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Die Automechanika in Shanghai ist die weltweit zweitgrößte Messe der Automobilbranche für Ausrüstung, Teile, Zubehör, Management & Services. Mit der Entwicklung des chinesischen Automobilmarkts in den vergangenen zwölf Jahren ist auch die Automechanika Shanghai weiter gewachsen. Stephan Buurma, Vorstandsmitglied der Messe Frankfurt, betrachtete China als wichtigen Bestandteil der Messe Frankfurt.
"In Bezug auf die Globalisierung hat die Messe Frankfurt 1987 ihre erste Auslandsmesse gemacht. Das war in Hongkong im Textilbereich für Textilstoffe. Das war der Anfang der Globalisierung für die Messe Frankfurt. Wir machen Messen nicht nur in China, sondern auch auf der ganzen Welt. Es geht von Südafrika, Japan, Brasilien nach Nordamerika, Südamerika und natürlich auch nach Indien und Korea. China ist ein ganzer besonderer Bestandteil der Entwicklung, weil sich dieser Markt natürlich unglaublich dynamisch in den letzten 20 Jahren entwickelt hat. Ich glaube, die Messe Frankfurt war auch in der Lage, einen Beitrag für die chinesische Wirtschaft zu leisten – indem wir zuerst chinesische Firmen nach Europa gebracht haben und ihnen damit eine Plattform gaben, um ihre Produkte zu vertreiben."
Die Messe Frankfurt hat im Jahr 2004 ihre erste Automechanika in Shanghai veranstaltet. Damals betrug die Ausstellungsfläche lediglich 3.400 Quadratmeter, heute ist diese auf über 100.000 Quadratmeter angewachsen. Damit ist die Automechanika Shanghai die größte derartige Messe in Asien. Herr Buurma hat die rasche Entwicklung Chinas in den vergangenen 15 Jahren und insbesondere die Entwicklung des chinesischen Automobilmarkts zum weltweit größten Automobilmarkt unmittelbar miterlebt. Wenngleich die chinesische Wirtschaft derzeit langsamer wächst ist er voller Zuversicht. Pessimistische Ansichten europäischer Investoren zur chinesischen Wirtschaft kommentierte Herr Buurma auf folgende Weise:
"Ich habe große Zuversicht in den chinesischen Markt. Ich glaube, die meisten europäischen Unternehmen, zum Beispiel deutsche Unternehmen, haben auch diese Zuversicht. Ich glaube weiterhin an den chinesischen Markt und dass es gesund ist für den chinesischen Markt, etwas langsamer zu wachsen als früher. Damit können Investitionsentscheidungen etwas bedächtiger getroffen werden und vielleicht auch in Zukunft besser getroffen werden. Deswegen glaube ich, dass die langsame Entwicklungsrate kein negatives Zeichen für den chinesischen Markt ist, sondern ein positives Zeichen."
Vor 18 Jahren kam Herr Buurma nach China. Durch die langjährige Zusammenarbeit mit China hat er umfassende Erfahrungen gesammelt. Hinsichtlich der Investitionsbeschränkungen in China vertritt er die Ansicht, dass eine enge Zusammenarbeit mit den chinesischen Partnern gepflegt werden muss.
"Ich kenne das aus meiner persönlichen Erfahrung. Es gab Investitionsbeschränkung der chinesischen Regierung. Aber China war, als ich gekommen bin vor fast 18 Jahren, natürlich noch ein Entwicklungsland im Vergleich zu Westeuropa und den USA. Das heißt, China musste seine Entwicklung darauf richten, China zu entwickeln. Dabei haben westliche Firmen geholfen. Und China hat Regeln dafür aufgestellt und die Regeln mussten befolgt werden. Ich glaube, bei Messen zum Beispiel wurden diese sehr positiv befolgt. Wir durften unsere Messen früher nicht alleine machen. Man musste diese immer mit einem chinesischen Partner machen. Das war am Anfang nicht einfach, weil wir klar gesagt haben, wir wollen den Markt alleine bedienen, aber heute haben wir eine sehr sehr lange Partnerschaft. Wir machen Messen mit chinesischen Partnern zusammen, seit mehr als 25 Jahren, zum Beispiel im Kleidungs- und Textilbereich. Inzwischen ist eine enge Beziehung gewachsen. Ich glaube an die Kombination aus internationalem Knowhow der Messe Frankfurt und dem lokalen Knowhow. Unsere chinesischen Partner haben unsere Produkte effektiver und besser für den chinesischen Markt gemacht und nicht negativ beeinflusst. Klar, es gab Investitionsbeschränkungen. Weil China natürlich auch ein gewisses Knowhow selbst aufbauen möchte. Als Geschäftsmann kann man sagen, das sieht man nicht positiv. Aber wenn ich das Land anschaue, denke ich, das war eine weise Entscheidung, und ich glaube, das war auch positiv für China selbst, aber auch positiv für die westlichen Unternehmen, die die Chancen China ergriffen haben."
Laut einer von der Bertelsmann-Stiftung im November 2016 veröffentlichten Studie spielt die Angst vor der Globalisierung in Europa eine entscheidende Rolle. Die große Mehrheit der Menschen empfindet die internationale Verflechtung als Bedrohung. Dazu meinte Herr Buurma:
"Ich glaube weiterhin, dass die Globalisierung der richtige Weg war, die Wirtschaft zu entwickeln. Damit wurde ein großer Teil der Menschen quasi auf ein höheres Wirtschaftsniveau gezogen. China spielt heute eine enorme Rolle in der Globalisierung. China wird weiter eine konstruktive Rolle spielen, als zweitgrößte Weltwirtschaft nach den USA – mit 1,3 Milliarden Menschen und einem sehr hohen technischem Entwicklungstand, so wie ihn China heute hat. China wird in der Zukunft auch sehr stark zur Globalisierung beitragen."
Text: Li Qian
Sprecherin: Lü Xiqian