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Mit einer Investition von 60 Millionen Yuan RMB hat die Li Yuan GmbH für Landwirtschaft im nordchinesischen Feixiang eine 133 Hektar große Parkanlage für moderne Landwirtschaft errichtet. In Treibhäusern werden Tomaten, Gurken, Auberginen und Paprika ohne Erde angebaut. Die schadstofffreien Gemüseprodukte finden einen regen Absatz auf den Märkten in Beijing, Tianjin und Hebei. Seit 2014 setzt sich die Firma für die Armutsbekämpfung im Dorf Hanbao ein. Mit 150 bäuerlichen Haushalten wurden darüber hinaus Abkommen zu Aktienkäufen geschlossen. Mit staatlichen Hilfsgeldern kauften die Bauern Aktien der Firma im Wert von 900.000 Yuan RMB.
Wang Zhenyu und seine 7-köpfige Familie lebten lange unter der Armutsgrenze. Krankheiten und fehlende Arbeitsplätze trugen dazu bei. Mittlerweile ist er in dem Agrarpark beschäftigt.
"Ich bin hier einfach für alles da, mache Reparaturarbeiten und bewässere bei Personalknappheit manchmal auch die Felder. Es ist gar nicht schlecht, hier zu arbeiten. Neben meinem Arbeitslohn bekomme ich jedes Jahr für einen Teil der Fläche, die ich vertragsgemäß von der Firma bestellen lasse, 1.200 Yuan. Ich habe ein Feld von insgesamt fast 17 Mu (ein Mu gleicht 1/15 Hektar). Ich habe außerdem Aktien im Wert von 6.000 Yuan gekauft und erhalte am Jahresende einen Bonus in Höhe von über 600 Yuan, manchmal sogar 700 bis 800 Yuan. Auch meine Tochter hat hier Arbeit gefunden."
Dank der Beschäftigung im Gemüseanbau und den Aktien beträgt das Pro-Kopf-Jahreseinkommen der Familie Wang heute 9.000 Yuan, was deutlich über der lokalen Armutsgrenze liegt. Durch den kollektiven Anbau, die Massenproduktion und die intensive Bewirtschaftung wurden die Nutzungsrate der Felder und die Leistungsfähigkeit der Produktion erhöht. Davon haben auch die Bauern profitiert.
Hu Jiumin vom Büro für Armutsbekämpfung und landwirtschaftliche Erschließung erläutert: "Das Modell der Armutshilfe des Bezirks Feixiang hat sich als erfolgreich erwiesen. Die Hilfsmaßnahmen sind genau auf die armen Haushalte zugeschnitten. Je nach den konkreten Gegebenheiten der Haushalte werden ihnen die Hühnerzucht oder der landwirtschaftliche Anbau beigebracht."
Krankheiten sind auch eine wichtige Ursache für Armut. Dafür wurde im Bezirk ein dreistufiges Gesundheitssystem etabliert. In Zusammenarbeit von Dorfärzten, Dorfkliniken und Bezirkskliniken wird den Bauern ein familiärer Service zur Verfügung gestellt. 2016 ging ein 320köpifges Mediziner-Team für Armutshilfe an den Start. In Kliniken verschiedener Ebenen wurde extra eine Krankenstation für arme Bauern eingerichtet. Die betroffenen Patienten zahlen ermäßigte Gebühren für Behandlungen, Operationen und Betten. Jedem wird medizinischer Service rund um die Uhr angeboten. Dabei werden die Vorteile der TCM voll zur Geltung gebracht. Ärzte kommen zur Visite ins Haus und bringen den Bewohnern ein paar praktische Behandlungsmethoden der TCM bei, wie z.B. die Ansaugtherapie oder die chinesische Tuina-Massage. Liu Qintang, Direktor des Feixianger Amts für Gesundheit und Familienplanung erklärt dazu:
"Nach einjähriger Arbeit haben wir positive soziale Effekte erzielt. Erstens wurden die Lebensgewohnheiten der Bauern geändert. Sie haben dadurch ein schärferes Bewusstsein für Gesundheitspflege gewonnen. Zweitens wurden auch die Vorstellungen der Bauern geändert. Anstatt der Behandlung spielt nun für sie die Vorbeugung von Krankheiten eine zentrale Rolle."
Seit 2016 haben die Ärzte bei ihren Hausbesuchen in Feixiang mehrere Fälle von angeborenen Herzfehlern bei Kindern entdeckt. Durch die rechtzeitige Behandlung wurde die Lebensqualität der Patienten erheblich erhöht.