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Das Ehepaar Yan Jinlong und Zhu Yufen aus dem Dorf Xigou leitet die bäuerlichen Handwerker. Das Ehepaar hat dank der Unterstützung der lokalen Verwaltung eine Pekannuss-Genossenschaft gegründet, in der Bäuerinnen zum Pekannuss-Flechter ausgebildet werden. Dadurch hat sich das Einkommen der bäuerlichen Haushalte massiv erhöht.
Zhu Yufen erzählt, wie sie auf die Idee der Pekannuss-Bearbeitung kam.
"Mein Mann und ich haben als erstes im Dorf angefangen, Pekannüsse zu bearbeiten. Da heute viele Leute Halswirbelprobleme haben, entschieden wir uns, Pekannuss-Kopfkissen zu fertigen. Weil wir beide nicht viele Produkte liefern konnten, war der Preis recht hoch und der Absatz gut."
Pekannüsse werden in der Region als Glücksbringer angesehen. Kinder und ältere Leute tragen gerne Schmuck aus Pekannüssen, um damit Unheil zu vertreiben. Yan Jinlong und Zhu Yufen haben die ganze Familie, ob alt oder jung, für die Pekannuss-Kopfkissen-Produktion mobilisiert. Trotzdem konnten jeden Tag höchstens 20 Kopfkissen hergestellt werden. Die fertigen Kissen wurden an Sehenswürdigkeiten als Souvenirs verkauft. Mit einem Pekannuss-Kopfkissen konnte man damals über 100 Yuan verdienen.
Die Wende kam dann im Jahr 2014. Ein Geschäftsmann aus Beijing hat bei Yan Jinlong Pekannuss-Kopfkissen im Wert von über 80.000 Yuan bestellt. Die Lieferzeit betrug nur einen Monat. Dies war der Anlass für die Vergrößerung des Produktionsumfangs, erzählte Yan Jinlong:
"Die erste Bestellung ging über 80.000 Yuan. So ließen wir Nachbarn und Freunde mitmachen. Innerhalb von nur einem Monat wurden die Waren termingemäß geliefert. Und der Gewinn war recht gut. Dadurch habe ich große Zuversicht gewonnen. Und das hat mich auch veranlasst, eine Pekannuss-Genossenschaft zu gründen. Ich kaufe die Produkte der Genossenschaftsmitglieder ein und vertreibe sie in anderen Landesteilen."
In der Genossenschaft ist Ehefrau Zhu Yufen für die Produktion und Ehemann Yan Jinlong für den Vertrieb verantwortlich. Laut Zhu Yufen war es ein langer Prozess, Frauen aus 60 Haushalten zu gewinnen.
"Am Anfang kamen die Nachbarn neugierig zu uns, um nur mal vorbeizuschauen. Ich sagte zu den Bäuerinnen, ihr dürft auch mitmachen. Für größere Pekannuss-Kopfkissen zahlen wir 20 Yuan, für kleinere 15 Yuan. So haben wir eine nach der anderen zum Mitmachen überredet."
Dank der Unterstützung des lokalen Frauenverbandes werden jedes Jahr im Dorf Xigou drei bis vier Flechtkurse veranstaltet, die Interessierte kostenlos besuchen können. Bislang haben über 400 Bäuerinnen aus dem Dorf Xigou und Umgebung die Kurse besucht. Mit dieser Fertigkeit können sie schon zu Hause einer Beschäftigung nachgehen und nebenbei Eltern und Kinder betreuen. Das Jahreseinkommen pro Genossenschaftsmitglied beträgt 20.000 bis 40.000 Yuan.
Auch die Produktpalette der Pekannuss-Genossenschaft hat sich in den letzten Jahren allmählich ausgeweitet. Von Kopfkissen über Sitzkissen, Handketten bis hin zu Flaschenkürbissen aus Pekannussbaumholz. Kunsthandwerkliche Artikel aus Pekannüssen finden nicht nur Absatz in chinesischen Großstädten wie Xi'an, Lanzhou und Beijing, sondern sollen bald auch in den USA auf dem Markt Fuß fassen.
Auf die Zukunftspläne eingehend zeigt sich Yan Jinlong zuversichtlich. Er wolle nicht nur selbst reich werden, sondern auch seine Mitmenschen zum Wohlstand führen:
"Ich möchte eine größere Werkstatt errichten und Anlagen für die Massenproduktion kaufen. Mein Ziel ist, aus der bisherigen Familienwerkstatt ein einzigartiges Unternehmen für die Region aufzubauen. Dafür sind eine bis zwei Milliarden Yuan nötig. Beim Kredit habe ich von der lokalen Verwaltung große Unterstützung erhalten."
In der Provinz Gansu gibt es noch viele ähnliche Unternehmen, die den lokalen Bäuerinnen geholfen haben, aus der Armut zu gelangen. Statistiken des Gansu'er Frauenverbandes zufolge wurden 2015 insgesamt 125.900 Flechterinnen geschult. Dadurch ist das pro Kopf Jahreseinkommen von 72.800 armen Frauen um über 1600 Yuan gestiegen.
Übersetzt von Xiao Lan
Gesprochen von Kong Jie