Mit Kartoffeln gegen Armut – Qiang Caixia und ihr Kartoffelimperium
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Die Stadt Dingxi liegt im Zentrum der Provinz Gansu am Oberlauf des Gelben Flusses. Das Klima ist für das Wachstum von Kartoffeln besonders gut geeignet, deshalb basiert die lokale Wirtschaft auf dem Kartoffelanbau. Qiang Caixia hat aus dem ursprünglich privaten Anbau eine Industrie entwickelt und den Dorfbewohner damit einen Weg aus der Armut geebnet.
Qiang Caixia ist eine Landwirtin im zur Stadt Dingxi gehörenden Dorf Lüpingcun. Schon in ihrer Jugend litt ihre Familie unter hohem finanziellem Druck und Qiang Caixia hat ihren Geschäftssinn genutzt, um zu helfen. 1998 begann sie, Kartoffeln einzukaufen und dadurch ihr eigenes Kartoffelimperium aufzubauen. Rückblickend erklärt sie:
„Damals wussten die Dorfbewohner nicht, dass sie mit dem Verkauf von Kartoffeln Geld verdienen können. Ich habe damals allen Familien 300 bis 400 Pfund abgekauft. Ich konnte jeden Tag 100 Yuan RMB verdienen. Das war für mich sehr viel Geld."
Mit ihrer Ermutigung wurde die Anbaufläche für Kartoffeln verdoppelt. Mit der höheren Produktionszahl wuchs auch ihr Geschäft. 2010 hat sie die Genossenschaft zum Ein- und Verkauf von Agrarprodukten in Lüpingcun gegründet. Zu ihrer ursprünglichen Intention sagt sie:
„Ich wollte durch die Gründung der Genossenschaft etwas für die Landwirte tun. Früher hatte ich kein Geld, jetzt führe ich ein gutes Leben. Ich möchte, dass die Bauern mit mir reich werden."
Mit der Unterstützung der lokalen Agrarbehörde wurden moderne Arbeitsmaschinen angeschafft. Die Regierung von Dingxi hat Qiang Caixia außerdem Subventionen in Höhe von 300.000 Yuan gewährt, um eine größere Lagerhalle für die Kartoffeln zu bauen. 2015 hat sie eine neue Technik zum Anbau von Kartoffeln eingeführt und damit eine Rekordernte erreicht.
Um die guten Kartoffeln aus Dingxi in das ganze Land zu verkaufen, hat Qiang Caixia ihre ganze Familie mobilisiert. Sogar ihre Tochter, die seit ihrer Hochzeit in Wuhan lebt, und ihren Sohn, der gerade sein Universitätsstudium abgeschlossen hat, beanspruchte sie für ihre Geschäfte. Ihr Sohn, Shao Wanqiang, ist stolz auf seine Mutter.
„Meine Mutter ist großartig und gutherzig. Sie will anderen helfen. Ich kann meine Mutter verstehen. Als ich klein war, war unsere Familie sehr arm. Jetzt führen wir ein besseres Leben. Ich unterstütze das Verhalten meiner Mutter, anderen zu helfen und möchte ihr helfen, ihren Wunsch zu erfüllen."
Auch Shao Wanqiangs Kommilitone, der 24-jährige Qu Hefeng, ist in Qiang Caixias Geschäft eingestiegen. Er ist derzeit für die Verbreitung der Agrarprodukte zuständig. Er erklärt:
„Die Entwicklung hier ist schwierig. Ich stamme auch vom Land und weiß um die Zustände der Landwirtschaftsentwicklung. Viele Personen vom Land gehen in die Städte, aber das Land ist und bleibt die Basis für die Entwicklung der Wirtschaft."
Früher betrug das Jahreseinkommen der Bewohner von Lüpingcun etwa 100 bis 200 Yuan RMB. Durch die vieljährige Unterstützung der lokalen Regierung und Qiang Caixia können die Dorfbewohner im Jahr nun zwischen 10.000 und 20.000 Yuan RMB verdienen.
Qiang Caixia lebt ein gutes Leben und führt ein erfolgreiches Geschäft, dennoch gibt sie sich damit nicht zufrieden. Sie will noch deutlich mehr tun. In Zukunft will sie sich für die Verbesserung der Straßen im Dorf einsetzen. Auf diese Weise sollen die Kartoffeln aus Dingxi noch einfacher in das ganze Land verkauft werden können.
Verfasst von: Yu Yue
Gesprochen von: Li Yanping