fürchten sondern diese ganz im Gegensatz natürlich reifen lassen. Mit der hochgradigen Entwicklung der kapitalistischen Produktivität entwickelt sich auch das Proletariat, das schließlich zum Totengräber des Kapitalismus wird. Das Scheitern der sozialistischen Planwirtschaft der Sowjetunion und der Erfolg der sozialistischen Marktwirtschaft Chinas haben die Richtigkeit und Wahrheit der „Dialektik der Produktivkräfte" ausreichend bewiesen. Außerdem glaubte Karl Marx auch überzeugt daran, dass der Untergang des Kapitalismus und der Sieg des Proletariats gleich unvermeidlich sind.

4. Marxismus und der chinesische Weg

Die zwei wesentlichen Entdeckungen von Karl Marx, seine Vorstellung über die sozialistische Gesellschaft und die „Dialektik der Produktivkräfte" strahlen noch heute den Glanz der Wahrheit aus. Einige fortschrittliche Chinesen haben aus der wissenschaftlichen Wahrheit des Marxismus eine Lösung für die Probleme Chinas gefunden. Die Kommunistische Partei (KP) Chinas entstand im Jahr 1921 im richtigen Moment. Die chinesische Bevölkerung hat unter der Leitung der KP Chinas während der 28-jährigen Kriegszeit den japanischen Imperialismus besiegt und das reaktionäre Herrschen der Kuomintang gestürzt. Außerdem wurde die neu-demokratische Revolution vollendet und schließlich die Volksrepublik China gegründet. Damit begannen die Revolution und der Aufbau des Sozialismus in China. Auf der dritten Plenartagung des 11. Zentralkomitees der KP Chinas am 18. Dezember 1978 hat die Reform und Öffnung angefangen. Der Weg, die Theorie und das System des Sozialismus chinesischer Prägung wurden schrittweise optimiert. Auf dem 18. Parteitag der KP Chinas trat der Sozialismus chinesischer Prägung in ein neues Zeitalter ein. Das Zentralkomitee der KP Chinas mit Xi Jinping als Kern hat die Arbeit gegen Korruption und für Reformen gefördert, die den Wünschen der Bevölkerung entsprechen und von der Bevölkerung sehr unterstützt werden. China entwickelt sich stabil und gut. Die Volksrepublik hat beispiellose Errungenschaften erzielt.Die „Tiger" und „Fliegen" – korrupte Funktionäre von hohem und niedrigem Rang – werden gemeinsam besiegt. Das Phänomen, dass gute Beamte enttäuscht werden und sich aufgeben, hat sich verändert. Auch das Phänomen des Kaufs und Verkaufs von Regierungsposten, das von der Bevölkerung verabscheut wird, wurde kontrolliert. Durch den Kampf gegen Korruption konnten schwarze Schafe ausgesiebt und die Entwicklung gefördert werden. Die chinesische Wirtschaft hat ein Wachstum mit hoher Geschwindigkeit beibehalten und einen Wandel in Richtung einer hochqualitativen Entwicklung vollzogen. Das Bruttoinlandsprodukt liegt weltweit stabil auf dem zweiten Platz. Die Lebensbedingungen der Bevölkerung haben sich deutlich verbessert, während ein Umweltbewusstsein in den Herzen der Bevölkerung Wurzeln geschlagen hat. Auch in den Bereichen Wissenschaft und Technik wurden viele Erfolge erzielt. Zahlreiche bedeutsame Forschungsergebnisse wie die Raumsonde „Tiangong", das U-Boot „Jiaolong", das Teleskop „FAST", der DAMPE-Forschungssatellit „Wukong", der Quantensatellit „Mozi" und die Herstellung von Großraumflugzeugen wurden der Welt nacheinander vorgestellt. Die erfolgreiche Aufrechterhaltung der Souveränität im Südchinesischen Meer zeigt die starke und richtige Führung des Zentralkomitees der KP Chinas. Sie verkörpert die nationale Integrität der Chinesen, die sich nicht mit Gewalt unterwerfen lassen. Auch beim Aufbau der Landesverteidigung wurden beachtliche Errungenschaften erzielt und es haben sich tiefgreifende Veränderungen ereignet. Beim Austausch mit dem Ausland, im Außenhandel und bei Investition im Ausland wurden viele Erfolge erzielt. Das Volumen der Devisenreserve Chinas gehört zu den größten der Welt, wodurch das Wirtschaftssystem stabilisiert werden soll.

Die diplomatische Strategie Chinas hat sich verändert. Am 23. März 2013 hat Staatspräsident Xi Jinping in Moskau den Aufbau neuartiger internationaler Beziehungen mit Zusammenarbeit und gemeinsamem Gewinn im Zentrum vorgestellt. Bei vielen wichtigen Gelegenheiten hat er aus einer globalen Sichtweise und mit zukunftsorientierter strategischer Denkweise die Initiative zum Aufbau einer Schicksalsgemeinschaft der Menschheit vorgestellt. Am 14. März 2018 wurde der Aufbau einer Schicksalsgemeinschaft der Menschheit offiziell in der Verfassung der Volksrepublik China festgehalten. Im gleichen Monat wurde das Konzept in eine Deklaration des UN-Menschenrechtsrats aufgenommen.

China war eines der Gründungsmitglieder der Vereinten Nationen und das erste Land, das die UN-Charta unterzeichnete. Chinas Staatspräsident Xi Jinping sagte vor kurzem erneut vor der ganzen Welt: „Lassen wir das Licht der Schicksalsgemeinschaft der Menschheit auf die ganze Welt scheinen!" Eine Schicksalsgemeinschaft der Menschheit aufzubauen, bedeutet, eine langfristig friedliche, offene, tolerante, saubere und schöne Welt mit allgemeiner Sicherheit und gemeinsamer Prosperität zu gestalten. In China sagt man: „Aufrichtigkeit ist der Weg und Menschlichkeit ist die Moral." Chinesen haben einen starken Wunsch nach Gerechtigkeit und besitzen viel Mitgefühl. Sie verbinden seit jeher ihre eigene Zukunft und ihr eigenes Schicksal mit den Bevölkerungen anderer Länder. Blickt man in die Geschichte Chinas, verkörpern die Reise des kaiserlichen Gesandten Zhang Qian in den Westen, die Überfahrt des Mönchs Jian Zhen nach Japan und die Expedition des Seefahrers Zheng He in den Westen den Wunsch der Chinesen nach einer großen Harmonie und dem Aufbau einer besseren Welt. Dieser nationale Geist wurde geerbt und wird heutzutage in einem neuen Zeitalter weiterentwickelt. China beachtet Menschen in Kriegen und bei Unruhen sowie verhungernde und arme Menschen und bietet ihnen uneigennützige Hilfe. China ist immer bereit, alles in seiner Macht stehende zu tun, um zu Frieden und der Entwicklung der Menschheit beizutragen. Die Welt, in der wir leben, ist voller Hoffnung und gleichzeitig voller Herausforderungen. Vom Multilateralismus über die wirtschaftliche Globalisierung bis zur kulturellen Vielfalt und gesellschaftlichen Informatisierung, unsere Erde ist immer mehr zu einer Schicksalsgemeinschaft geworden, in der die Menschen miteinander verflochten sind. Kein einziges Land kann die verschiedenen Herausforderungen der Menschheit alleine meistern. Kein einziges Land ist eine isolierte Insel. Egal aus welchem Land man stammt, die Tendenz des Zeitalters von Frieden, Entwicklung, Zusammenarbeit und gemeinsamem Gewinn darf nicht verhindert werden, wenn man den Traum eines glücklichen und schönen Lebens verwirklichen möchte. Der Aufbau einer Schicksalsgemeinschaft der Menschheit ist dabei ein unausweichlicher Weg. Wenn man nicht wegen seiner komplizierten Wahrheit auf diesen Traum verzichtet und nicht wegen der Entfernung dieses Traums aufgibt, kann gemeinsam eine schöne Zukunft der Menschheit gestaltet werden (siehe „Renmin Ribao")

Von 1848 bis 2018, vom Gedanken von Karl Marx über Freie Assoziation bis zur Initiative Xi Jinpings für eine Schicksalsgemeinschaft der Menschheit, von Marx klassischem Werk bis zum Gedanken Xi Jinpings über Sozialismus chinesischer Prägung im neuen Zeitalter, hat sich das zentrale Anliegen nicht geändert: Wohlstand für die Menschheit und eine große Harmonie der Welt.

Die politischen Richtlinien und Errungenschaften der KP Chinas unter Anleitung der Theorien des Marxismus in den vergangenen 97 Jahren seit der Gründung der Partei, insbesondere die großen Erfolge seit der Durchführung der Reform- und Öffnungspolitik, haben bewiesen, dass die KP Chinas und die Zentralregierung einen effektiven und richtigen Weg eingeschlagen haben, der den Gegebenheiten des Landes entspricht. Die Reform und Öffnung Chinas wurde erzwungen. Das heißt, jede Zeit bringt ihre eigenen Helden hervor. Die Politik war ein unausweichliches Muss der Geschichte. Im Jahr 1978 betrug das Bruttoinlandsprodukt Chinas nur 364,5 Milliarden Yuan während das Pro-Kopf-BIP nur 230 US-Dollar ausmachte. Aufgrund der konzentrierten Planwirtschaft und des Gemeineigentums kannte man die sich schnell entwickelnde äußere Welt gar nicht oder nur oberflächlich. (Im Jahr 2017 betrug das BIP Chinas 82,7 Billionen Yuan RMB, etwa 12,2 Billionen US-Dollar, während das Pro-Kopf-BIP bei 9.482 US-Dollar lag.) Insbesondere die Zerstörung durch die Kulturrevolution und die dadurch erlittenen riesigen Verluste der Volkswirtschaft machten den Chinesen klar, dass die Planwirtschaft mit ihrem hohen Konzentrationsgrad, das einfache Gemeineigentum und der Weg des Sozialismus der Sowjetunion nicht mehr funktionierten. Gleichzeitig war es unmöglich den Weg der westlichen entwickelten Länder zu begehen oder den Sozialismus durch Kapitalismus zu ersetzen. Nicht nur die Bevölkerung Chinas wäre damit nicht einverstanden gewesen, auch die Wirtschaft erlaubte dies nicht. Durch die Befreiung der Gedanken, insbesondere durch die Diskussion darüber, dass die Praxis das einzige Kriterium zur Überprüfung von Wahrheit sei, wies Deng Xiaoping im Namen der KP Chinas darauf hin, dass China eine Reform- und Öffnungspolitik betreiben müsse. Seitdem verzichtet China aufgrund der eigenen Gegebenheiten, also der Anfangsphase des Sozialismus, auf das Motto „den Klassenkampf als Leitlinie nehmen". Die Volksrepublik stellte stattdessen den wirtschaftlichen Aufbau in den Mittelpunkt und begann eine Reform- und Öffnungspolitik. Dadurch konnten gesellschaftliche Kapazitäten befreit und weiterentwickelt sowie das sozialistische System optimiert werden. Durch eine sozialistische Marktwirtschaft, eine sozialistische demokratische Politik, eine sozialistische fortschrittliche Kultur und eine sozialistische harmonische Gesellschaft sollte ein starkes sozialistisches Land mit Wohlstand, Demokratie, Zivilisation, Harmonie und einer schönen Umwelt geschaffen werden. In diesem Zusammenhang hat China einen dritten Weg begangen, der sich vom Sozialismus der Sowjetunion und dem Kapitalismus westlicher Industriestaaten unterscheidet. Es handelt sich um einen sozialistischen Weg chinesischer Prägung. Er ist die wahre Essenz für den Aufschwung Chinas in den vergangenen 40 Jahren. (Li Zhongshang, Über „Neomarxismus", Verlag der Renmin-Universität, Beijing 2011)

Der dritte Weg Chinas, das Theoriesystem des Sozialismus chinesischer Prägung, stammt ursprünglich von Mao Zedong und wurde von Deng Xiaoping etabliert. Er wurde danach von Jiang Zemin und Hu Jintao weiterentwickelt. Nun hat Xi Jinping damit ein neues Zeitalter aufgeschlagen. Auf der 7. Plenarsitzung des 6. Zentralkomitees der KP Chinas in Yan'an (1942) appellierte Mao Zedong für die Einführung des Marxismus in China. Die Wahrheit in den Tatsachen zu suchen und die Kombination des Marxismus mit den Gegebenheiten Chinas entsprachen seiner festen Überzeugung. Er erreichte dadurch eine Wiederbelebung der chinesischen Bevölkerung. Deng Xiaoping bestand zu einem wichtigen historischen Zeitpunkt darauf, die Gedanken zu befreien und die Wahrheit in den Tatsachen zu suchen. Er wandte sich von den Theorien und der Grundlage „den Klassenkampf als Leitlinie nehmen" ab. Er rief entschlossen dazu auf, den Schwerpunkt der Arbeit der Partei und des Staats auf den wirtschaftlichen Aufbau zu verlegen. Außerdem beschloss er, eine Reform- und Öffnungspolitik durchzuführen und ihre Grundlinie in der Anfangsphase des Sozialismus festzulegen. Deng zufolge sollte ein Sozialismus chinesischer Prägung entstehen. Daher war er der wahre Chefdesigner der chinesischen Reform und Öffnung. Jiang Zemin führte die Idee seines Vorgängers weiter und bereitete den Weg für die Zukunft. In diesem Zusammenhang stellte er die wichtige Idee des „Dreifachen Vertretens" vor. Basierend auf den Tatsachen entwickelte Hu Jintao die Ideen seiner Vorgänger weiter und stellte zum ersten Mal die Idee einer wissenschaftlichen Entwicklung vor. „Die Hauptaufgabe ist die Entwicklung. Der Mensch muss im Mittelpunkt stehen. Die Basisanforderung ist eine umfassende und koordinierte Nachhaltigkeit. Grundsätzliche Methoden sind eine koordinierte Organisation und eine umfassende Teilhabe." (Weg zur rationalen Renaissance, Li Zhongshang,China international broadcasting Verlag, 2011 ) Xi Jinping führte die chinesische Bevölkerung in ein neues Zeitalter und etablierte einen neuen Gedanken des Sozialismus chinesischer Prägung. Alle fast 1,4 Milliarden Chinesen sind sich beispiellos einig über die Frage nach der Entwicklung Chinas und einer Renaissance der chinesischen Nation. China verfügt nun über eine stabile Gesellschaft, friedliche Entwicklung, mehr Wohlstand und eine harmonische Atmosphäre. Sie sind die wahre Repräsentation des heutigen Chinas.

Aus einer tieferen theoretischen Ebene analysiert, war der Weg Chinas in den vergangenen 30 Jahren anders als der Sozialismus der Sowjetunion oder der Weg westlicher Industrieländer. China hat selber einen dritten, anderen Weg gewählt. Dies ist von der Theorie her eine praktische Philosophie. Die chinesische Bevölkerung hat bei der langfristigen, lebendigen und auch qualvollen Gesellschaftspraxis eine Theorie, den Sozialismus chinesischer Prägung, verfasst, die sich als effektiv erwiesen hat. Diese Theorie plädiert dafür, die Gedanken zu befreien, die Wahrheit in den Tatsachen zu suchen und sich mit Solidarität zu entwickeln. Die Fahne von Deng Xiaopings Theorie soll hochgehalten und alle Hürden sollen beseitigen werden. Durch gemeinsame Bemühungen und harte Arbeit sollen Erfolge bei den vier Modernisierungen erzielt werden. Die Theorie verneinte den Klassenkampf und plädierte gegen einen inneren Kampf der Bevölkerung, in dem wahllos Etiketten verliehen und die Unzulänglichkeiten anderer verstärkt wurden oder einer irrenden Person keine Chance zur Korrektur ihrer Fehler gegeben wurde. Die ideologische Auseinandersetzung war nicht mehr die einzige Norm für die Ausarbeitung einer Politik für in- und ausländische Angelegenheiten. Sie legte fest, den wirtschaftlichen Aufbau in den Mittelpunkt zu stellen. Sie hat zudem die Theorie der Produktivkräfte verurteilt und verdrängt. Durch verschiedene Maßnahmen wurde die Produktivität befreit und entwickelt. Sie hat sich darum bemüht, die Hürden des ideologischen Kampfs zu beseitigen und dazu aufgerufen, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Sie hat auch dazu ermutigt, die zahlreichen Funktionen des Menschen als erstes Element der Produktivität zu nutzen. Basierend auf dem Geist des Marxismus, die Wahrheit in den Tatsachen zu suchen, beendete die Theorie durch ihre Praxis in der chinesischen Gesellschaft die Isolation des Landes und führte zur entschlossenen Durchführung der Reform- und Öffnungspolitik. Sie nahm die Entwicklungsergebnisse anderer Zivilisationen an und entwickelte sie innovativ weiter. Dadurch wurde ein neuer, eigener Weg begangen, der sich als besser als die beiden existierenden Wege erwiesen hat. Die chinesische Bevölkerung konnte davon stark profitieren. Daher wurde der Weg auch von der chinesischen Bevölkerung unterstützt. Als zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt konnte China gelassen mit der globalen Finanzkrise umgehen. Durch ein vier Billionen Yuan RMB schweres Wirtschaftsstimulationskonzept konnte die Vitalität der eigenen Wirtschaft aufrechterhalten werden und es wurden Beiträge zur Weltwirtschaft geleistet. Sein Ergebnis, Einfluss und Kooperationsgeist wurde von vielen Seiten gewürdigt. Wir Menschen leben auf einer einzigen gemeinsamen Erde. Alle Menschen müssen sich gemeinsam um das Glück der Bevölkerung, die Harmonie zwischen Ländern und Weltfrieden bemühen. Wie Deng Xiaoping einmal sagte, egal, ob eine Katze schwarz oder weiß sei, die Hauptsache sei, sie fange Mäuse. In diesem Sinne gibt es Tausende von Wege und Methoden, um den gemeinsamen Wunsch und das heilige Ziel der Menschheit zu verwirklichen. Bereits vor 170 Jahr sagte Karl Marx: „An die Stelle der alten bürgerlichen Gesellschaft mit ihren Klassen und Klassengegensätzen tritt eine Assoziation, worin die freie Entwicklung eines jeden die Bedingung für die freie Entwicklung aller ist." Die von Xi Jinping angeregte Schicksalsgemeinschaft der Menschheit ist eine Weiterentwicklung dieses Gedankens und eine Repräsentation des Wunsches der chinesischen Nation nach einer harmonischen Welt. (Der dritte Weg- „Neomarxismus" und die wahre Bedeutung des Wiedererstehens Chinas, Li Zhongshang, Volksverlag, 2010)

Die Praxis hat gezeigt, dass der dritte Weg Chinas, Sozialismus chinesischer Prägung, der richtige Weg ist. Seit 1949 haben die Volksrepublik China und die chinesische Bevölkerung einen Prozess von Wiederbelebung zu Wohlstand und schließlich zum Wiedererstehen in der heutigen neuen Ära erlebt, was als Weltwunder bezeichnet werden kann. Der chinesische Modus wurde von vielen anderen Ländern mit Aufmerksamkeit verfolgt und nachgeahmt, was die Wahrheit des Marxismus bestätigt hat. Der Marxismus ist kein Dogma, sondern eine Handlungsanweisung. Obwohl der Weg vor uns voller Schwierigkeiten und Hürden ist und auch voller Windungen sein kann, sind die Aussichten vielversprechend. Sollten wir Reformen und Innovationen weiterhin entschlossen fördern und alle Schwierigkeiten durch harte Arbeit überwinden, kann ein modernisiertes und sozialistisches Land mit Wohlstand, Demokratie, Zivilisation, Harmonie und schöner Umwelt aufgebaut sowie der großartige Wunsch einer Renaissance der chinesischen Nation verwirklicht werden. Die chinesische Bevölkerung ist bereit, mit Bevölkerungen anderer Staaten eine gemeinsame Entwicklung und gemeinsamen Gewinn durch friedliche Zusammenarbeit anzustreben. Gemeinsam soll eine Welt mit langfristigem Frieden, allgemeiner Sicherheit, gemeinsamem Wohlstand, Öffnung und Toleranz sowie einer schönen Umwelt geschaffen werden, um eine Schicksalsgemeinschaft der Menschheit aufzubauen.

(Der Autor hat 1984 den Doktortitel für Philosophie an der deutschen Universität Bonn erworben und war seit 1991 ordentlicher Professor an der Chinesischen Renmin-Universität Beijing. Er ist zudem Doktorandenbetreuer in der Chinesischen Fakultät für Marxismus-Studien und hochrangiger Forscher im Chongyang-Finanzforschungsinstitut der Chinesischen Renmin-Universität, a.D.Chefoekonomist der Chinesischen Volksbank, a.D.Chefredakteur von China Radio International, Yue-Kong Pao Lehrsthul-Professor der Ningbo-Universität, Shenzhen-City-Preisträger, Exzellanzprofessor der Universität Shenzhen, Gastwissenschaftler und Gastprofessor in Entscheidungskulturen der Universität Münster, Erwerber des Goldenen Schlüssels von Nut City USA sowie Gastprofessor an mehreren in- und ausländischen Universitäten )

Beijing,den 26.4.2018

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