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Haier ist ein weltweit führendes Unternehmen für Haushaltsgroßgeräte mit Hauptsitz in der ostchinesischen Hafenstadt Qingdao. Im digitalen Zeitalter greift das Unternehmen auf das Internet zurück, um eine besondere Plattform für Maker zu bieten.
Maker, das ist die Bezeichnung für eine Subkultur, die sich auch als Do-It-Yourself-Kultur mit dem Einsatz aktueller Technik beschreiben lässt. Bei dem traditionellen chinesischen Elektrounternehmen Haier finden die Anhänger dieser Kultur, die Maker, eine Plattform, um ihren Traum zu verwirklichen.
Das ist das Geräusch einer laufenden Waschmaschine. Es ist allerdings keine gewöhnliche Waschmaschine, diese hat nämlich nur die Größe einer Taschenlampe. Mit dieser Miniwaschmaschine lassen sich kleine Flecken auf Kleidungsstücken beseitigen. Wang Zhengtao, ein Mitarbeiter und Maker von Haier, und sein Team haben im Jahr 2015 diese erste Miniwaschmaschine der Welt erfunden.
„Die Kunden haben uns die Anregungen gegeben. Sie haben uns gefragt, ob wir ein Produkt haben, mit dem sie einzelne kleine Flecken auf Kleidungsstücken beseitigen können."
Nach Gesprächen mit japanischen Experten benötigten Wang und sein Team zwei Monate voller Tests, bis sie die Miniwaschmaschine entwickelt und hergestellt hatten. Gleichzeitig unterhielten sie sich mit den Kunden im Internet über das neue Produkt.
„Die Internetnutzer haben viele Forderungen gestellt, das Produkt sollte zum Beispiel eine Lithium-Batterie besitzen oder es sollte kleiner sein. Zudem reichten sie Vorschläge über den Namen, die Farben und die Verpackung des Produktes ein. Das Ganze wurde über den offiziellen Account von Haier auf dem Mikroblog Weibo gemacht."
Der 40-jährige Liao Xin hat früher bei mehreren ausländischen Großunternehmen gearbeitet und ist nun Maker auf der Haier-Plattform. Er arbeitet an einem Projekt für einen Internet-Kühlschrank. Er war sehr überrascht von der Geschwindigkeit der Arbeit bei Haier.
„Als ich mit einem Verantwortlichen von einem Unternehmen über mein Projekt sprach, sagte er, allein die Verhandlungen über Kooperation auf Kapitalebene mit einem Großunternehmen wie Haier könne sechs Monate bis zu einem Jahr dauern. Aber tatsächlich haben wir den Vertrag in nur zwei Wochen unterzeichnet, drei Monate danach wurde das Produkt auf den Markt gebracht."
Die Geschichten von Wang Zhengtao und Liao Xin sind nur zwei von vielen erfolgreichen Start-Up-Beispielen bei Haier. Dank eines Mechanismus zur Förderung von kleinen und Mikrounternehmern werden zahlreiche Mitarbeiter von Haier ermutigt, als Maker ihr eigenes Unternehmen zu gründen. Haier veranstaltet außerdem Maker-Wettbewerbe, Maker-Salons und -Labs und bietet unterschiedliche Unterstützung in den Gebieten Technologie, Finanzen und Logistik. Bis Anfang 2016 gab es auf der Haier-Plattform 183 Klein- und Kleinstunternehmen. Neben Firmen für Waschmaschinen und Kühlschränke existieren auch zahlreiche neue Projekte wie youzhu.com, eine Webseite für Wohnungsdekoration, und landwirtschaftliche Projekte auf der Plattform. Der turnusmäßige CEO von Haier, Zhou Yunjie, erklärt:
„Im Internet-Zeitalter sind Plattformen die wahren Impulsgeber. Wir sind eine große Unternehmensgruppe, aber auf der Plattform gibt es viele Klein- und Kleinstunternehmen. Großunternehmen können kleine Sachen machen, Kleinunternehmen große. Dadurch hat das gesamte Unternehmen mehr Energie und kann sich besser in das Internet-Zeitalter integrieren."
Übersetzt von Li Yan
Gesprochen von Gao Mengyu