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Harmonie verschiedener Nationalitäten im Yelixiali-Restaurant in Shanghai
  2016-04-15 10:35:51  cri

 

„Yelixiali" bedeutet in der uigurischen Sprache „Erde". Diesen Namen trägt das größte Restaurant für Spezialitäten aus dem westchinesischen Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang in der ostchinesischen Metropole Shanghai. Vor rund zehn Jahren startete es als kleines Grillrestaurant. Heute ist es eine große Restaurantkette mit neun Filialen. Die über 800 Mitarbeiter sind Angehörige von insgesamt 17 verschiedenen chinesischen Nationalitäten wie der Han, der Hui, der Uiguren, Kasachen und Tibeter, wobei 300 Mitarbeiter darunter aus Xinjiang stammen. Alle haben sie in Shanghai eine neue Heimat gefunden.

Der Koch des Restaurants Yelixiali, Sawuerjiang, kommt aus Hotan im Süden von Xinjiang. Schon längst hat er sich an das Shanghaier Wetter mit viel Niederschlag gewöhnt. Nach 15 Jahren in der ostchinesischen Metropole ist er in den Augen der Mitbürger bereits ein „alter Shanghaier".

„Manche fragen mich, wie lange ich in Shanghai gelebt habe. Ich antworte dann, dass ich schon über zehn Jahre hier bin. Darauf erwidern sie meist, dann müsste ich wohl als alter Shanghaier angesehen werden. Dem kann ich nur zustimmen."

In der Tat gefällt Sawuerjiang das Leben in Shanghai außerordentlich. Seine Arbeit im Restaurant beginnt morgens um 10 Uhr. An jedem Arbeitstag serviert er über 300 Portionen Xinjiang-Lagman und -Pilaw. Mitte der 1990er Jahre ließ er sich in der Hauptstadt des Autonomen Gebiets Xinjiang, Urumqi, vier Jahre lang als Koch ausbilden – selbstverständlich mit Schwerpunkt auf der Küche Xinjiangs. Später vermittelte ihm ein Freund die Stelle in Shanghai, die Sawuerjiang schließlich im Jahr 2001 antrat.

„Ich war zuvor noch nie in Shanghai. Alles fiel anfangs schwer, angefangen bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel. Auch verirrte ich mich manchmal und verstand die Sprache nicht. Das war wirklich schwierig."

Für viele Mitarbeiter der unterschiedlichen chinesischen Nationalitäten stellt die Sprache eine große Barriere dar, weshalb jede Woche im Restaurant Sprachkurse durchgeführt werden. Während die Mitarbeiter der Han-Nationalität Uigurisch lernen, wird den Uiguren das Hochchinesisch vermittelt. Durch ein solches Lernprogramm konnte auch Sawuerjiang nach drei Jahren fließend Chinesisch sprechen und problemlos mit den Gästen kommunizieren.

In der Tianshan-Filiale des Restaurants gehören über die Hälfte der Mitarbeiter nationalen Minderheiten an. Sie bilden inzwischen eine feste Gemeinschaft, in der sie sich gegenseitig unterstützen. Auch Zhang Famai von der Hui-Nationalität konnte ihre Sprachschwierigkeiten überwinden. Weit weg von der Heimat zu leben stellt sie dennoch vor große Herausforderungen, wobei ihr der gute Kontakt zu den Kollegen viel Halt gibt.

„Als ich einmal mit einer Erkältung im Bett lag, besuchte mich der Restaurantleiter im Wohnheim und brachte sogar Essen vorbei. Das hat mich zutiefst bewegt. Ich habe zuvor viele Jahre für eine andere Firma gearbeitet, aber so was habe ich noch nicht erlebt."

Zhang Famai begann als Kellnerin und ist inzwischen zur Filialleiterin aufgestiegen. In dieser Position hat sie 2010 zudem ein uigurisches Gesangs- und Tanzensemble auf die Beine gestellt, das der Unterhaltung der Restaurantgäste dient. Alle Mitglieder des Ensembles stammen aus Xinjiang.

Der Uigure Tuerhongjiang fungiert seit 2013 als künstlerischer Leiter der Gruppe und hat bereits viel Erfahrung im Bereich der darstellenden Künste. Er macht es sich zur Aufgabe, moderne Elemente in die traditionelle Gesangs- und -Tanzkunst aufzunehmen.

„Ich möchte mit den Gesangs- und Tanzaufführungen die Leidenschaft und das Temperament der Menschen aus Xinjiang vermitteln."

Geschichten wie die von Sawuerjiang, Zhang Famai und Tuerhongjiang zeugen von einem äußerst harmonischen Miteinander der verschiedenen chinesischen Nationalitäten in Shanghai.

Übersetzt von Li Yan
Gesprochen von Yin Fan

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