Der Online-Absatz von Agrarprodukten und Importwaren hat im Vorfeld des traditionellen chinesischen Frühlingsfests einen Boom erlebt, wie mehrere elektronische Einzelhändler und Marketingfirmen berichten.
Einer Studie von Alibaba und CBNData, einem Datenanalytik- und Medienunternehmen, zufolge sind seit Dezember über 200 lokale Spezialitäten von verschiedenen Bauernhöfen und Weideländern über Chinas Onlinehandelsriesen Alibaba erhältlich. Ein weiterer großer Einzelhändler, YHD.com, der sich auf Nahrungsmittel und Getränke spezialisiert hat und der US-Supermarktkette Wal-Mart angehört, kündigte vor kurzem an, dass das Unternehmen aufgrund starker Nachfrage seinen Lieferservice bis zum zweiten Tag des traditionellen chinesischen Neujahrs verlängern werde.
Auch importierte Produkte sind derzeit sehr gefragt, vor allem in Großstädten wie Beijing, Shanghai und Hangzhou. Mit wenigen Mausklicks können weltklassige Köstlichkeiten einfach auf den Esstisch gebracht werden, darunter Kohlenfisch aus Alaska, Hummer aus Kanada, Wein aus Frankreich und Tee aus Großbritannien.
Auch die ländlichen Regionen bleiben nicht außen vor. Über 500 ausländische Premium-Marken sind mittlerweile über Rural Taobao erhältlich. Die Onlinehandelswebseite ist der ländliche Zweig von Alibaba und verfügt über mehr als 10.000 Servicezentren in Chinas ländlichen Gebieten.
Saisonale Verkäufe anderer Produkte nehmen ebenfalls an Fahrt auf. „Die Menschen gehen über Nahrungsmittel und Kleidung hinaus und suchen nach personalisierten Produkten sowie nach Waren aus Übersee", sagte Wang Zheng, Vertreter des Onlinehandelsportals Kaola.com.
Verkäufern zufolge sind Kosmetika und Mutterschaftsprodukte sehr beliebt, unter anderem Lippenstifte, Anti-Aging-Masken und Säuglingsnahrung. Weitere Absatzschlager sind überdies Luftreiniger und intelligente Geräte wie VR-Headsets.
Angaben des Beratungsunternehmens eMarketer zufolge hat jeder chinesische Konsument im vergangenen Jahr im Durchschnitt 473 US-Dollar für importierte Waren ausgegeben. Bis zum Jahr 2020 wird sich voraussichtlich ein Viertel der chinesischen Bevölkerung am grenzübergreifenden Onlinehandel beteiligen, so eMarketer.