Wanderarbeiter in Guizhou: Familientreffen nach langer Trennung
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In vielen ländlichen Regionen Chinas müssen unzählige Kinder getrennt von ihren Eltern aufwachsen. In den Dörfern herrscht Arbeitsmangel, so dass die Eltern sich zur Erwirtschaftung des Lebensunterhalts in die größeren Städte begeben. Die Regierung von Guizhou ermöglichte nun zehn solcher zurückgelassener Kinder, mit dem Schnellzug in die Großstadt Guangzhou zu reisen, um ihre Eltern zu treffen.
In der südwestlichen Provinz Guizhou arbeiten über acht Millionen Eltern aus dörflichen Regionen aufgrund schwieriger Wirtschaftsbedingungen in den umliegenden Großstädten. Die Kinder, die in den Dörfern zurückbleiben, leiden stark unter der Trennung von ihren Eltern. Die Lokalregierung von Guizhou ermöglichte nun zehn dieser Kinder, nach Guangzhou zu ihren Eltern zu reisen. Eines der Kinder ist die 13-jährige Meng Zumei. Im Zug kann sie ihre Emotionen kaum zurückhalten, in Erinnerung an ihre Eltern treten Tränen in ihre Augen.
„Ich vermisse meine Eltern sehr. Immer wieder träume ich davon, dass sie bei mir im Dorf sind. Im Traum trägt meine Mutter den hübschen roten Mantel, den sie im Dorf gekauft hat. Mein Vater ist ganz in grau gekleidet. Ich freue mich nun sehr darauf, sie zu treffen."
Als der Zug an der Südstation von Guangzhou hält, können die Kinder es kaum erwarten, endlich auszusteigen. Der kleine Wang Yuncheng erreicht als erster den Ausgang des Bahnhofs und sieht sofort seinen Vater Wang Wenhua, der nahezu zwölf Jahre außerhalb arbeitet. Doch weder Vater noch Sohn bringen die Worte über die Lippen, die sie sich zuvor so sorgfältig im Kopf zurechtgelegt haben.
„Ich rufe ihn sehr oft an, oftmals dauert ein Gespräch über eine halbe Stunde. Das ist kostspielig, ich zahle rund 400 Yuan RMB. Aber natürlich ist es das wert, schließlich ist er mein Sohn."
Auch den anderen Kindern geht es wie Wang Yuncheng, die Worte wollen einfach nicht fließen. Bei dem Zusammentreffen mit ihren Eltern sprechen ihre strahlenden Augen dafür umso deutlicher. Auf dem Programm steht auch die Besichtigung einiger Museen und des Guangzhou-Turms. Für die Kinder sind diese Aktivitäten viel mehr als touristische Highlights. Es sind Elemente der Stadt, in denen ihre Eltern eine neue Heimat gefunden haben.
Die Reise nach Guangzhou nähert sich ihrem Ende. Der Abschied fällt sowohl den Eltern als auch den Kindern schwer, Tränen fließen. Nachdem sich Wang Wenhua von seinem Sohn verabschiedet hat, warten noch zwölf Stunden Arbeit in Zhongshan auf ihn.
„Wir Wanderarbeiter vermissen unsere Heimat sehr. Wir tragen unsere Kinder und die Eltern in unseren Herzen und hoffen, dass es allen gut geht. Das Ziel unserer Arbeit in der Großstadt ist es, in Zukunft mit unserer Familie unter besseren wirtschaftlichen Bedingungen zusammenleben zu können."
Die Veranstalter dieses Wiedersehens der Familienmitglieder hoffen, dass die Kinder nach dem Treffen mit ihren Eltern neue Kraft schöpfen können, um ihren Alltag in den Dörfern zu bestreiten.
„Aus der diesmaligen Aktivität sollen die Kinder gestärkt hervorgehen, möglicherweise neue Interessen und Hobbys finden. Wenngleich sie getrennt von ihren Eltern aufwachsen müssen, können sie ein erfülltes Leben führen."
Verfasst von: Yu Yue
Gesprochen von: Liu Xinyue