Die offiziellen Tourismuszahlen aus der Schweiz zeigen: Der Alpenstaat wird bei chinesischen Reisenden in Europa immer beliebter. Und China bleibt nach wie vor eine beliebte Wahl für Touristen aus der Schweiz.
Ganze 33 Prozent Anstieg bei den Buchungen aus China - 2015 konnte die Schweiz ein sattes Plus an chinesischen Gästen verzeichnen. Die offiziellen Zahlen der Schweizer Regierung zeigen bereits seit zehn Jahren einen eindeutigen Wachstumstrend. China rückt immer weiter auf und liegt nun zum ersten Mal auf Platz vier der größten Auslandsmärkte im Schweizer Tourismus. Nur Deutschland, die USA und Großbritannien liegen noch weiter vorne.
Simon Bosshart ist Mitarbeiter bei Schweiz Tourismus. Er sagt, zentral bei der Bewerbung der Schweiz in China sei es, Gemeinsamkeiten herauszustellen, die beide Länder miteinander verbinden:
„Durch die olympischen Winterspiele in Beijing 2022 ist das Interesse an Wintersport in China eindeutig gestiegen. Wir sind stolz darauf, dass unsere Resorts sich mehr und mehr darauf einstellen, chinesische Gäste willkommen zu heißen. Beispielsweise haben wir 19 Skigebiete, die eintägige Ski-Erlebnisse bieten. Hier können Anfänger ihre ersten Versuche auf Skiern machen." Zehn Resorts böten bei frühzeitiger Buchung sogar Skikurse mit chinesischsprachigen Skilehrern an, sagt Bosshart.
Jenseits des Wintersports sind auch die berühmte Natur und die reiche Kultur der Schweiz ein wichtiges Thema für chinesische Reisende. Ren Zhicheng, der derzeit in Frankreich studiert, zählt zu jenen Chinesen, die sich für einen Urlaub in der Schweiz entschieden haben. „Wir fuhren zuerst nach Montreux, dann nach Lausanne und jetzt nach Genf, also zuerst die kleinen, dann die großen Städte. Wir haben uns Zeit genommen und dabei interessante Entdeckungen gemacht. Die Atmosphäre in der Schweiz ist entspannter und ruhiger."
Simon Bosshart von Schweiz Tourismus weiß, dass das gemütliche Tempo des Landes eine wachsende Attraktivität auf chinesische Touristen ausübt. Und dass dies auch dem interkulturellen Austausch beider Länder zu Gute kommt. „Inzwischen reisen chinesische Gäste langsamer und individueller. So bleibt einem mehr Zeit, mit den Einheimischen in Kontakt zu treten. Wir sind davon überzeugt, dass der persönliche Austausch im Tourismus eine sehr große Rolle spielt."
So sehen es auch die chinesischen Tourismusexperten, die das Reiseland China bei den Schweizern bewerben. Chen Chen leitet die Repräsentanz des chinesischen Fremdenverkehrsamtes in der Schweiz. Er meint, „sowohl die Schweiz als auch China sind bekannte touristische Destinationen mit einzigartigen, reichhaltigen Ressourcen und Erfahrungen in der Entwicklung des Fremdenverkehrs. Indem wir die Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern stärken, unterstützen wir nicht nur unsere heimischen Märkte." Auch die globale Tourismusbranche und die bilateralen Beziehungen würden davon profitieren. Während die absolute Zahl der Schweizer Touristen in China relativ klein sei, habe China sich unter den asiatischen Destinationen zu einem Top-Reiseziel für Schweizer entwickelt, so Chen weiter.
2016 reisten rund 73.000 Schweizer Touristen nach China. Das entspricht etwa einem Prozent der gesamten Schweizer Bevölkerung.
Übersetzung: Johanna Wolff