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In einer Schweißerwerkstatt des PKW-Produktionswerks der Guangzhou'er Automobilgruppe arbeiten 190 Roboter mit Höchstgeschwindigkeit. Die Automatisierungsrate liegt bei 100 Prozent. Sie stellen Autos der Marke „Chuan Qi" der Guangzhou'er Automobilgruppe her.
Einer Studie über die Qualität neuer chinesischer Automarken zufolge, die von einem weltbekannten Marktforschungsinstitut veröffentlicht wurde, führt „Chuan Qi" die Liste der von China selbst entwickelten Autos seit vier Jahren an.
Um auch auf dem Markt anerkannt zu werden, ist die Produktqualität ausschlaggebend. Zeng Qinghong, Vorstandsvorsitzender der Guangzhou'er Automobilgruppe, erläutert:
"Was ist eine Marke? Ohne Qualität gibt es auch keine Marke. Schlechte Qualität ruiniert eine Marke sehr schnell. In nur einem Tag ist sie ruiniert. Der Aufbau einer Marke benötigt hingegen acht bis zehn Jahre."
Statistiken zufolge liegt die durchschnittliche zusammengesetzte Wachstumsrate von „Chuan Qi" seit fünf Jahren in Folge jährlich bei über 80 Prozent. In den ersten zehn Monaten von 2016 wurden 290.000 Autos verkauft. Dies entspricht einer Steigerung um 126 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum.
Aber es ist nicht einfach, solche Leistungen auf dem stark konkurrierenden chinesischen Automarkt zu erzielen, auf dem Joint Venture-Marken bevorzugt werden. Zeng Qinghong glaubt jedoch, dass Absatz nicht das einzige Beurteilungskriterium sein dürfe. Eine ständige Qualitätsverbesserung sei eine grundlegende Markengarantie. Innovation und Produktentwicklung spielten dabei eine entscheidende Rolle, so der Unternehmer.
Zhang Fan, der stellvertretende Direktor des Forschungsinstituts des Unternehmens, erklärt, Innovation sei stets ein wichtiger Ansatzpunkt des Unternehmens gewesen.
"Schon beim Design haben wir uns Gedanken darüber gemacht, wie man aus der Norm ausbrechen kann. Deshalb sehen unsere Produkte sehr männlich und robust aus. Einige sprechen von einer Kombination vom Stil amerikanischer Autos mit dem Kunstgefühl und der Anmut europäischer Fahrzeuge. Bei der Innendekoration sind die Bedeutung des Autos für Asiaten und ihre Vorlieben in den Details berücksichtigt worden. Wir haben sozusagen die Vorteile ausländischer Autos übernommen und eine einzigartige chinesische Marke entwickelt."
Schon vor einem Jahrzehnt gründete die Guangzhou'er Automobilgruppe ein eigenes Forschungsinstitut, um neue Produkte und Technologien zu entwickeln. Bald soll ein Produktentwicklungszentrum im US-amerikanischen Silicon Valley entstehen, um international führende Fachkräfte für fortgeschrittene Technologien wie automatisiertes Fahren zu rekrutieren. Dies symbolisiere eine höhere Ebene der Produktentwicklung, so Wang Qiujing, Direktor des Forschungsinstituts.
"Bei den technischen Neuerungen im zweiten Jahrzehnt geht es um einen Wandel vom Folgen zur Führung. Warum? Im ersten Jahrzehnt arbeiteten wir hauptsächlich daran, ausländische Produkte nachzubauen. Im zweiten Jahrzehnt wollen wir eigene Produkte entwickeln. Wir wollen in mehreren Bereichen einen Schritt nach vorne machen."
Schon seit der Gründung richtet „Chuan Qi" ihren Blick auf den internationalen Markt. Bislang hat die chinesische Automarke Zugang zu 14 Staaten im Nahen Osten, Afrika, Südamerika und Osteuropa gefunden. Sie ist die einzige chinesische Automarke, die sich mit mittleren und High-End-Produkten einen Anteil auf dem Markt in Übersee sichern konnte. PKW-Generaldirektor Yu Jun erläutert:
"In Ländern wie Kuwait und Bahrain sind wir im Absatz die Nummer eins unter den chinesischen Automarken. Wir waren 2015 auch auf der Automobil-Ausstellung in Nordamerika präsent. Es war die erste Vorstellung chinesischer Autobauer auf dieser Ausstellung. Darüber hinaus haben wir eine Semi-Knocked-Down-Fabrik in Nigeria errichtet. Es handelt sich um unsere erste Präsenz in Afrika."
Die Guangzhou'er Automobilgruppe will in Zukunft ihren Anteil auf dem Weltmarkt erhöhen. Mit dem Produktentwicklungszentrum in Silicon Valley will das Unternehmen auch auf dem amerikanischen Markt konkurrenzfähig werden.