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Morigen bringt oroqenischen Gesang und Tanz in die Welt
  2016-10-18 15:54:20  cri


Die ethnische Minderheit der Oroqen hat sich schon lange von ihrer traditionellen Lebensweise als Jäger abgewandt. Ihre Traditionen und Bräuche wollen sie aber dennoch schützen. Das Kunstensemble Morigen bringt dafür oroqenische Lieder und Tänze auf die Bühne und will seine Kultur auf der ganzen Welt bekannt machen.

Die Oroqen sind eine ethnische Minderheit, die in der Inneren Mongolei und in der Provinz Heilongjiang lebt. Früher waren die Oroqen von der Jagd abhängig, doch im Laufe der Jahre haben sie ihre Lebensweise geändert. Um jedoch die alten Traditionen und ihre kulturellen Besonderheiten nicht zu verlieren, haben sie eine neue Art gesucht, um die Spuren ihrer Vorfahren zu erhalten – unter anderem durch Tanz und Gesang.

„Der ‚Bärenkampf-Tanz' ist besonders repräsentativ. Die Jäger kamen nach der Jagd zurück und alle haben gefeiert. Dabei wurde der ‚Bärenkampf' um das Lagerfeuer herum getanzt."

Dies erklärt der Leiter der Volkskunstgruppe Morigen, Guan Yonggang. Morigen bedeutet in der Sprache der Oroqen „guter Jäger" oder „Held". Die Mitglieder der Gruppe sind keineswegs professionelle Tänzer, sondern Dorfbewohner aus der Gemeinde Guli im Oroqenischen Autonomen Banner in der Inneren Mongolei.

Das Ensemble Morigen wurde 2013 gegründet und stand am Anfang vor vielen Schwierigkeiten. Viele Mitglieder konnten zum Beispiel die Sprache der Oroqen nicht sprechen und kannten die Sitten und Bräuche der Minderheit nicht. Die Oroqen besitzen nur eine mündliche Sprache und keine Schriftsprache, deshalb musste sie persönlich gelehrt werden. Wu Xiumin spricht gut Oroqenisch. Sie unterrichtet daher die jungen Mitglieder und bringt ihnen die oroqenischen Lieder bei.

„Junge Oroqen sprechen die Sprache meistens nicht gut. Es gibt keine vernünftige Sprachumgebung. Ich muss ihnen deshalb ganz langsam Wort für Wort beibringen."

Vom Training bis zur Aufführung hat das Ensemble Morigen große Fortschritte gemacht. Dies wird auch von der lokalen Regierung gewürdigt, die Morigen inzwischen mit verschiedenen Mitteln unterstützt. Die Mitglieder, die an den wohltätigen Aufführungen der Gruppe teilnehmen, erhalten zum Beispiel Subventionen.

Viele Kinder in der Gemeinde Guli können durch den Einfluss von Morigen nun ebenfalls oroqenische Volkslieder singen. Das Ensemble hat jedem Mitglied mehr Selbstvertrauen gegeben und das Verantwortungsgefühl zur Verbreitung der ethnischen Kultur verstärkt.

„Wir von Morigen vertreten nicht nur die Gemeinde Guli, sondern das ganze Volk der Oroqen."

In ganz China gibt es nur 8.659 Angehörige der Oroqen. Kunstgruppen wie Morigen, die oroqenische Volkslieder singen und tanzen können, gibt es noch weniger. Zur zukünftigen Entwicklung sagt Leiter Guan Yonggang, sie wollten neue Mitglieder aufnehmen und neue Stücke proben. Aber sie verfolgten vor allem ein Ziel.

„Wir möchten für Aufführungen ins Ausland gehen, damit die Welt vom Volk der Oroqen erfährt."

Verfasst von: Yu Yue

Gesprochen von: Liu Xinyue

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