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„Träume der Talente" lautete das Thema des dritten Nationalen Kreativwettbewerbs in China. Er inspirierte Schülerinnen und Schüler von 54 chinesischen PASCH-Schulen, Ideen für ein kurzes Theaterstück zu entwerfen und einer Jury zur Auswahl vorzulegen. Die Finalisten kamen vom 6. bis zum 9. April in Hangzhou zusammen. Auf die Gewinner des Wettbewerbs warteten Stipendien für einen mehrwöchigen Sommerkurs in Deutschland.
Am 6. April 2017 hat zum dritten Mal der Nationale Kreativwettbewerb in China stattgefunden. Schüler und Lehrkräfte von insgesamt 12 chinesischen PASCH-Schulen trafen sich in Hangzhou, um am Finale des Theater-Wettbewerbs teilzunehmen Das Motto des diesjährigen Kreativwettbewerbs lautete „Träume der Talente".
Der stellvertretende Leiter des Goethe-Instituts Beijing, Rafael D. Deschka, sagte auf der Eröffnungsfeier:
„Den Nationalen Kreativwettbewerb organisiert das Goethe-Institut China bereits zum dritten Mal, gemeinsam mit der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen. Dieses Jahr unter dem Thema ‚Träume der Talente'. Deutschklassen von 54 Schulen in China haben ihren Träumen in selbstgeschriebenen Theaterstücken Ausdruck verliehen. Die 12 kreativsten Stücke werden für das Finale des nationalen Kreativwettbewerbs ausgewählt und werden heute von insgesamt 63 Schülerinnen und Schülern präsentiert."
Die Finalisten, je sechs Theatergruppen chinesischer DSD- und FIT-Schulen, wurden nach vielen Wochen des Übens an eine der ältesten Schulen Chinas, die Fremdsprachenschule Hangzhou, eingeladen. Hier erwarteten sie zwei arbeitsreiche, aber dennoch kurzweilige Tage, denn zunächst hieß es: intensiv proben, Überleitungen einstudieren und vieles mehr. Diese vom Goethe-Institut und der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZFA) gemeinsam organisierte Veranstaltung dauerte vier Tage. Die Schülerinnen und die Schüler bereiteten sich auf das Finale des Theaterwettbewerbs vor, während sich die Lehrkräfte der chinesischen Schulen und des Goethe-Instituts in einem Workshop fortbildeten. Die deutsche Theatergruppe „Mimosen" wurde ebenfalls in die ostchinesische Stadt Hangzhou eingeladen, um mit den Finalisten des Wettbewerbs an deren selbstgeschriebenen Theaterstücken zu arbeiten. In einem zweitägigen Workshop verbesserten die Schüler ihre Aussprache, ihre Mimik und Gestik und gewannen deutlich an Selbstbewusstsein im Umgang mit der deutschen Sprache.
Lu Yixin, eine Schülerin der Shanghaier Fremdsprachenschule sagte,
„Für mich ist es ein Traum, mehr über Deutschland und die Kultur in diesem Land zu lernen."
Durch diesen Wettbewerb sowie die dazugehörenden Veranstaltungen sollen die Schüler und Lehrkräfte lernen, wie man mit „Projektarbeit" eine Fremdsprache kreativer lernen und lehren kann. Nach angeregten Diskussionen im Workshop kam man zu dem Schluss, dass zu einem erfolgreichen „Projektunterricht" wichtige Elemente wie Zusammenarbeit, Gruppeneinteilung, Themenauswahl, Präsentation der Ergebnisse sowie eine Bewertung gehören und dass die Schüler aktiver teilnehmen und mehr Freiheit genießen sollten. Sozialkompetenz, Methodenkompetenz und Selbstsicherheit werden im „Projektunterricht" unterstrichen.
Durch derartige Wettbewerbe und Fortbildungen sollen neue Lehr- und Lernmethode von den Lehrkräften der PASCH-Schulen anerkannt und umgesetzt werden. PASCH steht für die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft".
Deschka betonte, eines der Hauptziele des Goethe-Instituts, als das weltweit tätige Kulturinstitut der Bundesrepublik Deutschland, sei es, die Kenntnisse der deutschen Sprache im Ausland zu fördern.
„In China ist für uns dieses Ziel mit vielfältigen Aktivitäten und Aufgaben, mit verschiedenen Projekten auf verschiedenen Gebieten verbunden. Dabei geht es zum einen um die Förderung der Deutsch-Unterrichts-Qualität, vor allem durch Beratung, durch Lehrerqualifizierung, Lehrerfortbildung sowie Unterstützung in der Entwicklung von Unterrichtsmaterial. Zum anderen, wir führen Kulturveranstaltungen und Wettbewerbe durch. Im Rahmen der „Schulen: Partner der Zukunft" fördern wir den Deutschunterricht gemeinsam mit unseren Partnern, an unseren 2.000 Partnerschulen weltweit und an über 120 Schulen in China."
China ist ein Schwerpunktland dieser Initiative. Die PASCH-Schulen sind in diesem großen asiatischen Land überall zu finden.
Fang Jianwen, Direktor der Fremdsprachenschule Hangzhou sagte, seit dem Beitritt zu den PASCH-Schulen im Jahr 2008, erhalte seine Schule große Unterstützung vom Goethe-Institut:
„Wir bekommen nicht nur die deutschen Bücher, audiovisuelle Materialien und die Lehrerausbildung, sondern die Studenten haben auch mehr Möglichkeiten, an verschiedenen Wettbewerben und Veranstaltungen teilzunehmen."
Die chinesischen Schüler, die üblicherweise unter großem Lerndruck stehen, haben bei dieser Art von Projektarbeit die Möglichkeit, selbstständig und eigenverantwortlich an einem Thema zu arbeiten, so Karin Benkelmann-Zhang, PASCH-Projektleiterin am Goethe-Institut China.
Luan Shihe, ein Schüler der Shanghaier Fremdsprachenschule sagte:
„Wir können unsere Ideen durch eine Präsentation anschaulicher ausdrücken. Teilweise kann man sie schriftlich nicht vollständig ausdrücken. Das ist die Besonderheit des Wettbewerbs."
Benkelmann-Zhang fügte hinzu, dass die Schüler sehr kreativ werden, wenn man ihnen ausreichend Spielraum und Motivation gebe. Das entspricht genau dem Ziel des Kreativwettbewerbs.
Wan Chen, eine Schülerin der Shanghaier Fremdsprachenschule sagte:
„Wir genießen den Prozess. Ich arbeite mit meinen Partnern zusammen daran, das Drehbuch zu schreiben und das Drama zu proben. Das ist für uns sehr interessant."
Persönliche Träume fanden sich in den Darbietungen wieder, aber auch globale Fragen wurden verarbeitet. Wie bereits vor zwei Jahren, als der Nationale Kreativwettbewerb unter dem Motto „Stadt der Talente" stand, setzten sich Schülerinnen und Schüler kritisch mit Aspekten wie „Umwelt", „Erziehung" und „Lebenschancen" auseinander. Dennoch war am Ende klar: Drei Preisträgerstipendien des PAD gingen an die Siegerinnen und Sieger der Fremdsprachenschule Wuhan und drei Jugendkursstipendien an die Besten der Zhuzhou Nanfang High School. Die Stipendien werden die beiden Gruppen zu einem mehrwöchigen Aufenthalt im Sommer 2017 nach Deutschland führen. Aber nicht nur der Preis zähle, betonte Peng Zirui, einer der Preisträger der Fremdsprachenschule Wuhan. Vielmehr zeige ihm die Kommunikation, die durch neu geknüpfte Freundschaften entstehe, an welcher Stelle im Lernprozess er stehe.
Susanne Lada'a, Referentin des Generalkonsulats der Bundesrepublik Deutschland in Shanghai, sagte:
„Das wichtigste für mich an dieser Initiative ist aber eigentlich, dass ihr, liebe Schülerinnen und Schüler, eure Freude an der deutschen Sprache aufrechterhaltet und vielleicht auch andere damit ansteckt. Vielleicht hilft es auch, euch neugierig auf Deutschland zu machen. Vielleicht werdet ihr bald einige Zeit in Deutschland verbringen und dort hoffentlich Freunde finden, denn viele Freundschaften beginnen in der Schul- und Studienzeit und halten ein ganzes Leben lang."
Text und Interview von Wang Yaqi
Gesprochen von Xiao Lan